Der Störung auf der Spur Geisterjagd im Netzwerk

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Die Suche nach den Gründen für eine Netzwerstörung kann wie eine Geistersuche sein.

13.03.2017

Netzwerkstörungen auf den Grund zu gehen und zu beseitigen kann wie eine Geisterjagd sein.

Ihre Ursachen sind vielfältig, die Schäden, die sie anrichten, können erheblich sein: Netzwerkstörungen. Ein Problem, gerade wenn viele Anlagen in einem Netzwerk verbunden sind. Um den Netzwerkstörungen auf den Grund zu gehen, rief die Firma Maschinenbau Lienenbrügger aus Dülmen Ulf Urmetz und sein Team von STF Energy zur Hilfe. Die Aufgabe des Teams ist es, die Geister zu jagen, die im Netz spuken und einen reibungslosen Betriebsablauf verhindern.

Mit Langzeitmessungen den Geistern auf die Spur kommen

Bei der Firma Lienenbrügger wurden Langzeitmessungen an der Hauptzuleitung durchgeführt. Dadurch sollte geklärt werden, welche Effekte im Netz auftreten. Dafür nutzen die Experten der STF Energy das Messgerät Fluke 435 Netzanalysator. Gemessen wurden Oberwellen, Spannungsschwankungen, Flicker, der Stromverlauf und die Leistungsaufnahme. „Außerdem haben wir mit den Menschen vor Ort gesprochen. Wir wollten wissen, wo und welche Phänomene auftreten“, erklärt Urmetz.

Oberwellen sind wie eine Sturmflut

Oberwellen sind oft die Hauptursache für Netzstörungen. Sie entstehen durch leistungselektronisch gesteuerte Anlagen oder auch durch elektronische Vorschaltgeräte in Beleuchtungsanlagen. Dort wird das Sinus-Signal des Stroms zerlegt und ein Schwingkreis kann sich aufbauen, der sich auf das Stromnetz legt. „Diese Oberwellen bauschen sich auf, wie das Wasser an der Küste“, erklärt Urmetz. „Dabei können Spannungsspitzen bis zu 10.000 Volt entstehen. Da die technischen Anlagen für so hohe Spannungsspitzen nicht ausgelegt sind, können Maschinenteile zerstört werden und dies kann ziemlich teuer werden und zusätzlich zu Produktionsausfällen führen“, ergänzt Urmetz.

Im Gespräch mit den Mitarbeitern der Firma Lienenbrügger stellte sich heraus, dass es sich bei dem Stromnetz um ein historisch gewachsenes Mischnetz handelt, also kein reines Fünfleiternetz vorliegt. „Je reiner das Netz, desto weniger Chancen haben Oberwellen“, sagt Urmetz.

Sind die ersten Maßnahmen umgesetzt, beginnt die eigentliche Geisterjagd. Es geht darum, die größten Störquellen zu identifizieren und an passenden Stellen Filter einzusetzen, um die Oberwellen abzufangen. „Diese Maßnahmen gelten speziell für die Firma Lienenbrügger. Es ist nicht möglich generelle Handlungsempfehlungen auszusprechen“, erklärt Urmetz. „Denn jeder Fall ist anders. Das ist die Schwierigkeit beim Aufspüren der Netzstörungen. Daher werden Experten benötigt, denn man weiß nie, wo die Ursache liegt. Es ist eben wie bei einer Geisterjagd.“

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