Künstliche Intelligenz im Zwielicht Macht und Gefahr im Bereich der Deepfakes

Künstliche Intelligenz, zum Beispiel Deepfakes, bringt nicht nur positive Entwicklungen mit sich, sondern birgt auch Risiken.

Bild: iStock, Tero Vesalainen
13.05.2024

Künstliche Intelligenz ist auf dem Vormarsch und wird in immer mehr Arbeitsbereichen und Branchen eingesetzt. Aber nicht nur Vorteile bringt der Einsatz der digitalen Helfer, sondern auch zahlreiche Gefahren entpuppen sich immer mehr. Aber was ist eigentlich das Entscheidende, wenn KI mit im Spiel ist?

Die fortschreitende Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) bringt zahlreiche Vorteile in den unterschiedlichsten Bereichen, wie der Fertigung, der Büroarbeit oder auch der Bildbearbeitung. Jedoch offenbaren sich im Laufe der Zeit auch Schattenseiten durch den Einsatz von KI in Form von sogenannten Deepfakes.

Diese von Betrügerinnen und Betrügern genutzten Medieninhalte, insbesondere Videos, werden mithilfe von KI erstellt, um den Eindruck zu erwecken, dass eine Person Dinge sagt oder tut, die sie nie gesagt oder getan hat.

Prominente und öffentliche Personen stehen dabei oft im Fokus, wie der Fall eines ZDF-Moderators vor Kurzem zeigte. Hierbei wurde Künstliche Intelligenz verwendet, um Gesichter und Stimmen so realistisch zu manipulieren, dass die Fälschung auf den ersten Blick schwer zu erkennen ist.

Viele Möglichkeiten und Anwendungsbereiche

Trotz der vereinzelten negativen Auswirkungen hat die Technologie, die für Deepfakes verwendet wird, aber auch positive Anwendungsbereiche, wie beispielsweise die lebensechte Darstellung verstorbener Künstlerinnen und Künstler in Museen oder auch die Herstellung digitalen Blickkontakts in Videokonferenzen.

Dabei bildet die Grundlage jedes Deepfakes stets eine umfangreiche Datenquelle, die von der KI analysiert wird, um wiederkehrende Muster – somit ein zugrundeliegendes „Regelwerk“ – zu erarbeiten, auf dessen Grundlage das gewünschte Ausgabeergebnis reproduziert werden kann. Im Gegensatz dazu stehen Cheapfakes oder Shallowfakes, wie bei Social-Media-Filtern, die auf einfacheren Grundlagen beruhen und auch von Laien angewendet werden können.

Die Augen nicht verschlossen halten

Betrügerinnen und Betrüger nutzen die hilfreichen Deepfakes leider nicht nur für scheinbar einfache Manipulationen, sondern auch immer mehr zur Verbreitung von Propaganda und Desinformationen. Gerade die schnelle Weitergabe in den sozialen Medien erschwert die rasche Entlarvung solcher Fälschungen, insbesondere bei Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.

Eine kritische Haltung und Fähigkeiten im Faktencheck sind entscheidend, um sich vor solchen Manipulationen zu schützen. In unternehmerischen Fällen lohnt sich auch eine Schulung der Fähigkeiten der Mitarbeitenden. Zudem gilt es, die eigene Medienpräsenz immer im Blick zu behalten, um die Angriffsfläche auf der Grundlage von manipulierten Informationen und Medieninhalten möglichst zu minimieren.

Vermittlung ist das A und O

Digitalkompetenzen sind das Zünglein an der Waage. Diese gilt es der Gesellschaft an die Hand zu geben – und zwar zielgruppengerecht. Mit der Idee dahinter, Falschinformationen und insbesondere Deepfakes zu identifizieren, sollten verschiedene Faktoren beim Ausmachen der Fakes beachtet werden.

Beispielsweise ist die Bildqualität ein entscheidendes Kriterium, um mögliche Manipulationen zu erkennen. Höhere Auflösung und gute Farbeinstellungen sorgen dafür, dass Widersprüche ausgemacht werden und Auffälligkeiten am Hautbild nicht im Verborgenen bleiben. Gestik und Mimik geben oftmals ebenso Aufschluss darüber, ob es sich um Realität oder Fake handelt.

Blinzeln oder das Runzeln der Stirn zum Beispiel gehören nach wie vor zu den Dingen, die die Künstliche Intelligenz nicht gut abbildet. Aus diesem Grund hilft ein Blick auf Augen und Stirn. Neben diesen Punkten ist eine Quellenprüfung unabdingbar.

Bildergalerie

  • Carsten Kraus von Casablanca.AI gibt Einblicke in die wachsende Welt der Deepfakes.

    Carsten Kraus von Casablanca.AI gibt Einblicke in die wachsende Welt der Deepfakes.

    Bild: Casablanca.AI, Matthias Trenn

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