Sperrgase nutzen KWK steigert Effizienz von Gasspeicher

Mehr Effizienz: Die nur 1 x 0,6 Meter große Mikrogasturbine ist „verpackt“, um die Wärmeverluste zu vermindern.

Bild: Streicher
18.05.2015

Mikrogasturbinen verhelfen einem der größten deutschen Gasspeicher dazu, Restgasmengen effizienter einzusetzen.

Die Erdgasspeichergesellschaft Astora errichtet in Jemgum (Ostfriesland) einen der größten Erdgaskavernenspeicher Deutschlands. Das geplante Arbeitsvolumen beträgt bis zu 1 Milliarde m³ Erdgas.

Zur Einlagerung des Erdgases in den unterirdischen Kavernen wird dieses mit Hilfe von Verdichtern auf einen Druck von bis zu 200 bar komprimiert. Dabei fällt sogenanntes Sperr- oder Sealgas an, das bisher unter hohem Energieaufwand nochmals verdichtet und in den Speicher eingebracht wurde.

Streicher hat nun eine KWK-Einheit (Kraft-Wärme-Kopplung) geliefert, die durch den Einsatz von zwei Mikrogasturbinen eine effizientere Nutzung dieser Sperrgase eröffnet, indem aus den Restgasmengen Strom und Wärme erzeugt und dann zur Nutzung in die Verdichtungs- und Gasaufbereitungsanlage eingespeist wird.

Einsatz von Mikrogasturbinen

Mikrogasturbinen wurden ursprünglich in den 90er Jahren in den USA als mobile Stromerzeuger entwickelt. Sie sind nicht nur kleiner und kompakter als herkömmliche Gasmotoren, sondern kommen ohne Hilfssysteme wie Öl- und Wasserversorgung aus. Weiterer Vorteil: Das einzige rotierende Bauteil ist luftgelagert und somit praktisch wartungsfrei.

Außerdem bietet das Gerät nach Angaben von Streicher ein breites Anwendungsspektrum: Es kann sowohl unterschiedlich zusammengesetzte Gase von niedrigen bis hohen Brennwerten verwerten als auch mengenmäßige Schwankungen problemlos bewältigen.

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