News Der virtuelle Esstisch

Deutschen machen Essgewohnheiten von sozialen Kriterien abhängig.

Bild: iStock
19.02.2016

Unter dem Einfluss der digitalen Transformation und zunehmenden Mobilität haben sich in den letzten vier Jahren das Ess- und Einkaufsverhalten der Menschen in Deutschland signifikant verändert. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Nestlé-Studie 2016 „So is(s)t Deutschland“, die nach 2009 und 2011 zum dritten Mal veröffentlicht wurde. So tragen zunehmender Wohlstand, das wachsende Ernährungs- und Gesundheitsbewusstsein und die immer stärker empfundene Zeitknappheit dazu bei, dass der Umgang mit Lebensmitteln immer stärker von sozialen aber auch ethischen Kriterien geprägt wird. Gleichzeitig wird Essen zum Genussfaktor: 53 Prozent der Menschen in Deutschland kaufen mehr qualitäts- als preisorientiert, 64 Prozent belohnen sich mit einer guten Mahlzeit (2011: 42 Prozent).

Angesichts einer sich wandelnden Gesellschaft ist die Zahl gemeinsam eingenommener Mahlzeiten an heimischen Esstischen rückläufig. Die sozialen Funktionen des Essens bleiben hiervon jedoch unberührt: Nach wie vor befriedigen Menschen bei einer gemeinsamen Mahlzeit ihr grundlegendes Bedürfnis nach Zusammenhalt, Nähe und Austausch. Dank Online-Foren und sozialen Netzwerken wird Geselligkeit heute zunehmend auch in Form virtueller Tischgemeinschaften gelebt. „Indem Menschen Fotos von den Gerichten auf ihren Tellern posten oder Rezepte veröffentlichen, laden sie sozusagen virtuell andere Menschen zu sich nach Hause ein und lassen sie an ihren Mahlzeiten teilhaben“, sagt Katja Popanda, Leiterin Marktforschung Nestlé Deutschland.

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel