Dezentrale Anlagen als Geschäftsmodell Energie vielseitiger vermarkten

publish-industry Verlag GmbH

Peer-to-Peer-Modelle und Marktplatzdenken bestimmen den bunten Energiemarkt in Zukunft. Dies erfordert allerdings passende Soft- und Hardware.

Bild: iStock, nut21stat1st
05.04.2017

Kuschelig wird es auf dem Energiemarkt: Statt großer Kraftwerke zieht die Energielandschaft heute viele kleine, dezentrale Erzeuger an, die fleißig in die Netze einspeisen. Mit der richtigen Soft- und Hardware eröffnen sich für Stadtwerke und Kommunen neue Geschäftsmöglichkeiten.

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Die wachsende Zahl kleiner Erzeuger, die zunehmend die immer dezentralere Energielandschaft prägen, lassen sich mit virtuellen Kraftwerken intelligent vernetzen. Diese schließen dezentrale Erzeugungsanlagen zusammen und steuern diese im Verbund, um elektrische Leistung verlässlich bereitzustellen. Integriert in ein größeres Erzeugungsgebilde erhöhen sie Planbarkeit, Steuerbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Erneuerbare-Energien-Anlagen. Die gebündelten Anlagen können beispielsweise so gesteuert werden, dass sie Strom möglichst zu Zeiten mit einer hohen elektrischen Gesamtlast in das Netz einspeisen. Kombiniert man diesen Vorteil mit der Vermarktung an der Strombörse, lassen sich Erlöspotenziale gerade in Zeiten heben, in denen der Strompreis hoch ist.

Blockchain: Neue Vermarktungsmöglichkeit

Der Erzeuger kann künftig aber auch unabhängig von einem Dienstleister Strom vermarkten. Blockchain-Modelle vereinfachen Transaktionen und ermöglichen dadurch Peer-to-Peer-Modelle. Der Stromproduzent kann sein Produkt direkt an einen Konsumenten verkaufen. Zusammengefasste Transaktionen (Blockchains) werden über das Teilnehmernetzwerk verteilt. Somit haben Produzenten und Konsument zu jeder Zeit eine Übersicht über Angebot und Nachfrage.

Die Blockchain-Technik steckt zwar noch in den Kinderschuhen, hat aber das Potenzial, den Energiemarkt zu revolutionieren. Endkunden werden sich künftig mittels fälschungssicherer Nachweise mit dezentral erzeugter erneuerbarer Energie automatisiert untereinander beliefern können. Stadtwerken und Energieversorgern bietet die Blockchain-Technik ein erhebliches Potenzial für die Automatisierung und Vereinfachung von Abrechnungs- und Clearingprozessen sowie Asset-Management-Aufgaben.

Neben virtuellen Kraftwerken und der Blockchain-Technik sind allerdings auch noch andere Technologien und Dienstleistungen nötig, um den Energiemarkt der Zukunft zu gestalten. Um Systemdienstleistungen und Regelenergie bereitstellen zu können und bestehende Kraftwerke sukzessive abzulösen, sind auch Steuerungs-Hardware sowie ein übergreifendes Management für ausgeglichene Bilanzkreise nötig.

Marktplatz bündelt Erzeuger und Speicher

Eine Grundlage hierfür bietet der Lumenaza-Marktplatz. Er kombiniert Steuerungssoftware und Hardware. Die Software bündelt erneuerbare Kraftwerke, Privatanlagen und Speicher automatisiert und kosteneffizient. Zudem erlaubt sie, Strom an Endkunden zu verkaufen, Bilanzkreise zu verwalten und in Echtzeit Energiemanagementdaten für alle Marktteilnehmer zugänglich zu machen. Eine kleine von Lumenaza entwickelte Box im Schaltschrank der Anlagen ermöglicht als Gateway die Kommunikation mit der Software.

Auf individuell gestalteten Webseiten entsteht so ein Marktplatz, auf dem Produzenten und Konsumenten zusammenfinden. Als Grundlage für verschiedene Regionalstrommodelle, unter anderem in Wunsiedel, Bopfingen und Neumarkt, können Stromkunden über den Online-Marktplatz transparent nachvollziehen, aus welchen Anlagen vor Ort der Strom genau kommt. Damit erlaubt der Marktplatz schon heute den Handel über den Gartenzaun hinweg – also das, was Blockchain für die Zukunft verspricht. Zusätzlich wird über das intelligente digitale Energiemanagement sichergestellt, dass zu jeder Zeit ausreichend Strom vorhanden ist und alle aktuellen Gesetzte und Notwendigkeiten im Energiemarkt abgebildet sind. Die Software gibt Energieversorgern und Stadtwerken also die Möglichkeit, dezentrale Anlagen zum Kern ihres Geschäftsmodells zu machen und gleichzeitig eine sichere Stromversorgung zu ermöglichen, den Bedürfnissen ihrer Kunden nach sauberer, flexibler und transparenter Stromversorgung nachzukommen und so weitere Wertschöpfungspotenziale zu erschließen.

Versorgungsunternehmen eröffnen sich so neue Wege: Sie können Endkunden künftig kooperativ mit innovativen Energiedienstleistungen und in der Umsetzung von Peer-to-Peer-Modellen begleiten. Darüber hinaus hat die Software mit ihrem umfassend automatisierten Dienstleistungsspektrum das Potenzial, das Grundgerüst für den Energiemarkt der Zukunft mitzugestalten und neue Geschäftsmodelle zu realisieren.

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