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Deutsche Bauelemente-Distribution Sensoren haben in Q4 die Nase vorn

Deutscher Bauelemente-Distributionsmarkt wächst gemäß FBDi im vierten Quartal um 7,7 Prozent, Auftragslage ist weiter positiv.

Bild: MeePoohyaphoto, iStock
15.02.2016

Die deutsche Bauelemente-Distribution kann nach Angaben des Fachverbandes Bauelemente Distribution (FBDi e.V.) auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Der Umsatz der im Fachverband gemeldeten Unternehmen in Deutschland stieg um 7,7 Prozent auf 752 Millionen Euro. Die Aufträge nahmen sogar um 11,9 Prozent auf 784 Millionen Euro zu, was eine Book-to-Bill-Rate von 1,04 und damit solide Aussichten für die nächsten Monate bedeutet. Im Gesamtjahr 2015 stieg der Umsatz um 5,8 Prozent auf den Rekordumsatz von 3,14 Milliarden Euro – ohne das schwache erste Halbjahr (3 Prozent Wachstum) wäre das Ergebnis sogar noch höher ausgefallen.

Das vierte Quartal war im Wesentlichen geprägt von einem starken, deutlich zweistelligen Wachstum bei Sensoren (+64 Prozent), Displays (+30 Prozent) und Stromversorgungen (+16,5 Prozent), gefolgt von Halbleitern (7,4 Prozent) und passiven Bauelementen (6 Prozent). Lediglich die Elektromechanik stagnierte bei knapp 1 Prozent Plus. Für das Gesamtjahr ergibt sich damit folgendes Bild: Halbleiter wuchsen um 7 Prozent auf 2,18 Milliarden Euro, Passive um 2 Prozent auf 443 Millionen Euro, die Elektromechanik schrumpfte um 1,6 Prozent auf 304 Millionen Euro. Sensoren wuchsen um knapp 10 Prozent auf 20 Millionen Euro, Displays um 18,8 Prozent auf 101 Millionen Euro und die Stromversorgungen schließlich um 17,3 Prozent auf 76 Millionen Euro. Die Verteilung änderte sich kaum: Halbleiter repräsentieren knapp 70 Prozent des Geschäfts, Passive 14 Prozent und die Elektromechanik knapp 10 Prozent. Displays liegen bei 3,2 Prozent und Stromversorgungen bei 2,4 Prozent Anteil am Gesamtmarkt.

FBDi-Vorstandsvorsitzender Georg Steinberger: „Die deutsche Bauelemente-Distribution kann zufrieden sein mit dem Ergebnis, auch wenn man feststellen muss, dass 5,8 Prozent Plus im europäischen Vergleich eher am unteren Ende der Skala liegt. Dies liegt hauptsächlich an den Wechselkursrelationen, denn Länder, in denen stärker in Dollar fakturiert wird, oder die im Vergleich zum Euro starke Währungen hatten, legten auch mehr zu. 2016 wird dieser Effekt, sofern das Euro/Dollar-Verhältnis nicht wieder verrückt spielt, deutlich zurückgehen.“

2016 wird nach Einschätzung von Steinberger ein spannendes Jahr. „Bis jetzt zeigte sich die deutsche Industrie – unsere Kunden – weitgehend immun gegen den weltweiten Abschwung, zumindest, wenn man die weiterhin positive Auftragslage in Betracht zieht. Die Entwicklung in China scheint bisher noch keine Spuren bei unseren Kunden hinterlassen zu haben. Allerdings zeigt der weltweite Komponentenmarkt (gemessen in Dollar) keine großen Wachstumssprünge, im Gegenteil; und die Fertigungsauslastung der meisten Hersteller deutet eher auf Überkapazitäten denn auf Knappheit hin. Jedoch gibt es mit Internet of Things und Industrie 4.0 auch Themen, die die Wachstumsphantasien schon in diesem Jahr beflügeln können. Beide Themen sind bereits heute Realität und nicht mehr aufzuhalten.“

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