100 Prozent erneuerbare Energien Energie-Masterplan für die USA

Interaktiv und informativ: Ein Stanford-Professor und sein Team erklären anschaulich, wie die Energiewende in den 50 US-Bundesstaaten gelingen kann.

Bild: thesolutionsproject.org
12.06.2015

Eine Studie zeigt, wie die 50 US-Bundesstaaten die Energiewende schaffen können.

Was haben Tesla-Gründer Elon Musk, US-Schauspieler Leonardo DiCaprio und Hulk-Darsteller Mark Ruffalo gemeinsam? Sie alle unterstützen einen visionären Plan, den Mitarbeiter der Stanford-Universität entwickelt haben, um die USA bis 2050 komplett auf erneuerbarer Energie umzustellen.

Interaktive Energiekarte

„The Solutions Project“ heißt die Idee von Mark Z. Jacobson, Professor an der Stanford-Universität in den USA, und seinen Kollegen. Bereits im vergangenen Jahr haben die Wissenschaftler eine interaktive Karte veröffentlicht, die aufzeigt, dass es für alle 50 Bundesstaaten der USA technisch möglich wäre, auf fossile Energiequellen zu verzichten und rein auf erneuerbare Energien zu setzen. Dabei betrachten sie jeden einzelnen Staat in Hinblick auf die verfügbaren Energiequellen.

In einer nun im Wissenschaftsmagazin „Energy and Environmental Sciences“ veröffentlichten Studie konkretisieren die Wissenschaftler den Plan und geben darin umfangreiche Handlungsvorschläge. Die nötigen Änderungen sowohl in der Infrastruktur als auch in der Art, wie Energie verbraucht wird, seien zwar radikal, es zeige sich aber auch, dass die Wandlung des Energiesystems technologisch und wirtschaftlich mit einem flächendeckenden Einsatz existierender Technologien möglich sei.

Eine Herausforderung sei es – wie auch in Deutschland – soziale und politische Hürden zu nehmen und die Industrie davon zu überzeugen, sich zu wandeln. Die Beteiligten ausreichend zu informieren, sei deshalb laut Jacobson die Hauptaufgabe und genau das, was sein Projekt bewirken soll.

39 Prozent Energie sparen

In der Studie betrachten Jacobson und seine Kollegen die Entwicklung von Energiebedarf und -verbrauch bis 2050. Unter der Annahme, dass als Energie ausschließlich erneuerbarer Strom verwendet wird, errechneten die Wissenschaftler eine Senkung des Gesamtendenergieverbrauchs von 39 Prozent bis 2050. Sechs Prozentpunkte davon mache die Effizienzverbesserung bei der Infrastruktur aus, der Großteil sei aber auf den Verzicht von Verbrennungsenergie zurückzuführen.

In einem weiteren Schritt wird analysiert, wie das neue Stromnetz gefüttert werden kann. Unter Einbeziehung aller verfügbaren regenerativen Energiequellen sind Roadmaps für jeden einzelnen Bundesstaat entstanden, mit denen bis 2030 ein 80-prozentiger und bis 2050 ein vollständiger Umstieg auf Erneuerbare machbar ist.

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