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Kommentar Der Mittelstand und seine KMUs - ein Erfolg „Made in Germany“


Wolfgang Reitberger-Kunze, Geschäftsführer Kunze Folien

Bild: Kunze Folien
18.10.2012

Schön reden, weg diskutieren oder gar ignorieren kann man die „Bad News“ aus Wirtschaft, Industrie und Politik in der ersten Hälfte 2013 nicht mehr. Dass die deutsche Wirtschaft nicht zusammenbricht, ist wohl ausschließlich dem Mittelstand und seinen KMUs zu verdanken.

Ob „Wistleblower“, Glaubenskriege, Umweltkatastrophen, schlechte Wirtschaftszahlen und Prognosen: Eine negative Meldung löste in den vergangenen Monaten die andere ab. Das Finanzdebakel im Euroraum, der Schuldenstand der Gemeinschaftsländer - angeführt von Griechenland und Portugal auf einem Rekordhoch - hinterlassen einen globalen und für alle Volkswirtschaften der Welt spürbaren Druck.

Der ZVEI spricht mahnend davon, dass der deutsche Markt für elektronische Komponenten in den nächsten Jahren stagnieren, ja sogar schrumpfen wird im Vergleich zum Weltmarkt für elektronische Bauelemente. Die Region Asien/Pazifik wird im Gegensatz dazu erneut überdurchschnittlich wachsen, gefolgt von Amerika und Japan.

Demnächst werden in unserem Land - immerhin der größten europäischen und viertgrößten Wirtschaftsmacht der Welt - wieder die Bundestagswahlen stattfinden. Positive Impulse, die zu einer spürbaren Verbesserung der derzeitigen europäischen Krise führen könnten, wird es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht geben. Da kann man nur hoffen, dass der deutsche Mittelstand und seine KMUs es wieder einmal richten werden. Dies belegt auch eindeutig die jüngste Studie von GE-Capital. Mit dem Mut zur Innovation und der Suche nach immer neuen Ideen krempelt der Mittelstand die Ärmel hoch. Er schafft globale Netzwerke und ist international bestens aufgestellt, investiert ständig in neue Techniken und dringt aufgrund seiner Flexibilität erfolgreich in Märkte anderer Länder vor. Geschuftet wird schwer und auf allerhöchsten Niveau, damit der Kessel auch weiterhin unter Dampf steht. Somit läuft die deutsche Wachstumslokomotive Mittelstand ohne zu stottern und das in jeder Beziehung.

Allerdings ziehen auch dunkle Wolken am Horizont auf. Überregulierungen und zuviel Einmischung aus der Politik machen dem Mittelstand schwer zu schaffen. Hier besteht akuter Handlungsbedarf!

Die andere Seite der Medaille sind negative Meldungen über deutsche Energieerzeuger-Konzerne. Aus Mangel an Kreativität drohen diese aktuell auch dem Bundesumweltminister mit der Abschaltung neuer und zum Teil mit staatlichen Subventionen gebauten Alternativkraftwerken. Ein blanker Hohn. Natürlich wird es keine wirklichen Versorgungsengpässe geben. Warum auch, ein beträchtlicher Anteil wird ja inzwischen regenerativ erzeugt und das ist auch gut so.

Eigentlich können wir doch alle stolz sein, was in der vergangenen Dekade mit Hilfe von Subventionen Positives in unserem Land bewegt wurde. Hier genau beginnt aber die Verantwortlichkeit unserer Politiker. Diese sprechen zwar immer vom Innovationsstandort Deutschland, tun aber nicht wirklich viel dafür und erkennen schon gar nicht, dass wir gerade dabei sind, die wirklich wesentlichen und innovativen Entwicklungen, die in den letzten zwanzig Jahren zur weltweiten Marktführerschaft im Bereich Umwelt und Antriebstechnik beigetragen haben, wieder zu verlieren. Darum ist es für KMUs wie Kunze Folien von höchster Priorität, den Marktanforderungen ständig Rechnung zu tragen. Wir können nicht den Wirtschafts- und Innovationsstandort Deutschland sichern, in dem wir alle glauben "Made in Germany" ist der Garant für dauerhaften Erfolg. Wenn unser Land auch weiterhin in der obersten Liga mitspielen will, dann müssen alle Verantwortlichen an einen Strang ziehen - nicht nur der Mittelstand.

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