Chemie in Gefahr Innovationsverpasser?

Pepperl+Fuchs SE


Richtig oder Falsch Herr Prof. Dr. Wagemann?

19.07.2012

Auf der roten Couch hat Prof. Dr. Kurt Wagemann, Geschäftsführer der Dechema, resümiert - und sich den Thesen der P&A-Redaktion gestellt.

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Gerät die Chemie in die Gefahr, zum Innovationsverpasser zu werden? Auf der Achema konfrontierten wir den Pepperl+Fuchs-Geschäftsführer mit fünf Thesen zum Thema Innovation.
Die Chemieindustrie verpasst technologische Neuerungen.

Falsch.Sie verzichtet aus Gründen der Risikominimierung auf den unmittelbaren Einsatz neuester Technologien.
Die Feldbustechnik ist eine der bedeutendsten Innovationen der Automatisierungstechnik der vergangenen drei Jahrzehnte.

Richtig.Und gleichzeitig kennzeichnend. Innovation findet in der Automation selten branchenübergreifend statt, sondern viel häufiger durch Optimierung bestehender Produkte.Wie beim Feldbus wartet man jetzt auch bei Wireless zu lange auf einen Standard.

Falsch.Feldbusse werden eingesetzt, obwohl es noch immer keinen einheitlichen Standard gibt. In der Wireless-Technik gibt es mittlerweile drei konkurrierende Standards. Im Sinne des Investitionsschutzes sollten diese zusammengeführt werden.
Das Thema FDI beweist, dass es auch anders geht, wenn die Anwender deutlich artikulieren was sie wollen.

Falsch.FDI ist nicht die Migration zweier konkurrierender, sondern die Zusammenfassung überlappungsfreier technologischer Standards: die EDDL-Technik und die FDT-Technik. Die Anforderung der Anwender war nur durch deren Fusion zu erfüllen.Die Emerging Markets sind innovationsfreudiger und werden sich daher technologisch an die Spitze setzen.
Falsch.Neue Technologie hat zwar in den Emerging Markets per se schon einen Stellenwert, während sie bei uns ganz hart unter das Nutzenargument gestellt wird. Ob aber der, der bedingungslos auf Innovationen setzt, am Ende wirklich der betriebswirtschaftlich Erfolgreichere ist, wage ich zu bezweifeln.

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