1 Bewertungen

Ökologische Modernisierung Zukunftshaus in Bottrop eröffnet

Ökologisch saniertes Geschäftshaus: Der Energieverbrauch des Gebäudes konnte um fast 75 Prozent gesenkt werden.

Bild: Stadt Bottrop
04.11.2015

Nach der Sanierung erzeugt das Geschäftshaus aus den 60er Jahren mehr Energie als es verbraucht.

In Bottrop ist das Covestro Zukunftshaus eingeweiht worden. Das Geschäftsgebäude in der Innenstadt erzeugt nach umfassender Sanierung mehr Energie als es verbraucht und ist damit ein Vorzeigeobjekt der InnovationCity Ruhr. Zugleich kann es als bundesweites Modell für die ökologische Modernisierung vieler anderer Gewerbeimmobilien dienen. Im Rahmen der Einweihung wurde das Haus von der Klimaexpo-NRW offiziell in die Riege der Vorreiter für den Klimaschutz in Nordrhein-Westfalen aufgenommen.

Die umfangreiche Sanierung des Gebäudes aus den 60er Jahren geht auf einen 2012 ausgelobten Wettbewerb der InnovationCity Ruhr Modellstadt Bottrop zurück. In dieser Ausschreibung wurden drei für die Ruhrregion typische, in die Jahre gekommene Immobilien aus den Kategorien Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus und Geschäftshaus gesucht, die nach ihrer Umwandlung zum Plus-Energie-Gebäude den aktuellen Stand der Technologie- und Produktentwicklung im Bausektor widerspiegeln. Den Abschluss bildete in diesem Jahr die Fertigstellung des Geschäftshauses.

Als führender Partner des Projekts leistete Covestro, die vormalige Bayer Material Science, einen maßgeblichen Beitrag zur Energieeinsparung durch den Hochleistungs-Dämmstoff Polyurethan. Gleichzeitig unterstützte das Unternehmen die Modernisierung auch mit dem integralen Know-how seiner Industriepartner aus dem EcoCommercial Building Programm (ECB). Diese und weitere Unternehmen steuerten zusätzliche Produkte und Lösungen für das Vorhaben bei.

Technische Komponenten

Bei der Sanierung des Gebäudes kam eine Mischung aus innovativen und erprobten Komponenten zum Einsatz, die einen CO2-neutralen Betrieb einschließlich aller Geräte im Haus ermöglichen. So wurden neben einer optimierten PU-Gebäudedämmung auch dreifach verglaste Fenster mit Lamellen im Scheibenzwischenraum verbaut, die eine maximale Außenlichtnutzung ermöglichen. Über Glasfasertechnik wird zudem Sonnenlicht direkt in Räume geleitet, die auf Grund der baulichen Gegebenheiten nicht über Fenster verfügen. Diese Beleuchtung wird durch LED-Lichttechnik mit Präsenzmeldern ergänzt. Die Stromerzeugung wird durch eine Photovoltaikanlage mit einem prognostizierten Jahresertrag von 26.000 Kilowattstunden und angeschlossenem Stromspeicher sichergestellt; weitere Leistung steuert eine vertikale Windkraftanlage bei. Zur Wärmeversorgung werden eine Geothermie-Wärmepumpe sowie Fernwärme zur Abdeckung von Spitzenlasten genutzt. Auch die Mieter profitieren von den Technologien: Eine dezentrale Lüftungsanlage mit über 90-prozentiger Energierückgewinnung und eingebundene CO2-Fühler sorgen für ein optimales Arbeitsklima. Auch das Thema Energiekosten spielt für die Nutzer des Gebäudes keine Rolle mehr, da die Gewerberäume brutto-warm vermietet werden.

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel