Von Data Modul gibt es auf der Embedded World dieses Jahr eine breite Produktpalette von Display-, Touch-, Embedded- und Systemlösungen zu sehen. Auf Basis der GestIC-Technologie von Microchip hat das Unternehmen beispielsweise ein Controllerboard entwickelt, das 2D-PCAP-Funktionalität mit 3D-Gestensteuerung kombiniert. Darüber hinaus stehen kamera- und IR-basierte Lösungen zur Verfügung.
Auf der Messe zeigt Data Modul ein 32-Zoll-Easy-Panel-Display als Self-Service-Kiosk mit einer kamerabasierten Lösung. Neben der gewohnten Eingabe auf dem Bildschirm kann die GUI mittels definierter Gesten berührungsfrei bedient werden. In dem Fall erzeugt eine Software ein virtuelles Modell der Handbewegungen, das Kameramodul erkennt die Hände in der Luft und simuliert die Bewegungen mit einem Bildschirmcursor. Einzelne Elemente auf dem Bildschirm können durch einfache Air-Push-Bewegung – ähnlich dem Antippen des Bildschirms oder einer Schwebe- und Haltebewegung – ausgewählt werden.
Gestensteuerung erlaubt eine hygienische Benutzerinteraktion und eignet sich speziell für den (halb-)öffentlichen Raum. Eine permanente Desinfektion der Benutzeroberfläche ist nicht notwendig, Gesten können schnell und einfach erlernt und durch zusätzliche Hilfestellung auch neuen Benutzern zugänglich gemacht werden. Ebenfalls ist eine Kombination aus Wisch- und Swipe-Gesten und echter Berührung möglich.
Anwendungsgebiete finden sich in Informations-, Bedien- und Anmeldeterminals. Auf der Embedded World wird exemplarisch eine Anwendung für den Fahrkartenverkauf gezeigt.
Buttondeck-Monitor für Gaming-Anwendungen
Die vier Produktbereiche Systemlösungen, Displays, Touch und Embedded zeigen sich kumuliert im neuen Buttondeck-Monitor von Data Modul. Er eignet sich optimal zur Integration in Spielautomaten. So können unter anderem Smartphones während des Spiels gleichzeitig auf einem induktiven Feld geladen werden. Das Schutzglas ist durch die Dicke von 5 mm sehr widerstandsfähig gegen potenzielle Gewalteinwirkung von außen.
Durch Auflegen einer personalisierten Karte auf den integrierten RFID-Reader identifizieren sich Nutzer direkt am Gerät und können danach autorisierte Aktionen ausführen. Aufgrund der PCAP-Touch-Technologie ist das Gerät besonders leicht und intuitiv zu bedienen. Durch individuelle Anpassung der Touch-Settings – unter Berücksichtigung der jeweiligen Glasstärke – lässt sich außerdem eine einwandfreie Touch-Funktionalität sicherstellen.
Im Bereich der am Displayrand angebrachten LEDs ist das Glas transluzent bedruckt. Dadurch wird eine gleichmäßige Ausleuchtung des Buttondecks erreicht. Angesteuert wird der Monitor mit den von Data Modul entwickelten eMotion-LCD-Controllerboards, die speziell auf industrielle Anforderungen ausgelegt sind.
Darüber hinaus ist der Monitor mit einem speziellen LED-Beleuchtungskonzept ausgestattet, das sich mittels Software flexibel gestalten lässt. Individuelle, nutzerorientierte Gerätedesigns für Spielautomaten werden ebenso angeboten wie bedarfsgerechte Panelformate, Glasdesigns und Zusatzfeatures, wie zum Beispiel Haptik-Feedback, Knob-on-Displays oder Ambient Light Control (ALC).
Auf der Messe wird ein 19,1 Zoll großes Stretched Panel mit einer Auflösung von 1.920 Pixel x 360 Pixel, einem Kontrastverhältnis von 1.200:1 und einem Betrachtungswinkel von 89 Grad vorgestellt.
SBC auf Basis von i.MX8M-Prozessoren
Mit dem neuen Single Board Computer i.MX8MPlus präsentiert Data Modul die aktuelle Erweiterung seiner modularen Embedded-Board-Familie. Der SBC ist besonders leistungsstark und unter anderem für unterschiedliche KI-Anwendungen geeignet. Trotz der kompakten Form von 140 mm x 80 mm unterstützt er diverse Schnittstellen on-board, die je nach Kundenwunsch über zusätzliche Module erweitert werden können.
Für eine einfache Skalierbarkeit gibt es den iMX8MPlus-basierten Einplatinencomputer mit verschiedenen Quad-Core-Prozessorvarianten (etwa mit und ohne Machine-Learning-Unit) sowie unterschiedlichen Speichergrößen und einem optionalen WLAN/Bluetooth-Modul. Das eDM-SBC-iMX8MPlus ist das zweite Board der Produktlinie mit besonderem Fokus auf Modularität. Es bietet neben einer on-board-HDMI- und Dual-Channel-LVDS-Schnittstelle hohe Flexibilität für den Anschluss eines zweiten Displays mithilfe eines Grafikmoduls und damit verfügbaren Grafikschnittstellen – wie zum Beispiel flexible Panel- (Dual-Channel LVDS / RGB / eDP / MIPI DSI) und Monitorschnittstellen (HDMI / DP / DVI). Der On-Board-Feature-Connector ermöglicht den flexiblen Einsatz kundenspezifischer I/O-Module zur präzisen Integration in die jeweilige Anwendung.
Die NPU (Neural Processing Unit) mit 2,3 TOPS im Prozessor bietet Anwendungsmöglichkeiten im Bereich des maschinellen Lernens, wie Gesichts-, Sprach- und Gestenerkennung. Der Dual-Camera-ISP (Image Signal Processor) erlaubt die Vorverarbeitung von Videos und Kamerabildern, ohne die CPU-Last zu erhöhen.
Standardmäßig ist der eDM-SBC-iMX8MPlus mit einem Spannungseingang von 12 bis 24 V ausgestattet. Neben USB 3.0 und zwei Gigabit-Ethernet-Schnittstellen ist das Board mit On-Board-Audio, einer MIPI-CSI-Kameraschnittstelle sowie CAN- und RS485-Schnittstellen ausgestattet. Erhältlich ist es für den kommerziellen Bereich mit einem Temperaturbereich von 0 bis 70 °C und für industrielle Anwendungen mit einem Temperaturbereich von -20 bis 85 °C.
Transparentes OLED-Display für verschiedene Einsätze
Data Modul zeigt in Nürnberg ein 55 Zoll großes transparentes FHD-Display mit einem Transparenzgrad von 38 Prozent, einer sehr hohen Lichtdurchlässigkeit, leuchtstarken Farben und hohen Kontrasten. Die Lösung weist eine OLED-Glasdicke von 1,38 mm auf und ist ausgestattet mit einem Coverglas von 4 mm, einer OCA-Klebeschicht von 0,5 mm sowie einer Schutzfolie auf Vorder- und Rückseite von 0,2 mm. Daraus ergibt sich eine Gesamtdicke von 6,28 mm.