Vernetzte Services Im Dienste der Smart City

Smart Urban Services: Akteure und Potenziale der Dienstleistungen für Smart Cities

Bild: Fraunhofer IAO
02.06.2015

Pilotprojekt „Smart Urban Services“ in Chemnitz und Reutlingen gestartet

Welches Potenzial vernetzte Dienstleistungen haben, um Stadtsysteme integrativ und zukunftsfähig zu gestalten und wie sich Stadt-Subsysteme gewinnbringend vernetzen lassen, will das Projekt „Smart Urban Services“ erforschen. Ziel ist die Entwicklung einer datenbasierten Dienstleistungsplattform für die urbane Wertschöpfung von morgen.

Intelligente Dienstleistungen, die bisher isoliert betrachtete Bereiche oder Subsysteme einer Stadt gewinnbringend vernetzen, können ganze Städte effektiver und lebenswerter machen. Ein Beispiel: Die Biomüllanlage in Reutlingen ist voll, ein Sensor erfasst diese Information und meldet sie an eine Datenplattform. Dort hat vor zehn Minuten die neue Biogasanlage gemeldet, dass sie dringend neues Material benötigt – perfekt! Eine Lieferung Biomasse geht in Kürze an das Kraftwerk.

Smarte Services machen Städte zukunftsfähig

Für Städte wird es immer wichtiger, ihr Wertschöpfungssystem möglichst flexibel, effektiv und effizient zu organisieren. Sie konkurrieren international um Unternehmensansiedlungen und qualifizierte Arbeitskräfte. Im Smart-Urban-Services-Projekt untersucht das Fraunhofer IAO deshalb gemeinsam mit Forschungs- und Städtepartnern, wie neue, intelligent vernetzte Dienstleistungsangebote dazu beitragen können, urbane Räume stärker zu vernetzen und eine integrativ ausgerichtete Wertschöpfung zu etablieren. Hier bieten sich laut den Projektpartnern künftig die größten Potenziale für Innovationen und Synergien.

Die Projektpartner identifizieren und erproben neue, tragfähige Ansätze für Wertschöpfungs- und Dienstleistungsinnovationen in der Stadt von morgen und setzen sie beispielhaft um. In ausgewählten Potenzialfeldern werden Smart Urban Services entwickelt und deren Auswirkungen auf Beschäftigung und Gesellschaft untersucht. In Reutlingen, das gemeinsam mit Chemnitz Pilotstadt ist, wird es unter anderem um die Vernetzung von Ver- und Entsorgung und Verkehrsmanagement gehen.

Um die Smart Services aufzubauen, wird eine Plattform konzipiert und prototypisch umgesetzt, die verschiedene Akteure in der Stadt über die Subsysteme hinweg vernetzt. Von diesem Wertenetz profitieren zusätzlich Kommunen, Unternehmen und Bürger. Die integrierte Plattform besteht aus einer physischen Sensor-Infrastruktur sowie einer Daten- und einer Dienstleistungsplattform. Damit rückt die Kommunikation zwischen Biomüll- und Biogasanlage in greifbare Nähe.

Neben dem Konsortialführer Fraunhofer IAO beteiligen sich das Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT) der Universität Stuttgart, Input Consulting sowie die Städte Chemnitz und Reutlingen am Projekt. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und vom Projektträger im DLR betreut.

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