Jedes einzelne Bauelement dieses Offshore-Windprojekts überschreitet die bisherigen Standards der Branche. Die 28 XXL-Monopiles sind mit einem Gewicht von jeweils mehr als 2.000 Tonnen, einem Durchmesser von 9,5 m und einer Länge von bis zu 110 m die größten jemals in Europa installierten Monopile-Fundamente.
Parkwinds Projekt Arcadis Ost 1 in der Ostsee befindet sich nordöstlich des bekannten Kap-Arkona-Felsens, innerhalb der 12-Seemeilen-Zone Deutschlands mit Wassertiefen von bis zu 45 m und besonderen Bodenbedingungen. Die 27 Windturbinen des Typs Vestas V 174 - 9,5 MW werden noch in diesem Jahr in Betrieb gehen und erneuerbaren Strom für bis zu 290.000 Haushalte produzieren.
Die „Orion“ wurde während der Installationsarbeiten mit Flüssiggas betrieben. Neben einem 5.000-Tonnen-Kran verfügt sie über ein maßgeschneidertes, bewegungskompensierendes Pfahlgreifersystem, das in der Lage ist, riesige XXL-Monopile-Gründungen zu handhaben.
Der Pfahlgreifer ermöglicht es, die Monopiles, die während des Transports zunächst horizontal an Deck gelagert werden, aufzurichten, kontrolliert abzusenken und mit hoher Genauigkeit in den Boden einzubringen. In Verbindung mit dem dynamischen Positioniersystem des Schiffes werden die Monopiles so, trotz Wellengang und Schiffsbewegungen, vertikal und stabil in Position gehalten.
Neue Verfahren
Darüber hinaus wurde bei diesem ersten Projekt für das Installationsschiff eine ganze Reihe neuer Spezialwerkzeuge eingesetzt. Zu diesen Werkzeugen gehören ein verstellbares System zur Befestigung der Monopiles an Bord, eine neu gebaute automatische Monopile-Hubtraverse, die das horizontale Anheben der XXL-Monopiles ermöglicht, automatisierte Schnellhebewerkzeuge, um eine manuelle Handhabung an Deck zu vermeiden, sowie mehrere neue Lärmminderungssysteme.
Hugo Bouvy, geschäftsführender Direktor von Deme Offshore, dazu: „Wir sind begeistert, dass die 'Orion' und ihr bewegungskompensierender Pfahlgreifer auch in der Praxis punktgenau umsetzen können, wofür das Schiff entwickelt wurde, nämlich riesige Monopiles unter extremen Bedingungen zu installieren. Dies verschiebt die Grenzen der Offshore-Windindustrie über das aktuell Machbare hinaus und zeigt, dass die intelligenten Lösungen und Einsatzmittel von Deme für die nächste Generation von Fundamenten und Windturbinen bereit sind.“
Bouvy führt fort: „Viele Jahre Offshore-Erfahrung und Ingenieurskunst von unglaublich motivierten Menschen haben zur Auslieferung der 'Orion' und ihrer Installationswerkzeuge geführt. Unsere zielstrebigen Projekt- und Neubauteams von Arcadis Ost 1 sowie unsere erfahrene und äußerst professionelle Besatzung haben die Inbetriebnahme des Schiffs in Rekordzeit ermöglicht. Gemeinsam haben sie mit großem Eifer und Tatendrang die technologischen Grenzen erweitert. Ich bin sehr stolz darauf, Teil dieses Teams zu sein!“
Manfred Dittmer, Country Manager für Parkwind in Deutschland, ergänzt: „Es ist ein gutes Gefühl zu sehen, wie alles zusammenkommt, wenn die Installationsarbeiten beginnen: die Planung, das Design, die Zertifizierung, die Herstellung und schließlich die Installation selbst. Unser Dank gilt dem gesamten Team und allen beteiligten Partnern, die mit großem Einsatz und Enthusiasmus an der erfolgreichen Realisierung unseres ersten Offshore-Windparks außerhalb Belgiens arbeiten.“
Dittmer erklärt weiter: „Dies unterstreicht unsere Fähigkeit, Projekte unter besonderen Bedingungen und in anspruchsvollen Umgebungen durchzuführen. Nachdem die Monopiles nun allesamt installiert sind, werden wir mit der Installation der sekundären Stahlstrukturen fortfahren, um die Fundamente zu vervollständigen, so dass dann im Herbst die Windenergieanlagen installiert werden können.“