Wassertaugliche PV-Module Schwimmende Solaranlagen

Schwimmende Mini-Solaranlage: Das Ausstellungsstück von REC auf der Intersolar in München.

Bild: REC
22.06.2015

Solarenergie auf dem Wasser hat enormes Potenzial. Die Anlagen müssen aber anderen dynamischen Belastungen gewachsen sein.

Solarmodule von Europas größter Marke für Solarmodule eignen sich jetzt auch für den Einsatz in „schwimmenden“ Solarinstallationen. Umfangreiche Testergebnisse belegen nach Angaben von REC, dass die Module beim Einsatz in derartigen Anlagen dieselben Standards hinsichtlich Leistung, Zuverlässigkeit und Qualität erfüllen, wie bei „klassischen“ Dach- oder Freiflächenanlagen. REC weitet deshalb die Produkt- und Performance-Garantie für seine Module auf den Einsatz in schwimmenden Solaranlagen aus.

Solarenergie auf dem Wasser hat enormes Potenzial

In Zukunft sind auf dem Wasser Installationen von wenigen Kilowatt bis hin zu großen Anlagen mit mehreren Megawatt möglich. So hat beispielsweise Kyocera mittlerweile den Bau seines dritten schwimmenden Mega-Solarkraftwerks in Japan abgeschlossen (siehe Bildergalerie). Mit einer Kapazität von 2,3 MW wird es voraussichtlich 2680 Megawattstunden (MWh) pro Jahr erzeugen. Außerdem plant das Unternehmen derzeit eine Anlage mit einer Kapazität von 13,4 MW auf einem Stausee in der japanischen Präfektur Chiba.

Grundsätzlich eignen sich stehende Gewässer für die Installation schwimmender Solaranlagen. Beispiele sind Abwasserteiche in Wasseraufbereitungsanlagen oder Chemiefabriken, Vorratsbecken in landwirtschaftlichen Betrieben oder Weinbergen, Staudämme oder Aquakulturen.

In Deutschland könnte die Anwendung zudem auf den zahlreichen künstlichen Seen in den (ehemaligen) Braunkohleabbaugebieten in der Lausitz oder im Rheinland attraktiv sein. Bereits auf einer Wasseroberfläche von einem Quadratkilometer – das entspricht mit 0,036 Prozent einem verschwindend geringen Anteil der Wasserfläche des Lausitzer Seenlands – lässt sich eine Anlage mit einer Leistung von 87 MW installieren.

Geringere Energiekosten für Wasseraufbereitungsanlagen

Wasseraufbereitungsanlagen haben einen hohen Energiebedarf und gleichzeitig große Wasserflächen zur Verfügung. Mithilfe einer „schwimmenden“ Solarinstallation können sie deshalb ihre Energiekosten deutlich reduzieren. Dazu kommt, dass die Pacht- oder Mietkosten für ungenutzte Wasserflächen in der Regel niedriger als bei Landflächen ausfallen dürften.

Weitere positive Nebeneffekte bei Wasseraufbereitungsanlagen: Die Module auf der Oberfläche dunkeln das Wasser ab. Dadurch findet im Wasser weniger Fotosynthese und damit Algenbildung statt. Darüber hinaus reduzieren schwimmende Solarinstallationen die Verdunstung. Das ist insbesondere in Gegenden mit Wassermangel wie Kalifornien ein zusätzlicher positiver Aspekt.

Module für „schwimmende“ Solaranlagen

„Schwimmende“ Solaranlagen lassen sich vergleichsweise einfach implementieren. Für die Montage ist in der Regel keine Schwerlastausrüstung notwendig. Als eine erste Anwendung sind die Module von REC nachweislich bei einem Salzgehalt des Wassers bis 25 mS/cm bei 25° Celsius (15 PSU) für den Einsatz auf den patentierten „schwimmenden Pontons“ Hydrelio des französischen Anbieters Ciel et Terre geeignet.

„Schwimmende“ Solarinstallationen sind anderen dynamischen Belastungen ausgesetzt als Anlagen an Land. REC hat seine Module und Bauteile deshalb umfassenden Tests – unter anderem Salznebelkorrosionstests, umfangreiche Vibrationen, längeres Eintauchen oder UV-Belastungen – in echten und simulierten Umgebungen unterzogen. Das Eintauchen wurde nach dem spezifizierten IP67 Standard durchgeführt. (kk)

Weitere Informationen

Solarinsel-Strom auf japanischen Stauseen

Bildergalerie

  • Hydrelio: Die „schwimmenden Pontons“ von Ciel et Terre tragen die Solaranlagen.

    Hydrelio: Die „schwimmenden Pontons“ von Ciel et Terre tragen die Solaranlagen.

    Bild: Ciel et Terre

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