Kommentar von Friedhelm Pickhard, ETAS Sicher in die Zukunft

ETAS GmbH

Friedhelm Pickhard, Vorsitzender der Geschäftsführung ETAS

Bild: ETAS
15.10.2016

Embedded Software ist der Schlüssel für sichere, zuverlässige, umweltverträgliche und zunehmend vernetzte Fahrzeuge. Die Komplexität der Elektronik steigt dabei unaufhaltsam. Dass sie dennoch sicher und bezahlbar bleibt, ist eine Herausforderung für alle Beteiligten.

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Moderne Fahrzeuge kommen nicht mehr ohne Embedded Software aus: Sie steuert Antriebe und Assistenzsysteme, sorgt für Komfort und wird immer mehr Aufgaben im Fahrzeug übernehmen. Je mehr Verantwortung der Software aber zukommt, desto unverzichtbarer wird ihre funktionale Sicherheit. Und je höher ihr Anteil an der Wertschöpfung ist, desto wichtiger ist die Kostenkontrolle. Dem läuft zuwider, dass die Aufgaben der Software komplexer werden, während gleichzeitig immer weniger Zeit für ihre Entwicklung bleibt. Diesen Widerspruch gilt es aufzulösen, damit Mobilität bezahlbar bleibt. Der Hebel muss bei den Werkzeugen und Methoden ansetzen, mit denen Embedded Software entwickelt wird. Analog zur Automation manueller Prozesse ist in der Software-Entwicklung ein Produktivitätsschub möglich, wenn der Prozess exakt durchdacht ist und die Werkzeuge optimiert werden. Durchdachte Prozesse lassen sich standardisieren und entlang von Normen führen. Und auch das Zergliedern in übersichtliche Einheiten – die Modularisierung – fällt leichter.

Standardisierte Software-Architekturen und Modularisierung von Software und Systemen bereiten das Feld für Virtualisierung. Um alle nötigen Entwicklungs-, Applikations- und Serviceprozesse trotz des Zeitkorsetts ohne Qualitätseinbußen durchführen zu können, ist modellbasierte Entwicklung mit prozessbegleitenden Tests, Simulationen und Prototyping unabdingbar. Virtuelle Steuergeräte wie ETAS Isolar-Eve dienen Entwicklern dazu, Software schon im Frühstadium am Arbeitsplatz realitätsnah zu testen. Mit Werkzeugen wie ETAS Cosym können sie zudem verschiedenste Arbeitsartefakte über FMU-Schnittstellen koppeln und diese im Verbund simulieren. So reift die Software, bevor die Hardware zur Verfügung steht.

Gute Werkzeuge spielen ihr Potential voll aus, wenn sie sich leicht in bestehende Toolketten eingliedern lassen. Bewährtes kann bleiben; Neues effizient eingebunden werden. Um das zu gewährleisten, setzt ETAS auf Open-Source-Lösungen und Konformität mit Standards wie Eclipse und AUTOSAR. Entwickler können ihre Werkzeugkästen so gezielt ergänzen.

Auch bisher wenig beachtete Themen wie die Dokumentation gewinnen bei komplexen Systemen stark an Bedeutung. Mit der intelligenten Dokumentation ETAS E-Handbook, um die es ab Seite 133 geht, kann man durch die Signalpfade „surfen“ und applizierte Daten in Echtzeit anzeigen lassen.

Neben der Effizienz bleibt die Sicherheit der Elektronik ein zentrales Thema. Sie fängt schon bei der Basissoftware an. Wenn künftig Firmware-Updates-over-the-Air (FOTA) ins Fahrzeug gelangen, sind Sicherheitslücken tabu. ETAS und die Tochtergesellschaft EScrypt entwickeln dafür Lösungen, die bei Safety und Security keine Kompromisse eingehen. Risikoanalysen im Vorfeld, sicherheitsgerechte Software-Entwicklung und Management von Verschlüsselungslösungen samt Hochsicherheitsrechenzentren greifen ineinander. Die Verzahnung durchdachter Prozesse und effizienter Werkzeuge sorgt auch hier dafür, dass die rasch wachsende Komplexität des vernetzten Verkehrs auf Dauer beherrschbar bleibt.

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