Gasspeicherstudie Die Erdgasversorgung ist sicher

Zubau von Speichern: Entwicklung der Speicherkapazitäten im Verhältnis zu Erdgasabsatz in Deutschland

Bild: BBH
29.06.2015

BMWi legt Studie zur Verbesserung der Gasversorgungssicherheit durch Speicherregelungen vor

Deutschlands Gasspeicher sind grundsätzlich ausreichend dimensioniert, um die Versorgung auch in intensiven Winterphasen oder bei Lieferausfällen sicherzustellen. Dafür müssen die Speicher jedoch ausreichend gefüllt sein. Das ist das Ergebnis einer Studie, die von der Wirtschaftskanzlei Becker Büttner Held mit Beiträgen von Becker Büttner Held Consulting und Prof. Dr. Müller-Kirchenbauer von der TU Berlin durchgeführt und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) veröffentlicht wurde.

Staatssekretär Rainer Baake dazu: „Die Gasspeicherstudie unterstützt die Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums, dass unsere Erdgasversorgung heute bereits sehr sicher ist. Sie zeigt auf, durch welche konkreten Maßnahmen die Gasversorgungssicherheit zukünftig weiter gestärkt werden könnte.“ Das BMWi wolle die Maßnahmen jetzt sorgfältig prüfen und mit den Bundesländern und betroffenen Marktakteuren diskutieren.

In der Studie zu „Möglichkeiten zur Verbesserung der Gasversorgungssicherheit und der Krisenvorsorge durch Regelungen der Speicher“ wurde die Sicherheit der Erdgasversorgung in Deutschland untersucht. Sie ist von einer Reihe unterschiedlicher Faktoren abhängig: den Temperaturen im Winter, den Füllständen der Gasspeicher, dem Umfang der Gasimporte, aber auch dem Bedarf an Erdgas in Privathaushalten und im Produzierenden Gewerbe. Die Studie sollte herausfinden, auf welchem Niveau sich die Versorgungssicherheit in Deutschland befindet.

Laut der Studie ist die Sicherheit der Gasversorgung in Deutschland heute sehr hoch. Werden zusätzliche Maßnahmen zur weiteren Stärkung des Gasversorgungsniveaus erwogen, stellt die Untersuchung die jeweiligen Auswirkungen auf den Gashandelsmarkt, den Speichermarkt sowie die Endkundenpreise im Detail dar. Damit schaffe die Studie eine solide Grundlage für die nun anstehende politische Diskussion, ob eine strategische Speicherreserve aufgebaut, eine Speicherverpflichtung eingeführt oder alternative oder ergänzende Maßnahmen verfolgt werden sollen.

Die Gutachter sprechen sich dabei gegen umfangreiche Veränderungen des Marktdesigns und zunächst für eine Schärfung der Eingriffsmöglichkeiten der Netzbetreiber in §§ 16, 16a EnWG, die Modellierung von Versorgungssicherheitsszenarien im Netzentwicklungsplan Gas und die Umsetzung der sich daraus ergebenden Ausbaunotwendigkeiten aus. Damit zeigen die Energie-Experten in ihrer Studie regulatorische und gesetzgeberische Möglichkeiten auf, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen, ohne den Gashandelsmarkt und -vertrieb übermäßig zu beschränken.

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