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Strategieentwicklung bei Wago Der Visionär

WAGO GmbH & Co. KG

Bild: P&A
27.05.2014

Heiko Springsguth hat den Blick für das Ganze: Er entwickelt Strategien für den Geschäftsbereich Automation und unterstützt Wago so auf seinem Wachstumskurs. Hoch hinaus will er selbst aber auch: Als Absolvent des ersten Wago-Junior-Leadership-Programm hat er das nötige Rüstzeug für mögliche Führungsaufgaben an die Hand bekommen – auch wenn er nicht dem klassischen Alphatier entspricht.

Mit der Entwicklung allein ist es nicht getan: Wenn ein Produkt auf den Markt kommt, sind dem schon viel Arbeit und Absprachen für die Produktplanung vorausgegangen. Welche neuen Steuerungen sollen auf den Markt kommen? Welche I/O-Systeme? Wie sehen die Rahmenbedingungen aus, wie das Gesamtbild des Unternehmens? Ein ständiger Prozess, der viel Abstimmung und Zeit bedarf. Und vor allem jemanden, der den Überblick behält.

So ein Jemand ist Heiko Springsguth. Er ist Strategieentwickler im Bereich Automation bei Wago. Er koordiniert, er plant – und hat alles im Blick. Er erstellt Strategie-Analysen (intern und extern), Konzepte, wie sich die Abteilung künftig weiter entwickeln kann. Ideenfindung ist da eins der Stichworte, die den Arbeitsalltag des studierten Betriebswirtschaftlers bestimmen. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Verzahnung der Sparte Automation mit Wago als Gesamtunternehmen: Wo liegen die Stärken, wo die Schwächen? Welchen Stellenwert nimmt Wago bei Kunden ein, wie sieht es im Wettbewerb aus? Dies sind nur einige der Fragen, die für Springsguth von Bedeutung sind.

Die Produktplanung, den Roadmap-Prozess, gibt es für den Bereich Automation seit 2011. Jedes Jahr kommt Springsguth mit Produktmanagern und Entwicklungsleitern zusammen und plant Projekte für die kommenden drei Jahre. „Das hilft uns als Unternehmen neben dem operativen Tagesgeschäft mittel- und langfristig zu denken“, betont Heiko Springsguth, für den der Road­map-Prozess einige arbeitsintensive Monate bedeutet. Termine müssen vereinbart, begleitet und nachbereitet werden. Absprachen getroffen, der Aufwand sowie die Ressourcen geschätzt werden. Denn nicht immer lässt sich jedes vorgeschlagene Projekt auch in dem zeitlichen Rahmen umsetzen.

Mix aus Moderator, Projekt­leiter und Impulsgeber

„Es gibt immer zwei Seiten: Die eine sind die vielen Möglichkeiten und die andere die begrenzten Ressourcen“, weiß Springsguth aus Erfahrung. Die Auswahl und Umsetzung der Projekte hinsichtlich Markterfolg, Time-to-market und Ressourceneinsatz ist nämlich ganz entscheidend. Und zu guter Letzt muss die Road­map einem große Gremium vorgestellt werden: Die Vorbereitung der Kommunikation zum Beirat von Wago gehört ebenso zu den Aufgaben des 37-Jährigen.

Heiko Springsguth ist quasi ein Kümmerer. Oder wie er es sagt: „ein bisschen Moderator, ein bisschen Projektleiter und ein bisschen inhaltlicher Impulsgeber". Eine Mischung, die dem 37-Jährigen gut gefällt. „Ich darf mitgestalten, Ideen einbringen“, erklärt er. Und bringt es auf den Punkt: „Ich bin Teil der Veränderung.“

Zugleich ist dies aber auch ein Posten, in dem er Verantwortung übernehmen muss. Ein Posten, mit dem er für Wago wichtige Weichen für das Unternehmen stellt. Das Werkzeug für diese wichtige Aufgabe hat Springsguth über das Junior Leadership Program erhalten. Wago bildet mit diesem Entwicklungsprogramm künftige Führungskräfte gezielt aus.

