Klimaneutrale Lkw Toyota testet erste Wasserstoff-Trucks

Der Toyota-Brennstoffzellentruck soll mit einer Tankfüllung 320 Kilometer weit fahren können. Der blaue Container direkt hinter dem Führerhaus ist der Wasserstofftank.

28.04.2017

Der japanische Autohersteller hat einen Lastwagen mit einem Wasserstoffantrieb entwickelt und will ihn im Sommer in den Häfen von Los Angeles testen. Währenddessen will Tesla im September seine Elektro-Trucks vorstellen.

Der japanische Fahrzeughersteller Toyota hat einen Lkw entwickelt, der mit Brennstoffzellen angetrieben wird. Im sogenannten Project Portal wird das Unternehmen seine Fahrzeuge in den Häfen von Los Angeles testen, denn für lange Transportstrecken sind sie noch nicht geeignet.

Der Wasserstoff-Riese in Zahlen

Der 36-Tonnen schwere Konzept-Truck fährt auf 18 Rädern und komm mit einem vollen Tank bis zu 320 Kilometer weit. Dieser Tank befindet sich direkt hinter dem Führerhaus und sieht aus wie ein Container. Darin enthalten sind zwei Brennstoffzellen, mehrere Wasserstofftanks in zylindrischer Form und eine Batterie mit einer Kapazität von 12 Kilowattstunden. Ganze 670 PS soll der Lkw haben und fast 1800 Newtonmeter Drehmoment.

Brennstoffzellen und Wasserstofftankstellen bleiben teuer

Zwar fand der VDMA in einer Studie heraus, dass die Branche der Brennstoffzellen einen Aufschwung erlebt. Dennoch sind Brennstoffzellen teuer in ihrer Produktion und der Wasserstoff auch: Dieser braucht viel elektrische Energie bei der Herstellung mit Hilfe der Elektrolyse und ist somit noch immer teurer als Erdöl. Die Zellen werden mit dem ebenfalls sehr teuren Edelmetall Platin gebaut. So gibt es weltweit auch nur sehr wenige Wasserstoff-Tankstellen, deren Betrieb kaum die Kosten deckt.

Auf langer Strecke noch keine Konkurrenz zu Diesel-Lkws

Aufgrund der Reichweite von gerade mal 320 Kilometern ist ein solcher Truck noch nicht mit herkömmlichen Diesel- oder Benzinbetriebenen Lkws konkurrenzfähig. Diese haben eine Reichweite von 600 bis 800 Kilometern. Um diese auch für Elektro- und Wasserstoff-Trucks zu erreichen, müssten sie eine so große und schwere Lithium-Ionen-Batterie verbaut haben, dass die Nutzlast entsprechend stark reduziert würde. Außerdem braucht es auf solchen Strecken auch eine adäquate Ladeinfrastruktur, also genügend Wasserstoff-Tankstellen. Genau daran will Japan arbeiten, denn der Inselstaat will sich von teuren Treibstoffimporten frei machen.

Tesla arbeitet auch an emissionsfreien Trucks

Elon Musk ließ via Twitter verkünden, dass Tesla im September einen Elektro-Konzept-Lkw vorstellen wird. Genaue Zahlen oder Eckdaten gab er dabei nicht bekannt.

Die Japaner und Amerikaner sind unlängst nicht die einzigen auf dem Gebiet der Brennstoffzellen-Entwicklung: Deutschland hat sich einem anderen Verkehrsbereich gewidmet und erste Erfolge verbucht. Nicht nur Trucks, sondern auch Züge können mit Wasserstoff angetrieben werden.

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