Zur offiziellen Grundsteinlegung am heutigen Mittwoch schlossen die Bauherren Markus und Jennifer Juchheim zusammen mit Oberbürgermeister Markus Ibert eine sogenannte Zeitkapsel, die später in die Struktur des Gebäudes eingebettet wird. Darin befinden sich neben einer tagesaktuellen Zeitung eine 1-Euro-Münze aus dem Jahr 2024, die Baupläne, eine aktuelle Ausgabe der Mitarbeiterzeitschrift sowie ein Frosch als Glücksbringer. Die symbolische Idee hinter einer Zeitkapsel ist es, eine Auswahl von Gegenständen zu bewahren, die in einer weit entfernten Zukunft Menschen einen Einblick in die Zeit und Kultur derjenigen geben, die das Gebäude errichteten.
Nachdem im Dezember 2023 die vorbereitenden Bodenarbeiten erfolgreich abgeschlossen werden konnten, starten nun die Bauarbeiten des neuen Produktions- und Logistikgebäudes mit knapp 5.000 m2 Grundfläche. Rund ein Jahr ist für die Bauzeit veranschlagt. „Wir planen, im Frühjahr 2025 mit einzelnen Bereichen der Serienproduktion und der Logistik nach Lahr umzuziehen“, erklärt Julabo Geschäftsführer Juchheim. „Da unsere verfügbaren Produktionsflächen am Stammsitz in Seelbach nahezu ausgereizt sind, wird uns unser neues Werk mittel- und langfristig enorm helfen, nachhaltig zu wirtschaften und zu wachsen“. Das Gelände mit rund 30.000 m2 Grundfläche bietet außerdem ausreichend Potenzial für weitere, zukünftige Bauabschnitte.
„Ich freue mich sehr, dass wir einem erfolgreichen Unternehmen aus der Region einen attraktiven Standort für die Erweiterung bieten können“, sagt Ibert, Oberbürgermeister der Stadt Lahr und Vorsitzender des Zweckverbands Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr (IGP). „Das Areal des Zweckverbands bietet nicht nur die Chance, Firmen für unsere Wirtschaftsregion zu gewinnen, sondern gerade auch Entwicklungsmöglichkeiten für Unternehmen, die schon hier beheimatet sind. Die Ansiedlung eines so technologisch fortgeschrittenen Produktionsunternehmens schafft qualifizierte Arbeitsplätze und erweitert den Branchenmix im Zweckverbandsgebiet. Die Erweiterung von Julabo ist daher besonders in einer Zeit, in der die gesamtwirtschaftlichen Vorzeichen teilweise schwierig sind, ein weiteres starkes und ermutigendes Signal für die Zukunft.“
Nachhaltige Baupraktiken
Das neue Produktionsgebäude ist nach den strengen Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert. Um diese Zertifizierung zu erhalten, müssen alle Aspekte rund um die gesamten Lebenszykluskosten des Bauvorhabens besonders ressourcenschonend und energieeffizient ausgelegt werden. „Die Baustoffe wurden nach Kriterien wie Langlebigkeit und Nachhaltigkeit ausgewählt“, erläutert Architektin Lioba Keienburg. „Der Baugrund ist mit recyceltem Material aus alten Flugplatz-Hangars aufgefüllt, wodurch lange Transportwege entfielen. Die Tragkonstruktion besteht aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Die Vermeidung besonders energieintensiver Materialien wie Stahlbeton minimiert den CO2-Fußabdruck des Gebäudes.“
Die energieoptimierte Gebäudehülle ist mit effizienter Technik und einer Photovoltaikanlage auf dem Dach ausgestattet. Damit erzeugt das Gebäude seinen gesamten Jahresenergiebedarf selbst. Eine Wärmepumpe dient zur passiven Beheizung sowie Kühlung der Halle im Sommer. Die Dachbegrünung als sommerlicher Wärmeschutz entlastet als zusätzlicher Regenwasserspeicher die Versickerungsflächen. „Somit passt der Neubau perfekt zu unserem strategischen Unternehmensziel GoGreen, mit dem wir möglichst alle Unternehmensaktivitäten an Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit ausrichten“, ergänzt Juchheim.
Der neue Standort in Lahr ist für Julabo auch aus der Perspektive Arbeitgeber-Attraktivität interessant. Direkt an der A5, nahe der Grenze zu Frankreich und optimal an den öffentlichen Nahverkehr angebunden bietet der Temperiertechnik-Spezialist künftig in einem größeren Einzugsgebiet gut erreichbare, zukunftssichere Arbeitsplätze für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.