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Windenergie-Report Windenergie übertrifft Kernenergie

Im Jahr 2017 nahmen auf See 221 Windenergieanlagen mit einer Nennleistung von 1249 MW ihren Betrieb auf.

21.06.2018

Die Windenergie nimmt in unserem Energieversorgungsystem eine zentrale Rolle ein, hingegen die herkömmlichen Energiequellen sind im Vergleich zu diesen rückläufig. Der Windenergie-Report Deutschland 2017 dokumentiert und veranschaulicht die Rolle der Windenergie im Mix der erneuerbaren Energien, die Entwicklung der Onshore- und Offshore Windenergie und die Herausforderungen der Netzintegration anhand von über 100 Abbildungen und weiteren Tabellen.

Ein Drittel der Bruttostromerzeugung 2017 stammt aus erneuerbaren Energiequellen, davon knapp die Hälfte aus Windenergieanlagen an Land und auf See. Die Anteile der Energieträger Braunkohle mit 23 Prozent, Steinkohle mit 14 Prozent und Kernenergie mit 12 Prozent sind weiterhin rückläufig. Der Windenergiebeitrag zur deutschen Bruttostromerzeugung von 80 TWh im Vorjahr stieg im Jahr 2017 um mehr als 34 Prozent auf 107,5 TWh. Die Stromproduktion mit Windenergieanlagen, Onshore sowie Offshore, ist in unserem Energieversorgungssystem somit nicht mehr wegzudenken.

Windenergieanlagen erzeugten 51.000 MW Nennleistung

Insgesamt 1.850 Windenergieanlagen mit 5514 MW Nennleistung nahmen 2017 den Betrieb auf. Damit wurde das bisherige Rekordergebnis von 2014 mit 4665 MW deutlich übertroffen. Deutschlandweit tragen mittlerweile rund 29.300 Windenergieanlagen an Land mit knapp 51.000 MW Nennleistung zur Energieversorgung bei. Der größte absolute Leistungszubau fand mit 1445 MW in Niedersachsen statt.

Die durchschnittliche Onshore-Anlage mit Inbetriebnahme in 2017 dreht sich auf einem Turm mit 128 m Nabenhöhe, hat 113 m Rotordurchmesser und 3 MW Nennleistung.

Davon nahmen auf See 221 Windenergieanlagen mit einer Nennleistung von 1249 MW ihren Betrieb auf. Insgesamt sind weltweit etwa 18.200 MW Offshore-Windenergieanlagen in Betrieb. Die meisten davon, in etwa 15.600 MW, befinden sich in europäischen Gewässern, beispielsweise 6620 MW im Vereinigten Königreich, 5387 MW in Deutschland, 1294 MW in Dänemark, 1120 MW in den Niederlanden und 877 MW in Belgien.

Anstieg der Nennleistung

Offshore-Windenergieanlagen werden in Entfernungen zwischen 5 km bis über 100 km von der Küste erbaut, die mittleren Entfernungen liegen bei etwa 40 km. In deutschen Gewässern stehen die Offshore-Windenergieanlagen im Mittel etwa 60 km von der Küste entfernt und in 29 m Wassertiefe. Die 2017 in deutschen Gewässern fertiggestellten Offshore-Windenergieanlagen haben im Mittel 5,5 MW Nennleistung. Derzeit sind Anlagen von 5 bis 6 MW noch Stand der Technik. Jedoch zeigen insbesondere die Ergebnisse der ersten Ausschreibungsrunde für Offshore-Projekte in Deutschland, dass die nächste Anlagengeneration mit Nennleistungen von 8 bis 10 MW und mehr für zukünftige Projekte in den Fokus der Projektentwickler rücken.

Windenergie als tragende Säule der Energiewende

Für den Energieertrag bilanziert Prof. Dr. Kurt Rohrig, Herausgeber des „Windenergie Report Deutschland 2017“ des Fraunhofer IEE: „Mit einer Gesamteinspeisung von 217 TWh deckten die erneuerbaren Energien 33 Prozent des deutschen Strombedarfs, mehr als irgendein anderer Energieträger. Die Windenergie trägt mit 16 Prozent der Bruttostromerzeugung in Deutschland bei und übertrifft somit die Sparten Kernenergie mit 12 Prozent, Erdgas mit 13 Prozent und Steinkohle mit 14 Prozent. Die Windenergie ist und bleibt damit die tragende Säule der Energiewende in Deutschland“.

Bereits seit 1991 liefert das Kasseler Fraunhofer-Institut mit dem jährlich erscheinenden Report Zahlen und Statistiken zur Entwicklung der Windenergienutzung.

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