Energieversorgung Erdgas als klimaschonender Energieträger der Zukunft

Der Kugelgasbehälter bei Freiburg dient als Speicher für Erdgas.

Bild: badenova AG & Co KG
09.05.2016

Sowohl für eine sichere als auch für eine klimaschonende Energieversorgung soll Erdgas auf Jahrzehnte hinaus unverzichtbar sein. Dieses Fazit stand am Ende des Strategietreffens „Stadtwerke pro Klima“ des Initiativkreises Stadtwerke Nordbayern.

Dem Inititativkreis Stadtwerke Nordbayern haben sich 20 regionale Energieversorger zusammengeschlossen. „Wir sind uns einig, dass der schadstoffarme Energieträger Erdgas sowohl bei der Raumwärme als auch im Verkehrsbereich noch an Bedeutung zunehmen wird“, so Stephan Pröschold, Sprecher des Initiativkreises. Erdgas wird auch nach Einschätzung von Peter Meyer von der Brancheninitiative Zukunft Erdgas bis 2035 einen noch größeren Anteil an der Energieversorgung haben und auch über 2050 hinaus eine wichtige Rolle spielen. So prognostiziert der Verein für Deutschland zwar einen moderaten Rückgang des Verbrauchs an Erdgas um acht Prozent von 773 Terrawattstunden im Jahr 2015 auf 712 im Jahr 2035. Da aber der Verbrauch aller Energieträger insgesamt zurückgehe, werde der Marktanteil von Erdgas voraussichtlich von heute 21 auf 27 Prozent steigen. Bei den Heizsystemen sagt Zukunft Erdgas einen Anstieg des Anteils von zirka 49 Prozent im Jahr 2014 auf zirka 67 Prozent im Jahr 2030 und 68 Prozent in 2050 voraus.

Aus Sicht des Umwelt- und Klimaschutzes sei das zu begrüßen, betont Meyer. Der Grund: Erdgas emittiert deutlich weniger CO2 als alle anderen fossilen Energieträger und auch erheblich weniger Schadstoffe. Ein Wechsel zu effizienten Erdgas-Anwendungen verringere den CO2-Ausstoß kostengünstiger als andere Strategien, so Meyer. „Mit keinem anderen fossilen Energieträger lässt sich mehr CO2 pro eingesetzten Euro sparen als mit Erdgas.“ Seine Stärken im Vergleich zu anderen Heizenergien habe Erdgas auch beim Wirkungsgrad und damit bei der Wirtschaftlichkeit sowie beim Komfort. Letzterer hat damit zu tun, dass Erdgas durch die Leitung ins Haus kommt und nicht bevorratet werden muss, was den Tankraum erspart. Im Jahr 2015 erreichten denn auch gasgefeuerte Heizungsanlagen in Deutschland nach jahrelangem Anstieg einen Marktanteil von zirka 77 Prozent. Besonders beliebt sei die Kombination Erdgasheizung und Solarwärmeanlage, bei der der vergleichsweise saubere Energieträger Erdgas vor allem Raumwärme erzeugt und das Brauchwasser mit Hilfe von Sonnenenergie erwärmt wird. Zu den Argumenten für Erdgas gehört laut Meyer auch die Gaswärmepumpe, welche die Technologie der Wärmepumpe mit einem Erdgas-Brennwertgerät koppelt. Letzteres schaltet sich lediglich an besonders kalten Tagen im Winter zu, was die Heizkosten niedrig hält. Als weiteres System, das in Zukunft wichtig werden wird, nennt Meyer die erdgasbetriebene Brennstoffzelle. Mit dieser könne man zuhause auf hocheffiziente Weise Strom und Wärme produzieren.

Zusätzlicher Pluspunkt von Erdgas: Man kann ihm problemlos regenerativ erzeugtes Biomethan beimischen, das etwa aus organischen Abfällen gewonnen wird. Und künftig dürfte die Power-to-Gas-Technologie dazu beitragen, das Problem der Speicherung regenerativ erzeugter Energie zu lösen. Dabei wird überschüssiger Sonnen- oder Windstrom genutzt, um Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten. Aus Letzerem gewinnt man durch Versetzung mit CO2 künstliches, klimaneutrales Erdgas. Das wiederum lässt sich ins Erdgasnetz einspeisen, das eine sehr große Aufnahmefähigkeit besitzt.

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