Interview 60 Sekunden mit�?�

11.12.2013

Jochen Streib, Vorsitzender der Nutzerorganisation Safety Network International, spricht mit A&D über die erste Ausgabe des Security Bulletin und weitere Sicherheitsthemen und -trends.

Herr Streib, welche Themen der Maschinensicherheit bewegen derzeit die Branche?

Das wichtigste Thema für die Automatisierung ist die Kommunikation, ein aktueller Aspekt dabei ist die Funkverbindung. Sie birgt einige Vorteile, doch viele Anwender haben sich damit ein blaues Auge geholt. Damit die Verfügbarkeit der Maschine beim Wireless-Umstieg gegeben ist, empfehlen wir Funkexperten, die nicht nur die Komponenten, sondern auch entsprechende Dienstleistungen anbietet.

Was bedeutet sichere Kommunikation in Zeiten von Ethernet?

Das bedeutet nichts anderes als zu Feldbuszeiten - mit dem einen Unterschied, dass es statt zwei Leitungen nur noch eine gibt. Das bringt aber eine gewisse Abhängigkeit mit sich, denn die Kommunikation kann zum Flaschenhals werden, der Probleme macht. Ein weiterer neuer Aspekt ist sichere Kommunikation im Sinne von Security. Hier wollen wir unseren Mitgliedern und Anwendern von Safetynet Hilfestellungen geben.

Was heißt das konkret?

Wir haben kürzlich unser erstes Security Bulletin veröffentlicht zum Thema Netzwerk-Switches und Diagnosefunktionen. Eine ganze Reihe anderer Aspekte werden folgen, als nächstes kommt Know Your Network. Darin zeigen wir auf, warum Ethernet-Anwender viel stärker darauf achten müssen, welche Kommunikationsbeziehungen im Netzwerk herrschen, als bei den Feldbussen. Die Bulletins können sich Interessenten kostenlos auf unserer Homepage herunterladen.

Welche Themen in der Maschinensicherheit werden Sie zukünftig beschäftigen?

Der Aspekt Safety wird weiterhin erhalten bleiben, wenn auch hier und da in etwas anderes Form durch den Einfluss neuer Technologie. Das Thema Security wird im Sinne von Anlagenverfügbarkeit und Know-how-Schutz eine stärkere Rolle spielen. Denn immer wenn Zugriff von außen erfolgt, kann die Produktion gestört werden oder es droht ein noch viel größeres Problem: dass Informationen über Produkte oder Produktionsprozesse zum Wettbewerb abfließen.

Wie unterstützen Sie Ihre Mitglieder außerdem in Sicherheitsfragen?

Wir verstehen uns als Informationsdrehscheibe rund um die Themen Automatisierung, Maschinensicherheit und eben auch Security. Bei uns setzen sich Hersteller, Anwender und Hochschulen an einen Tisch und tauschen sich aus. So erhalten Hersteller neue Ideen und die Hochschulen einen Einblick in reale Applikationen. In diesem Sinne unterstützen wir das Networking unserer Mitglieder, um gemeinsam zu wachsen und gemeinsam weiterzukommen.

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