Eigenstrom aus Windkraft Selbst ist der Mittelstand

Mit der Inbetriebnahme einer eigenen Windkraftanlage geht das mittelständische Unternehmen Meyer Gemüsebearbeitung einen weiteren Schritt in Richtung Energieautarkie.

Bild: Ostwind
14.12.2016

Mit eigener Windenergieanlage und eigenem Stromnetz macht sich ein mittelständischer Betrieb unabhängig vom Energiemarkt. Ostwind hat die Windkraftanlage für den Standort konzipiert und sie in das Energiekonzept des Unternehmens eingepasst.

Das Unternehmen Meyer Gemüsebearbeitung bei Bremen hat gemeinsam mit der Regensburger Ostwind-Gruppe neue Wege in der Nutzung von Sonne, Wind und Co für eine zukunftssichere Stromversorgung gefunden.

Kühles Gemüse durch Windstrom

Acht große Tiefkühlhäuser stehen am Stammsitz von Gemüse Meyer, in denen gefrorene Feldfrüchte lagern. Die Kühlhäuser und der Bearbeitungsbetrieb ziehen dabei bis zu 10 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Das entspricht etwa dem Jahresverbrauch einer Stadt mit 8000 EinwohnerInnen.

Anstatt nur bei Energieversorgern einzukaufen, will Gemüse Meyer zukünftig mehr Strom selbst produzieren: Auf dem Firmengelände wurde jetzt eine neue Windenergieanlage in Betrieb genommen, die pro Jahr 7 bis 8 Millionen Kilowattstunden Strom bereitstellt – und damit rund 70 Prozent des Strombedarfs abdeckt.

Windkraft für den Mittelstand

„Hier auf dem Land sind die Stromnetze schwach. Es war für unseren Betrieb immer eine Herausforderung, zu jeder Zeit genügend sichere Energie zu bekommen“, erklärt Geschäftsführer Laurenz Meyer. Deshalb wurde eine Kläranlage in Verbindung mit einer Biogasanlage für Strom und Wärme gebaut, Solarstrom kam hinzu. Mit der neuen Windkraftanlage produziert Gemüse Meyer jetzt übers Jahr gesehen genauso viel Strom in Erneuerbaren-Energien-Anlagen, wie die riesigen Kühlhäuser und die Gemüsebearbeitung verbrauchen.

Autark durch Energiemanagement

Für Planung und Einbindung in die Stromversorgung war die Regensburger Ostwind-Gruppe verantwortlich. Für die Windkraftanlage kam eine Vestas V112 mit einer Leistung von 3,45 Megawatt und einer Gesamthöhe von über 150 Metern zum Einsatz.

In Zukunft soll ein eigenes, intelligentes Stromnetz selbständig erkennen, welche Anlagen gerade wie viel Strom produzieren und wo dieser Strom im Betrieb eingesetzt werden kann. Den überschüssigen Strom will das Unternehmen nutzen, um die Lagerhäuser phasenweise auf bis zu minus 26 Grad herunterzukühlen und so überschüssigen Strom in Form von Kälte zu speichern.

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