Mehr als 1200 Filialen der Discounter-Kette Aldi Süd sind mit Dächern ausgestattet, auf denen Photovoltaikanlagen installiert wurden. Damit gewinnt der Discounter jährlich 112 Millionen Kilowattstunden Strom, der größtenteils vor Ort verbraucht wird. In einem gemeinsamen Pilotprojekt erproben Aldi Süd und der Energieversorger EnBW zusammen mit dem Speicheranbieter Ads-Tec und dem Solaranbieter Pohlen Solar jetzt, wie die selbst erzeugte Solarenergie gespeichert und somit auch dann vor Ort genutzt werden kann, wenn keine Sonne scheint.
Kopplung dreier Filialen
„In der ersten Testphase werden die Solaranlagen von drei Filialen im Großraum Frankfurt am Main mit einem Batteriespeicher gekoppelt. So entsteht ein kleines virtuelles Kraftwerk“, erklärt Florian Kempf, der Leiter des Energiemanagements bei ALDI SÜD.
Berechnung via Algorithmus
Das Energiemanagement soll dabei von der EnBW übernommen werden. Dazu gehört eine gesamtheitliche Visualisierung der Lastgänge der drei Erzeugungsanlagen und der dazugehörigen Speicher. Parallel dazu soll das System die Energieflüsse von sieben weiteren Aldi Süd Geschäftsstellen und einem Aldi Süd Logistikzentrum auswerten. Mithilfe eines Algorithmus, der in einem EnBW-Forschungsprojekt entwickelt wurde, berechnet es, wann der selbst erzeugte Strom am besten genutzt, gespeichert oder verbraucht werden sollte.
Mögliches Potenzial
„Am Ende des Praxistests wollen wir in der Lage sein aufzuzeigen, wie groß das Potenzial von Solaranlagen in Kombination mit Speichern ist, wenn wir sie zu virtuellen Kraftwerken verbinden“, erläutert Timo Sillober, der Leiter des Vertriebs und Produktmanagements bei der EnBW. Die Testphase soll noch bis Ende Januar 2018 andauern.