Gordon Moore hat mit seinem Prognosen 1965 verdammt gut gelegen: Alle ein bis zwei Jahre verdoppelt sich die Anzahl von Komponenten auf einem integrierten Schaltkreis. Die Folge: Im Laufe der Computergeschichte wurden Chips immer kleiner bzw. leistungsfähiger – und IT-Geräte immer kompakter. Seit einigen Jahren prognostizieren Experten ein Ende des Mooreschen Gesetzes – aktuell auch Raimund Hahn, der CEO der Rhino Inter Group, die sich auf mobile Geräte spezialisiert hat.
Anlass für Hahns Prognose ist Apples neueste Methode, die Miniaturisierung von Schaltkreiskomponenten weiter voran zu treiben: Beim sogenannten „Fan-out Packaging“ will Apple die einzelnen Mikrochips innerhalb eines Chips nicht mehr nebeneinander platzieren, sondern übereinander stapeln, um dadurch Bruchteile von Millimetern an Platz zu sparen. Diese Methode soll beispielsweise für „dreidimensionale“ Chips der nächsten iPhone-Generation zum Einsatz kommen.
Laut Raimund Hahn sei diese Form der Chipproduktion aber eine enorme Herausforderung: „Die Mikrochiptechnologie bewegt sich mittlerweile in atomaren Dimensionen, so dass die Gesetze der Quantenmechanik den Chipingenieuren zusehends einen Strich durch die Rechnung machen“, sagt Hahn. Apples 3D-Chips werden also das Mooresche Gesetz weiterhin unterstützen, doch laut Hahn könnten so nur maximal wenige Jahre herausgeholt werden. Und Moore selber prognostizierte 2007 bereits, dass sein Gesetz maximal 10 bis 15 Jahre Bestand haben wird. Das Ende der „ewigen Miniaturisierung“ ist also nur eine Frage der Zeit.