So war das Geschäftsjahr 2016 für Kontron Kontron: Not macht kooperativ

Für Kontron war 2016 ein verlustreiches Jahr.

10.04.2017

Ein Minus in den Umsatzerlösen aller Geschäftsbereiche, im Auftragseingang und in der Bruttomarge - für Kontron war 2016 ein hartes Jahr. Jedoch verfolgt das Embedded-Unternehmen für 2017 bereits eine Strategie, um das Ruder herumzureißen.

Kontrons Umsatzerlöse fielen im Geschäftsjahr 2016 um 17,7 Prozent auf 385,1 Millionen Euro (Vorjahr: 467,7 Millionen Euro). Der Rückgang vollzog sich im Jahresverlauf in allen drei Geschäftsbereichen.

Dreifacher Verlust

Der Bereich Industrial verzeichnete einen Rückgang von 15,6 Prozent auf 198,4 Mio. EUR (Vorjahr: 234,7 Millionen Euro). Der Geschäftsbereich Avionics/Transportation/Defense erwirtschaftete 96,6 Millionen Euro (Vorjahr: 127,2 Millionen Euro) und lag damit um 24,3 Prozent unter Vorjahr. Auch der Geschäftsbereich Communication blieb mit 90,1 Millionen Euro unter dem Niveau des Vorjahres (105,8 Millionen Euro).

Rückgänge auch beim Auftragseingang und bei der Marge

Der Auftragseingang von Kontron lag mit 361,5 Mio. EUR 7,7 Prozent unter dem Vorjahr (2015: 391,8 Millionen Euro).

Die Bruttomarge fiel aufgrund von Belastungen von rund 30 Millionen Euro durch Abwertungen auf Lagerbestände und aktivierte Entwicklungsprojekte um 11,5 Prozent zum Vorjahr auf 14,6 Prozent (Vorjahr: 26,1 Prozent).

Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte sowie Aufwendungen aus dem im zweiten Halbjahr 2016 initiierten Restrukturierungsprogramm belasteten zudem das Ergebnis und führten zu einem EBIT in Höhe von -141,7 Millionen Euro (Vorjahr: 6,2 Millionen Euro) beziehungsweise einem bereinigten EBIT in Höhe von -58,8 Millionen Europ (Vorjahr: 14,5 Millionen Euro).

Einmaleffekte aus Veräußerungstransaktionen führten zu Liquiditätszuflüssen und letztendlich zu einem positiven operativen Cashflow in Höhe von 60,5 Millionen Euro (Vorjahr: 14,2 Millionen Euro).

Synergien durch Verschmelzung mit S&T

Seit November 2016 ist die S&T Gruppe mit einem Anteil von etwa 29,9 Prozent der Stimmrechte und des Grundkapitals größter Aktionär von Kontron. Im Februar 2017 wurde bekannt gegeben, dass der Vorstand von Kontron und der Vorstand von S&T Deutschland eine Absichtserklärung unterzeichnet haben, die eine Verschmelzung von Kontron auf die S&T Deutschland Holding vorsieht.

Die beiden Unternehmen Kontron und S&T verfügen über ein komplementäres Portfolio aus Hardware, Software und Services und ergänzen sich zudem über die Märkte, auf denen sie tätig sind. Von einer zukünftigen Partnerschaft oder Verschmelzung mit der S&T erhoffen sich die Unternehmen positive Effekte und Synergien, etwa die gemeinsame Nutzung des Know-hows im Bereich Forschung und Entwicklung bis hin zur Entwicklung neuer Produkte, Lösungen und Services.

Vorsichtige Prognose für 2017

Für 2017 wird aufgrund der rückläufigen Entwicklung des Auftragseingangs ein ähnlicher Umsatz wie im Geschäftsjahr 2016 erwartet. Die Bruttomarge soll aufgrund der Partnerschaften mit Ennoconn und S&T wieder über 25 Prozent steigen.

Der Vorstand geht aufgrund des aktuellen Restrukturierungsprogrammes von jährlichen Kosteneinsparungen von über 15 Millionen Euro aus, die bereits ab dem zweiten Quartal 2017 wirksam werden sollen. Auf Basis der Kostensenkungen und der höheren Bruttomarge wird für 2017 ein ausgeglichenes Ergebnis erwartet.

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel