Fachbeitrag Zauberformel Flexibilität

Dr. Peter Heuell, CEO bei Landis+Gyr Deutschland

Bild: Hannelore Foerster/ZVEI
16.02.2015

Die E-World stand im Zeichen der nun konkreter vorgezeichneten Smart-Grid-Strategie der Bundesregierung. Tenor: Flexibilität ist nun gefragt.

„Durchwachsen“, so lautete die spontane Reaktion von einigen Gesprächspartnern auf der E-World in Essen, wenn man sie nach ihrer Meinung zu den Beschlüssen aus Berlin fragte. Gut sei vor allem die Klarheit, die nun in Bezug auf die Verbrauchsgrenzen herrsche, ab denen intelligentere Meter zum Einsatz kommen sollen. Überrascht hat viele Gesprächspartner jedoch die Streckung Zeitrahmens für den Rollout. „Die vorgesehene Staffelung macht den Rollout sehr ineffizient“, sagte Dr. Peter Heuell, Geschäftsführer von Landis+Gyr. „Versorger müssten im Abstand von nur wenigen Jahren eine Straße dreimal anfahren, um Haushalte der drei Verbrauchsstufen auszustatten. Unsere Kunden brauchen dringend eine Möglichkeit, um den Rollout effizienter zu organisieren.“

Enovos hat auf der Messe mit seinem Trendwatch 2030 [1] eine zweite Trendstudie vorgestellt, die sich diesmal insbesondere dem Thema „Smart Home & Smart Living“ widmet. Dabei zeigen sich die Deutschen im Vergleich zu den ebenfalls befragten Bürgern aus Frankreich, Belgien und Luxemburg als besonders pessimistisch: Nur 12 % der Bevölkerung und 18 % der Experten können sich vorstellen, dass die Nachfrage nach Smart Applications bis 2020 steigt, während etwa ein Viertel der Bevölkerung in den anderen untersuchten Ländern das glaubt und zwischen 20 und 30 % der dort befragten Experten. Befragt wurden je 1000 Bürger der jeweiligen Länder und insgesamt 531 Experten.

RWE kündigte an, das Thema Smart Home noch attraktiver zu machen. Als Partner für seine Hausautomations-Plattform gewann das Unternehmen Samsung und bindet künftig „SmartCams“ in seine mobile Haussteuerung ein. Damit will RWE neue Anwendungsmöglichkeiten für noch mehr Wohnkomfort und Sicherheit schaffen. T-Systems gab eine Kooperation mit GE bekannt, in deren Mittelpunkt die Verteilnetzsteuerung steht, wie Dr. Frank Schmidt, Leiter Konzerngeschäftsfeld Energie, von T-Systems ausführte. Das gemeinsame Lösungspaket richte sich an Netzbetreiber, derzeit nicht an Industriekunden. Cavin Pietzsch, General Manager, GE Energy Management für die DACH-Länder, beschwörte bei der Gelegenheit die Mehrwerte der Smart-Grid-Kooperation für Energieversorger, denen der Smart-Meter-Rollout „nicht so kleine“ Investitionen abverlange.

Weitere Informationen

[1] Studie: www.tns-infratest.com/Energiewirtschaft2030

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  • Bernd Kowalski, BSI, und Dr. Frank Schmidt, T-Systems

    Bernd Kowalski, BSI, und Dr. Frank Schmidt, T-Systems

    Bild: Deutsche Telekom

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