Der Betriebswirtschaftler, der außerdem Wirtschaftsingenieurwesen und Elektrotechnik erfolgreich studiert hat, ist einer der ersten zehn Absolventen. 18 Monate hat er verschiedene Module belegt, die ihn auf die Führungslaufbahn vorbereiten. Ein Programm, für das sich der Wahl-Mindener sofort wieder entscheiden würde. „Ich habe mich als Mensch durch das Programm weiterentwickelt – unabhängig davon, was mir diese Weiterbildung für meine künftige Karriere bringt“, betont Heiko Springsguth.

Denn eigentlich – so sagt er von sich selbst – ist er ein zurückhaltender Mensch. Durch das Junior Leadership Program habe er gelernt, mehr Verantwortung zu übernehmen. „Ich muss, wenn ich im Unternehmen etwas sehe, was nicht passt, handeln“, betont er. „Das ist meine Pflicht. Und da kann ich nicht die Augen vor verschließen.“ Eine Haltung, die Durchsetzungsvermögen und ein sehr bestimmtes Auftreten voraussetzt – und an der der in Frankfurt an der Oder geborene Stratege noch arbeitet.

„Das Führen erfordert von mir Kraft“, gesteht Springsguth, der sich selbst eher als Teamplayer sieht. Nichtsdestotrotz: Er kann Mitarbeiter führen. Das weiß er dank des Junior Leadership Programs. „Mit dem Werkzeugkasten, den wir mit dem Programm an die Hand bekommen haben, fällt es mir sehr viel leichter.“

Er wisse nun, wie er sich in bestimmten Situationen als Führungskraft richtig verhält. Denn in Sachen Mitarbeiterverantwortung zähle vor allem eins: das richtige Auftreten. „Man muss eine natürliche Autorität haben“, betont der dreifache Vater und gibt offen zu: „Daran feile ich noch.“

Das richtige Auftreten ist das A und O

Dass er da auf dem richtigen Weg ist, hat der Strategieentwickler schon während des Führungskräfteprogramms bei Wago bewiesen. Ein Visionär war Springsguth nämlich auch dort und hat die anderen neun Absolventen des Programms für seine Ideen begeistern können. Nur durch sein Auftreten, wie er heute – immer noch etwas ungläubig – feststellt. „Da habe ich gemerkt, dass ich aufgrund meiner Person ein ganzes Team führen kann“, sagt Heiko Springsguth zurückblickend. Ganz der Visionär, wie ihn seine Arbeitskollegen beschreiben würden. Ganz dem Motto: Chakka, mir nach.

Ein klassisches Alphatier, dem man nachsagt, nicht kompromissbereit zu sein, wird Springsguth trotzdem nicht werden. Das will er auch gar nicht. „Ich möchte keinem Bild nacheifern, das mir nicht entspricht“, gibt er zu. Er will sich nicht verbiegen, will sich trotz Karriere treu bleiben. Und deswegen hat er sich zum Vorsatz genommen, bewusster auf sich zu achten – nicht nur mental, sondern auch physisch. Für den 37-Jährigen heißt dies vor allem: mehr Sport. Im Herbst hat er mit Baseball angefangen, geht regelmäßig zum Training, hilft sogar als Trainer bei der Jugendmannschaft „Junior Millers" mit. Für den dreifachen Vater ist dies ein guter Ausgleich zur Arbeit. Ein Ausgleich, für den Springsguth in dem vergangenen Jahr nicht genügend Zeit hatte – und den er vermisst hat.

Vision Rente

Auch für die beruflichen Ziele gibt es eine Vision: ein eigenes Team für Strategieaufgaben. Der Anfang einer steilen Karriere? Springsguth gibt sich bescheiden. Fest steht für den 37-Jährigen zunächst einmal: Er fühlt sich bei Wago und in Minden zu Hause. Der Gedanke, sein gesamtes Berufsleben bei dem internationalen High-Tech-Unternehmen zu verbringen, gefällt ihm. „Vielleicht kann ich, wenn ich 2044 in Rente gehe, sagen: Ich habe fast 40 Jahre bei Wago gearbeitet und bin mit diesem Unternehmen durch dick und dünn gegangen.“ Eine schöne Vision, findet Springsguth. Ob er dann noch die Produktplanung für die Automation erarbeitet, wird sich zeigen.

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