Kennzeichnungssystem Direkt geprüft

publish-industry Verlag GmbH

Bild: Talaj, iStock
22.09.2015

Eine fehlerhafte Kennzeichnung ist mindestens ärgerlich und kostenaufwendig, schlimmstenfalls gefährlich für Endkunden. Daher sollten Codierungen genau kon­trolliert werden, gleich nach dem Druck. Ein Hersteller von Kennzeichnungslösungen bietet dafür zwei verschiedene Systeme an.

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Mitgliedskarten, EC- oder Kreditkarten werden per Post verschickt. Und immer passt das Anschreiben auch zur Karte, kein falscher Name, nicht die Karte von einer anderen Person. Das liegt an der automatisierten Vorgehensweise: Maschinen bringen die Karten auf Briefe auf und bereiten sie für den Versand vor. Damit alles stimmt, wird vorm Versand der Name des Anschreibens mit der Nummer auf der Karte per Kamera eingelesen und mit der Datenbank abgeglichen. „Vor rund 25 Jahren haben wir unser Kamerasystem für genau solche Fälle entwickelt“, erzählt Martin Bach, Sales Manager Camera Systems bei Paul Leibinger. Das aktuelle System LKS 5 besteht aus einer GigE-Kamera mit einer Auflösung von 752 x 480 px, einem Objektiv mit 12 mm Brennweite und einer Leistung von 25 fps sowie einem 17"-Monitor, Rechner und Systembox.

Auf Banknoten, Schecks, Lotterielosen, Tickets oder anderen sicherheitsrelevanten Dokumenten kontrolliert und dokumentiert das Kamerasystem fixe und variable Daten. Die Kamera kann ein komplettes Wort oder eine ganze Zeile einlernen, Barcodes und 1D- oder 2D-Codes einlesen. „In der Pharmaindustrie muss man zum Beispiel zu 100 Prozent jeden einzelnen Buchstaben und jede Ziffer prüfen, gleichzeitig auch Codes und deren Inhalte. Zudem ist immer eine Auftragsprotokollierung erforderlich. Auch in der Smart Factory müssen immer mehr Einzelteile mit fixen und variablen Daten gekennzeichnet und zuverlässig überprüft werden. „Da die Kamera den kompletten Aufdruck erfasst, kann sie diesen mit der im Rechner hinterlegten Datenbank abgleichen“, fasst Bach die wesentlichen Vorteile zusammen. Zudem kann das System in jede Produktionslinie integriert werden – unabhängig von den installierten Drucksystemen. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Kamerasystem Untermischungen zuverlässig registriert: Sollte sich beispielsweise in einer Charge mit deutsch codierten Verpackungen eine mit englischer Beschriftung befinden, wird diese sicher erkannt und aussortiert.

Vollautomatische Überwachung

Leibinger hat sein Kamerasystem in den vergangen Jahren stets weiterentwickelt. So kam eine Logofunktion hinzu, mit der nicht nur die beispielsweise 1000 px eines schwarzen Feldes erkannt werden, sondern auch die Form, egal ob Kreis, Dreieck oder Quadrat. „Das Kamerasystem kann unter anderem mit einer Vermessungs-Software erweitert werden“, führt Bach aus. „Mit dieser können Anwender die Größe einzelner Produkte sowie deren genauen Position kontrollieren.“ Der Überwachungsprozess läuft vollautomatisch ab: Bei einer Fehlermeldung sendet das Kamerasystem ein Ausgangssignal an die übergeordnete Maschinensteuerung. Diese kann in Folge die Produktionslinie anhalten oder das fehlerhafte Produkt zuverlässig ausschleusen. Der LC-Controller verfolgt das fehlerhafte Produkt selbst über größere Distanzen millimetergenau. Selbstverständlich hat der Bediener jederzeit die Möglichkeit, über einen Monitor die Live-Aufnahmen zu verfolgen.

Für jeden, der nicht gleich mit dem Gesamtpaket starten will, bietet der Hersteller ein Einstiegsmodell an. Das Kamerasystem LKS 5 Basic kann alle gängigen 1D-Barcodes lesen und kontrollieren. Auch die 100Prozent-Textkontrolle, die Anwesenheitskontrolle und die Prüfung von Logos sind im Lieferumfang enthalten. Durch Softwareupdates kann die Grundausstattung schrittweise erweitert werden. Dazu gehören Auftragsprotokollierung, Kontrolle variabler Daten, Produkt-Tracking, zuverlässige Ansteuerung von Aussteuerweichen sowie einfache Vermessungsaufgaben bis hin zur GMP-Konformität nach den Bestimmungen der FDA, gemäß Artikel 21 CFR Part 11. Je nach Produktionsgeschwindigkeit kann ein Rechner auch mehrere Kameras ansteuern.

Sensor statt Kamera

„Für weniger anspruchsvolle Anwendungen würde ich meinen Kunden allerdings unseren Vision Sensor V-check empfehlen“, ergänzt Martin Bach. „Dieser wird mit unseren Ink-Jet-Drucker-Serien JET3up und JET2neo angeboten.“ V-check stellt sicher, dass die Kennzeichnung vollständig und lesbar ist. Dazu werden einzelne Buchstaben oder Ziffern in der Codierung ausgewählt und vom Sensor während der laufenden Produktion geprüft. Sollte eine Störung vorliegen oder der Aufdruck fehlerhaft sein, erkennt das V-check und meldet es sofort dem Ink-Jet-Drucker. Je nach Präferenz des Bedieners, leitet der Drucker dann ein direktes Signal an die Maschinensteuerung, eine Warnhupe oder -lampe. „Die bilaterale Kommunikation zwischen Drucker und V-check erleichtert die Integration und vereinfacht die Bedienung“, hebt Bach hervor. Welches Überwachungssystem für welche Anwendung am besten geeignet ist, wird im persönlichen Gespräch erörtert.

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