Einstieg leicht gemacht Mit Energiemonitoring die Energieeffizienz auf die nächste Stufe bringen

Neue Lösungen für Monitoring und Management im Energiebereich, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und die Energieeffizienz zu steigern.

Bild: ABB; iStock, Dushlik
11.04.2024

Das neue Energieeffizienzgesetz (EnEfG) definiert verbindliche Maßnahmen, um den Energieverbrauch in Behörden, Unternehmen und Rechenzentren nachhaltig zu senken. Mit dem Ziel, bis 2030 deutliche Einsparungen zu erzielen und den Endenergieverbrauch um 45 Prozent gegenüber 2008 zu senken, werden Lösungen für Monitoring und Management im Energiebereich immer wichtiger. Diese helfen, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und die Energieeffizienz zu steigern.

Das neue Energieeffizienz-Gesetz (EnEfG) verpflichtet Behörden, energieintensive Unternehmen und Rechenzentren, mehr Energie zu sparen. Seit November 2023 ist es nun gesetzlich festgehalten, den Energieverbrauch dauerhaft zu senken. Der Bund soll bis 2030 jährlich Endenergie von 45 TWh einsparen sowie die Länder 3 TWh. Bund, Länder und Kommunen müssen Energie- oder Umweltmanagementsysteme innerhalb von 20 Monaten einführen und jährlich zwei Prozent Endenergie sparen.

Das Gleiche gilt für Unternehmen mit einem Jahresenergieverbrauch von mehr als 7,5 GWh. Unternehmen mit einem Jahresenergieverbrauch von mehr als 2,5 GWh sind verpflichtet, konkrete Pläne zu wirtschaftlichen Energieeffizienzmaßnahmen zu erstellen und zu veröffentlichen. Zudem müssen Unternehmen zukünftig vermeiden, dass bei Produktionsprozessen eine enorme Abwärme entsteht.

Durch Energiemonitoring und Energiemanagement

Um diese Maßnahmen und Klimaziele umzusetzen, spielen Lösungen für Energiemonitoring und Energiemanagement eine immer größere Rolle. Das ABB InSite System bietet einen guten Einstieg in ein vernetztes Energiemonitoring. Dieses erfasst und überwacht Energieverbrauch, Ströme, Spannung, Temperatur und Schaltzustände in der Anlage beziehungsweise im Gebäude.

Über die neue, kompakte und modulare Steuereinheit SCU200 werden diese Daten von den Feldgeräten gesammelt. Eine transparente und strukturierte Visualisierung zeigt die Messdaten in Tabellen, Diagrammen oder Linien auf einem lokalen Webserver an.

Basierend darauf können beispielsweise ein Facility Manager oder Energiemanager selbstständig die Daten auswerten und daraus selbst Energieeffizienzmaßnahmen ableiten. Zu den Vorteilen, die InSite für beispielsweise Shops und Zweckgebäude bietet, gehören Skalierbarkeit, Flexibilität und Energieeffizienz.

Einfache Installation und Nachrüstung

Die SCU200 ist platzsparend. Durch die neuen steckbaren Erweiterungsmodule lassen sich das System noch besser an die jeweiligen Anwendungsbedürfnisse anpassen und durch den modularen Ansatz die Systemfunktionen auch nachträglich erweitern.

Dazu zählt unter anderem die Einbindung eines kommunikativen Überspannungsschutzes eOVR. Durch den Zugriff auf Echtzeitdaten können beispielsweise vergangene Überspannungsereignisse angezeigt werden. Dies ist besonders bei einem Versicherungsfall bei Blitzschäden interessant und hilfreich, da konkrete Daten vorliegen.

Je nach Mess- und Entwicklungsziel können die neuen Wireless M-Bus- und Energiemess-Module (dreiphasig) eingesetzt und werkzeuglos an die Steuereinheit gesteckt werden. Digitale Hilfsschalter erfassen sowohl die Schaltzustände als auch die Temperatur der Sicherungsautomaten, der Fehlerstromschutzschalter oder der FI/LS.

Damit wird transparent angezeigt, wenn zum Beispiel ein Fehlerfall vorliegt, weil ein Automat ausgelöst hat. Dies bekommt der Facility Manager direkt im System anzeigt und kann sich zum Beispiel auch eine Alarmmeldung per E-Mail schicken lassen. Durch diese Skalierbarkeit kann InSite für kleine und große Anwendungen eingesetzt werden und eignet sich sowohl für Neuanlagen als auch für Retrofit-Lösungen.

Flexible Einbindung

Die Flexibilität von InSite spiegelt sich in der Systemoffenheit wider. Neben allen ABB-Systemen können auch Geräte von Drittherstellern, wie PV-Wechselrichter, Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge oder Energiespeicher, angeschlossen werden, was das Potenzial für Energieeinsparungen weiter erhöht.

Sobald das System installiert ist, können Messgeräte durch eine automatische Geräteerkennung mit dem integrierten InSite-Webserver verbunden werden. Dies bietet einen Fernzugriff auf die von den Feldgeräten übertragenen Daten. Auf dem lokalen Webserver ermöglicht ein Installationsassistent, eine Kostenberechnungsfunktion und automatisierte Aktionen für statisches Lastmanagement für eine effiziente Energienutzung.

Es gibt ein intuitives Dashboard mit vordefinierten Widgets für jede Art von Visualisierung sowie anwendungsbezogene Widgets mit der Visualisierung von Kosten- und Energiedaten. Beispielsweise sorgt die Seite „Kostenanalyse“ für einen Überblick über den Verbrauch von Versorgungsleistungen.

Die Lösung kann auch Lastspitzen erkennen und vermeiden. Der Facility-Manager kann einstellen, wenn die SCU200 beispielsweise beim Einschalten eines Ofens Lastspitzen erkennt, dass so bald ein eingestellter Schwellwert erreicht wird, ein anderer Verbraucher kurzzeitig abgeschaltet wird. Der Sicherungsautomat wird über einen Motorantrieb geschaltet.

Bei der ersten Variante schaltet sich der Motor ein oder aus, typischerweise ein Abschalten bei Lastspitzen. Bei der Variante mit automatischer Wiedereinschaltung schaltet der Motor das Schutzgerät, welches einen Fehler gemeldet hatte, wieder ein und schaut, ob der Fehler noch da ist oder sich selbst beseitigen konnte. Wenn dies nicht der Fall ist, wird dieser Vorgang noch einmal wiederholt. Wenn der Fehler immer noch da sein sollte, dann bleibt das Schutzgerät aus. So eine Steuerung von Lasten in Gewerbe- und Industriegebäuden ermöglicht Energieeinsparungen von bis zu 20 Prozent.

Verbesserung der Effizienz

Das InSite-System ist eine gute Möglichkeit, um in den Bereich Energiemonitoring einzusteigen. Wenn dann jedoch nach einer gewissen Zeit der Wunsch besteht, mehr Steuerung und Automationen für noch mehr Energieeffizienz zu integrieren, kann InSite auch in ein Energiemanagementsystem eingebunden werden.

Die vom System erfassten Daten können über eine API-Schnittstelle in ein übergeordnetes System weitergereicht werden. Damit wird es zu einer Komplettlösung zur Verbesserung des Energieverbrauchs sowohl in der Unter- als auch in der Hauptverteilung bietet. Das ermöglicht die Einhaltung höchster Energieeffizienzstandards und der CO2-Ausstoß kann um bis zu 15 Prozent reduziert werden.

Im Gegensatz zum Energiemonitoring greift das Energiemanagementsystem automatisierend und steuernd in die elektrische Anlage ein, zum Beispiel beim Dimmen von Licht, dem Drosseln der Temperatur der Heizung, der intelligenten Verteilung von PV-Energie, einer Eigenbedarfsoptimierung und Lastmanagement.

Viele Lösungen zur Umsetzung

Diese lernenden und automatisierten Funktionen übernehmen dann Energiemanagementsysteme wie beispielsweise die Cloud-Lösungen ABB Ability Energy Manager oder ABB Ability Building Analyzer, die skalierbare Lösung ABB Ability Optimax oder die Software zur universellen Gebäudemanagement-Plattform EisBär SCADA.

Es gibt vielseitige, skalierbare Lösungen, die Städte, Kommunen, Bund und Länder sowie Unternehmen unterstützten, das Energieeffizienzgesetz umzusetzen. Es gilt nicht nur bis 2030 den Energieverbrauch dauerhaft zu senken. Im EnEfG ist bereits festgehalten noch längerfristig den Endenergieverbrauch bis 2045 um 45 Prozent zu senken im Vergleich zu 2008. Ambitionierte Herausforderungen, denen sich alle stellen müssen.

Bildergalerie

  • Das System ABB InSite bietet den optimalen Einstieg in das Energiemonitoring für Shops und Zweckgebäude.

    Das System ABB InSite bietet den optimalen Einstieg in das Energiemonitoring für Shops und Zweckgebäude.

    Bild: ABB

  • An die Steuereinheit SCU200 können verschiedenste Geräte über Modbus, InSite-Bus und Wireless Mbus integriert werden.

    An die Steuereinheit SCU200 können verschiedenste Geräte über Modbus, InSite-Bus und Wireless Mbus integriert werden.

    Bild: ABB

  • Der Stromkreisverteiler UK600 mit dem ABB InSite Portfolio SCU200 mit digitalem Überspannungsschutz eOVR, Wireless M-Bus-Modul, Spannungsversorgung, Energiemess-Modul und digitalem Hilfsschalter.

    Der Stromkreisverteiler UK600 mit dem ABB InSite Portfolio SCU200 mit digitalem Überspannungsschutz eOVR, Wireless M-Bus-Modul, Spannungsversorgung, Energiemess-Modul und digitalem Hilfsschalter.

    Bild: ABB

  • Die neue SCU200 von ABB ist besonders platzsparend.

    Die neue SCU200 von ABB ist besonders platzsparend.

    Bild: ABB

  • Die neuen digitalen Hilfsschalter von ABB erfassen die Zustände der Sicherungsautomaten oder FI/LS.

    Die neuen digitalen Hilfsschalter von ABB erfassen die Zustände der Sicherungsautomaten oder FI/LS.

    Bild: ABB

  • Das Wireless M-Bus-Modul kann werkzeuglos an die Steuereinheit gesteckt werden.

    Das Wireless M-Bus-Modul kann werkzeuglos an die Steuereinheit gesteckt werden.

    Bild: ABB

  • Dominik Böhm, Produktmarketing Specialist Energiemonitoring bei ABB

    Dominik Böhm, Produktmarketing Specialist Energiemonitoring bei ABB

    Bild: ABB

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel