Robuste Rührwerke für kontinuierliche Durchmischung Schwermetallhaltige Chemieabwässer richtig aufbereiten

Schwankende ph-Werte sowie gelöste Salze und Schwermetelle machen Chemieabwässer so aggressiv, dass sie nicht ohne Vorbehandlung dem Klärwerk zugeführt werden dürfen.

13.07.2017

Auch wenn Chemieabwässer biologisch abbaubar sind, sind sie oft zu aggressiv für das Klärwerk und müssen deshalb vorbehandelt werden. Kontinuierliche Durchmischung verhindert, dass sie die Puffertanks schädigen.

In dem 420 Hektar großen Industriepark der Bayer-Tochter Covestro in Brunsbüttel wird die Chemikalie Diphenylmethandiisocyanat (MDI) hergestellt. Aus MDI wird harter Schaumstoff hergestellt - etwa zur Dämmung von Gebäuden oder Kühlgeräten. Bei der Produktion betreibt fallen biologisch abbaubare, jedoch sehr aggressive und schwermetallhaltige Chemieabwässer an. Ihr pH-Wert schwankt zwischen 1 bis 12 ‒ je nachdem, wie viel Natriumhydroxid, Chlorwasserstoff oder Ammonium enthalten sind.

Schädliche Ablagerungen im Puffertank verhindern

Bevor die Abwässer gemäß Wasserhaushaltsgesetz in der werkseigenen Kläranlage aufbereitet werden, wird das unbehandelte, bis zu 40 °C warme Medium zunächst in zwei Puffertanks mit einem Fassungsvermögen von je 1500 Kubikmeter zwischengespeichert. Dort ist eine kontinuierliche Durchmischung Pflicht, da sich die mitgeführten Schwebstoffe sonst am Tankboden absetzen. Wieder entfernen lassen sie sich nur durch eine sehr aufwändige Reinigung.

Um dies zu vermeiden, setzt Covestro seit 2015 zwei baugleiche, trocken aufgestellte Rührwerke von Landia aus Super Duplex 1.4547 ein. Die Modelle vom Typ POPTR-I verhindern zuverlässig, dass sich im Tank Ablagerungen bilden und sorgen gleichzeitig dafür, dass das Abwasser der Kläranlage in einem gleichmäßigen Mischungsverhältnis zugeführt werden kann.

Aggressive Abwässer brauchen spezielles Rührwerk

Aufgrund der schwankenden Abwasserqualität ist ein besonders zuverlässiges Rührwerk erforderlich, dessen mediumsberührende Teile ‒ Flansch, Getriebegehäuse und Propeller ‒ in dem Spezialwerkstoff Super-Duplex 1.4547 ausgeführt sind.

Je nach Bedarf ist das Rührwerk bei Landia mit einer Motorleistung zwischen 5,5 bis 18,5 kW erhältlich, auf Wunsch auch in Ex-Ausführung. Aufgrund der niedrigen Drehzahl von maximal 300 U/min eignet es sich besonders für viskose Flüssigkeiten mit hohem Feststoffanteil und einem Gesamtvolumen von bis zu 6.000 m³/h.

Da das Rührwerk seitlich durch die Tankwand installiert wird und sich die Antriebseinheit außerhalb des Mediums befindet, bleibt der Motor selbst bei heißen Fluiden kühl.

Für ein langes Leben des Rührwerks

Die Steuerung und Überwachung der Rührwerks-Parameter ist bei Covestro vollautomatisch über ein Prozessleitsystem inklusive Motorlauf- und Leckagemeldung geregelt. Abweichungen von den Sollwerten werden der Messwarte am Display gemeldet. Darüber hinaus detektieren von Landia installierte PTC-Thermistoren kritische Temperaturschwankungen.

Ein spezielles Schmiersystem mit Ölbehälter inklusive Fühler dient zum manuellen Fetten der Propeller-Nabe. Außerdem erkennt die Leitfähigkeitsmessung, wenn sich Wasser im Öl befindet und schaltet das Rührwerk gegebenenfalls ab. Als Back-up ist ein weiteres, baugleiches Rührwerk im technischen Lager von Covestro, Brunsbüttel vorhanden. So ist die Betriebssicherheit zu jedem Zeitpunkt gegeben.

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  • Damit sich im Puffertank keine Ablagerungen bilden, hält ein Rührwerk von Landia den Tankinhalt in Bewegung. Aufgrund des schwierigen Mediums sind Flansch, Getriebegehäuse und Propeller in dem Spezialwerkstoff Super-Duplex 1.4547 ausgeführt.

    Damit sich im Puffertank keine Ablagerungen bilden, hält ein Rührwerk von Landia den Tankinhalt in Bewegung. Aufgrund des schwierigen Mediums sind Flansch, Getriebegehäuse und Propeller in dem Spezialwerkstoff Super-Duplex 1.4547 ausgeführt.

    Bild: Landia

  • „Ohne kontinuierliche Durchmischung würden sich die mitgeführten Schwebstoffe am Boden absetzen. Um dieses Sediment in regelmäßigen Abständen zu entsorgen, müsste der Behälter aufwändig entleert, befahren und gereinigt werden“, berichtet Cord Cassens, Vertriebsleiter bei Landia.

    „Ohne kontinuierliche Durchmischung würden sich die mitgeführten Schwebstoffe am Boden absetzen. Um dieses Sediment in regelmäßigen Abständen zu entsorgen, müsste der Behälter aufwändig entleert, befahren und gereinigt werden“, berichtet Cord Cassens, Vertriebsleiter bei Landia.

    Bild: Landia

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