Prysmian Group, Weltmarktführer im Bereich Energie- und Telekommunikationskabel und -systeme, hat die Verifizierung ihrer Systemtechnologie für Kabel mit höherer Spannung für Inter-Array-Offshore-Windenergienetze erhalten. Als Teil des „Offshore Wind Accelerator"-Programms (OWA) des Carbon Trusts gibt die Gruppe den erfolgreichen Abschluss der Typenprüfung ihres 66 Kilovolt-(kV) Kabelsystems gemäß CIGRE- und IEC-Standards bekannt. Durch Steigerung der Inter-Array-Spannungsebene von 33 auf 66 kV ist eine Reduzierung der gesamten Kapitalausgaben eines Offshore-Windparks um bis zu 15 Prozent möglich. Ein Wechsel auf 66 kV würde folglich die Lebenszykluskosten deutlich reduzieren, ein Vorteil, der nicht zuletzt angesichts immer größer werdender Windturbinen besonders relevant ist.
„Dieser Qualifizierungsmeilenstein ist ein weiterer Schritt auf unserem Weg zur Entwicklung von innovativen, nachhaltigen und kosteneffizienten Kabellösungen für die Industrie in den Bereichen Offshore und Erneuerbare Energien", sagt Raul Gil, PowerLink Chief Operating Officer von Prysmian. „Prysmian ist dafür gerüstet, den globalen Offshore-Windmarkt zu unterstützen, beispielsweise im Rahmen des britischen Round 3-Entwicklungsprojektes."
Der britische Carbon Trust ist eine unabhängige Stiftung, die die Entwicklung einer nachhaltigen, kohlenstoffarmen Wirtschaft verfolgt. Das OWA ist das gemeinschaftliche Vorzeigeprogramm von Carbon Trust und neun Offshore-Windentwicklern. Es wird vom britischen Ministerium für Energie und Klimawandel (Department of Energy and Climate Change) sowie von der schottischen Regierung unterstützt und zielt darauf ab, die Kosten für Offshore-Windenergie durch Innovationen zu reduzieren und neue Konzepte in kommerziellen Lösungen zu realisieren. Unter den wichtigsten technologischen Herausforderungen identifizierte das OWA elektrische Arrays mit höherer Spannung als ein Entwicklungsgebiet, das nicht zuletzt hinsichtlich der möglichen Kostenersparnis von bis zu 15 Prozent bedeutende Vorteile für die Konstruktion zukünftiger Offshore-Windparks bringen könnte.
Um eine raschere Entwicklung des wettbewerbsfähigen 66 kV Kabelsystemmarkts voranzutreiben, unterstützte das OWA ausgesuchte Kabelhersteller, darunter Prysmian, in der Testphase und der Zertifizierung ihrer 66 kV-Kabelsystementwicklungen. Jan Mattiesen, Direktor für Innovation des Carbon Trusts, erklärt: „Der Übergang zu 66 kV Intra-Array-Netzwerken bietet eine wichtige Möglichkeit zur Kostenreduzierung. Im Zuge des OWA haben wir festgestellt, dass bisher nur begrenzt in die Entwicklung von 66 kV Kabeln investiert wurde, obwohl sie im Vergleich zu 33 kV Intra-Array-Kabeln aufgrund höherer Kosteneffizienz konkurrenzfähig sind. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung auf dem Weg zu Arrays mit höherer Spannung. Diese jüngste Meldung bestätigt die Effektivität des OWA, wenn es darum geht, Kabelhersteller und Windparkentwickler zusammenzubringen, um Entwicklung voranzutreiben, sowie wichtige neue 66 kV Kabellösungen zu fertigen und zu zertifizieren."
Prysmian hat nun die Typenprüfung eines dreiadrigen 66 kV EPR-isolierten Kabelsystems (im sogenannten Feuchtdesign) mit Aluminiumleiter und integriertem optischem Element durchgeführt. Leiter aus Kupfer sind ebenfalls verfügbar. Die Lösung beinhaltet werks- und feldmontierbare Muffenverbindungen sowie steckbare Anschlüsse (mittels Click-FitTM-Technologie) und kombiniert modernste EPR-Isolierwerkstoffe mit der Kosteneffizienz eines leichteren, bleifreien Designs. Die EPR-Isolierung zeigt hervorragende Materialeigenschaften bei direktem Kontakt mit Wasser. Der Qualifizierungsprozess erfolgte in den Prysmian-Forschungszentren in Großbritannien und Italien.