Weltweiter Vergleich Deutsche Roboterdichte steigt auf Rekordwert

In Sachen Roboterdichte belegt Deutschland weltweit einen Spitzenplatz. Genaue Zahlen sind nun im Bericht World Robotics 2023 bekanntgegeben worden.

08.01.2024

415 Industrieroboter pro 10.000 Arbeitnehmer: Auf diesen Wert kommt Deutschland im verarbeitenden Gewerbe. Das ist ein historischer Höchststand – und platziert die Bundesrepublik im weltweiten Vergleich hinter Südkorea und Singapur auf Rang drei.

Die International Federation of Robotics (IFR) hat die Ergebnisse ihres Berichts World Robotics 2023 veröffentlicht. Daraus geht hervor: Deutschland zählt zu den top-automatisierten Volkswirtschaften weltweit. Mit einer Roboterdichte im verarbeitenden Gewerbe von 415 installierten Industrierobotern pro 10.000 Arbeitnehmern fällt die deutsche Wirtschaft nur hinter Südkorea (1.012 Einheiten) und Singapur (730 Einheiten) zurück.

„Die Roboterdichte ist eine wichtige Kennzahl, um den aktuellen Stand der Automatisierung messbar zu machen – Regionen und Länder lassen sich so miteinander vergleichen“, sagt Marina Bill, Präsidentin der IFR. „Das Automationstempo ist beeindruckend: Mit 151 Robotern pro 10.000 Beschäftigte hat die durchschnittliche Roboterdichte weltweit einen historischen Höchststand erreicht und das Ergebnis von vor sechs Jahren mehr als verdoppelt.“

Roboterdichte nach Regionen

Asien verzeichnet eine Roboterdichte von 168 Einheiten pro 10.000 Beschäftigte in der verarbeitenden Industrie. Aus der Region zählen die Volkswirtschaften von Südkorea, Singapur, Japan, Festlandchina, Hongkong und Taiwan zu den Top 10 der automatisierten Länder weltweit.

Die Europäische Union weist eine Roboterdichte von 208 Einheiten pro 10.000 Beschäftigte auf, wobei Deutschland, Schweden und die Schweiz zum internationalen Top-10-Spitzenfeld zählen.

Die Roboterdichte in Nordamerika liegt bei 188 Einheiten pro 10.000 Beschäftigte. Die Vereinigten Staaten gehören auf Platz zehn ebenfalls zu den führenden Roboteranwendern in der Fertigungsindustrie.

Die Top-Länder

Die Republik Korea belegt den Spitzenplatz bei der Nutzung von Industrierobotern. Die koreanische Wirtschaft profitiert von zwei großen Anwenderbranchen: einer starken Elektronikindustrie und einer ausgeprägten Automobilindustrie.

Singapur folgt auf Rang zwei mit 730 Robotern pro 10.000 Beschäftigte. Sie hat aber insgesamt eine vergleichsweise geringe Anzahl von Arbeitnehmern in der verarbeitenden Industrie.

Deutschland (415 Roboter pro 10.000 Beschäftigte) liegt weltweit an dritter Stelle. Die Roboterdichte Europas größter Volkswirtschaft ist seit 2017 um durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr gestiegen.

Japan folgt auf Rang vier (397 Einheiten). Die Roboterdichte des größten Herstellerlandes von Industrierobotern stieg im Durchschnitt jedes Jahr um sieben Prozent (von 2017 bis 2022).

China ist vor zwei Jahren auf den fünften Platz vorgerückt und kann diese Position 2022 halten. Die massiven Investitionen des Landes in die Automatisierungstechnik führen zu einer hohen Roboterdichte von 392 Robotern pro 10.000 Beschäftigte – trotz einer riesigen Zahl von rund 38 Millionen Beschäftigten in der Fertigungsindustrie.

Die Roboterdichte in den Vereinigten Staaten stieg von 274 Einheiten im Jahr 2021 auf 285 im Jahr 2022. Das Land steht damit weltweit an zehnter Stelle.

Über die Roboterdichte

Die Roboterdichte ist die Anzahl der einsatzbereiten Industrieroboter im Verhältnis zur Anzahl der Beschäftigten. Sie kann die gesamte verarbeitende Industrie oder nur bestimmte Industriezweige abbilden. Die Zahl der Beschäftigten dient als Maß für die wirtschaftliche Größe, sodass der Quotient aus Betriebsbestand und Beschäftigten den Betriebsbestand auf eine einheitliche Basis stellt.

Bildergalerie

  • Die durchschnittliche weltweite Roboterdichte von 2013 bis 2022

    Die durchschnittliche weltweite Roboterdichte von 2013 bis 2022

    Bild: IFR

  • Die Roboterdichte im Jahr 2022, sortiert nach Land

    Die Roboterdichte im Jahr 2022, sortiert nach Land

    Bild: IFR

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