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Stromversorgung & Leistungselektronik „Wir greifen Entwicklern in vielfältiger Weise unter die Arme“

Bild: Würth Elektronik eiSos
27.04.2016

Alexander Gerfer, CTO von Würth Elektronik eiSos, über das neue Competence Center des Unternehmens in Berlin, über Industrie 4.0 und über die Mittel und Wege wie Würth Elektronik Entwicklern dabei hilft, dass sie ihre Arbeit einfacher und schneller erledigen können.

E&E:

Im letzten Jahr eröffnete Würth Elektronik eiSos ein Competence Center im Berliner Technologiepark Adlershof. Welche Vorzüge bringt es, Entwicklungsingenieure weit entfernt von den anderen Standorten Ihres Unternehmens anzusiedeln?

Alexander Gerfer:

Für Entwicklungsingenieure ist räumliche Nähe zum Kunden wichtig, und im Großraum Berlin tummeln sich viele potenzielle Kunden. Allein in der direkten Nachbarschaft des Technologieparks gibt es unzählige Hightechfirmen.

E&E:

In Berlin arbeiten Hard- und Software-Ingenieure gemeinsam an Lösungen. Wie wichtig ist Software in der Anwendungsentwicklung bei Ihnen als Hardwarehersteller?

Alexander Gerfer:

Die Softwareentwicklung wird immer wichtiger. Natürlich sind passive und elektromechanische Bauelemente analog. Aber wir sind mittlerweile mit einer breiten Auswahl von Produkten im Markt, die zur optimalen Auswahl und Parameterdefinition mehr als nur gedruckte oder online verfügbare Datenblätter benötigen. Über clevere Apps und Tools wie unseren Red Expert Simulator unterstützen wir diese Bedürfnisse des Kunden.

E&E:

Ihr Unternehmen kooperiert bei der Forschung zu Grundlagen der EMV mit der Universität von Valencia. Wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit Lehrstühlen und in welcher Form fließen Ergebnisse in konkrete Produkte ein?

Alexander Gerfer:

EMV ist bekanntlich eines unserer zentralen Themen und wir wollen hier stets auf dem neuesten Stand der Forschung bleiben. Hinzu kommt: Der Lehrstuhl in Valencia dient nicht nur der Grundlagenforschung, sondern auch praktischen Anwendungen – hieraus entnehmen wir auch Impulse für neue Produktentwicklungen. Die Förderung von Forschung und Lehre hilft uns aber nicht nur als entwickelndes Unternehmen, es stärkt auch unsere Position als Arbeitgeber.

E&E:

Sie stellen auf Ihrer Website eine ganze Reihe an Onlinetools und eine App zur Verfügung. Wie gut werden diese modernen Hilfsmittel angenommen?

Alexander Gerfer:

Diese Tools sind sehr beliebt; das sehen wir an der Anzahl der Downloads und Zugriffe. Sie helfen oder validieren die Auswahl von passenden Komponenten, ersparen den Kunden viele eigene Tests und Berechnungen, und verkürzen so Entwicklungszeiten.

E&E:

Der neueste Zugang der Toolbox ist Red Expert. Welchen Nutzen bringt das Tool dem Entwickler?

Alexander Gerfer:

Red Expert ist für Entwickler eine Riesenhilfe. Hiermit können sie alle relevanten Daten zu unseren Produkten online ansehen, sortieren und in Kennlinienfeldern vergleichen. Zudem bietet die Sektion der Speicherdrosseln die Simulation und derzeit genaueste Berechnung der Wechselstrom-Spulenverluste von Speicherinduktivitäten. Das ist neben der Gleichstromverlustleistung der wichtigste Parameter, um die beste Effizienz im getakteten Netzteil zu erzielen. Bestehende Modelle haben hier große Fehler, da sie die Gleichstromvormagnetisierung nicht erfassen und auch nicht die anstehende Großsignalaussteuerung, wie sie durch den Ripplestrom erzeugt wird. Hier kann der Anwender seine Daten für verschiedene Topologien eingeben und sich grafisch gleich die relevanten Daten ansehen und bewerten. Das Tool kann aber noch mehr: So ist in der Sektion EMV-Komponenten auch die Filtersimulation enthalten.

E&E:

Derzeit sehen wir einen enormen Schub aus dem Bereich Industrie 4.0 oder IoT. Alles, was darunter firmiert, verspricht in Zukunft weiteres Wachstum. Wie ist Würth Elektronik eiSos in Entwicklungsprojekte von Industrie 4.0 involviert?

Alexander Gerfer:

Im Begriff Industrie 4.0 verbirgt sich der wichtige Anteil, den wir als Elektronikentwickler an diesem Zukunftsthema der Industrie gerade in Deutschland haben: Um Dinge vernetzen zu können, müssen diese zuallererst über Elektronik verfügen, die dies zulässt und zwar zuverlässig unter manchmal fast elektronikfeindlichen Umfeldbedingungen. Der Bedarf an passiven Bauelementen und Steckverbindern wächst enorm und wir bringen Komponenten auf den Markt, mit denen sich schlanke, effiziente Konnektivitätslösungen bauen lassen. Jüngstes Beispiel: 10-GBit-LAN-Übertrager mit PoE und erweitertem Temperaturbereich.

E&E:

Wie wichtig ist eine kurze Time-to-Market in diesen Bereichen und wie unterstützen Sie Entwickler hier?

Alexander Gerfer:

Ein kurzes Time-to-Market ist in der Elektronikbranche wichtig. Zu unserem Servicekonzept gehört es, Entwickler mit Tools, Literatur, Services und Referenzdesigns zu unterstützen. Dabei bieten wir diese Services unabhängig von der Kundengröße: Angefangen bei sofort erhältlichen kostenlosen Mustern über Design Kits bis hin zum Design-In. Für viele kleine entwickelnde Unternehmen ist diese Hilfe entscheidend, um Projektzeiten zu verkürzen. Daneben sind wir aber auch persönlich vor Ort Ansprechpartner – durch ein dichtes Netz an technischen Vertriebsmitarbeitern, die durch FAEs und Business Development Manager eine gestufte Beratungstiefe abbilden können. Egal, wie intensiv der Kunde den Support wünscht: Wir helfen immer gerne.

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