Intelligente Geräte „Der Maschinenhersteller interessiert sich nicht für das Schaltgerät“

Bild: BartCo, iStock; Eaton
29.03.2016

Die Zeiten sind vorbei, als bei Komponenten nur die primäre Funktion zählte, weiß Christian Zingg von Eaton. Prozessspezifische Informationen schaffen Mehrwerte und ermöglichen es, neue Dienstleistungen für Endkunden zu entwickeln.

Früher war ein Motorstarter für zuverlässiges Ein- und Ausschalten sowie den Schutz des Motors da. Durch den Trend zu mehr Vernetzung und Datentiefe muss er nun auch intelligent kommunizieren können – wie bald alle Komponenten. Sind Bauteile fähig, Rückmeldungen zu geben, spricht man teilweise bereits von Industrie 4.0.

Für Maschinen- und Anlagenbauer wird es im Zuge dessen immer wichtiger, nicht irgendwelche Komponenten zu verbauen, sondern mit den eingesetzten Geräten ihre Systeme IoT-­ready und damit zukunftssicher zu gestalten. Als Komponentenhersteller vertritt Eaton die Ansicht: Will man weiterhin erfolgreiche Produkte entwickeln, muss man sich mit der Anwendung selbst auseinander setzen. Denn der Maschinenhersteller interessiert sich nicht für das Schaltgerät, sondern für die Funktion und den Zustand des Motors. Traditionell erfordert Motor-Wellness zusätzliche Elemente wie Messwandler und Sensoren – diese kosten jedoch mehr, auch in punkto Platz und Aufwand.

Mit den Motorschutzschaltern geht Eaton den ersten Schritt, Schaltgeräte so intelligent zu machen, dass sie Abweichungen im Stromverbrauch erkennen, sie anderen intelligenten Komponenten mitteilen und daraus – je nach Art und Größe der Abweichung – eigenständig Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Betriebes einleiten. Mit Hilfe von integrierter Prozessorleistung und Algorithmen werden sich solche Funktionen ausweiten und individuell auf Kundenapplikationen zuschneiden lassen. Hier spielen Partnerschaften mit Applikationsspezialisten sowie Detailwissen um die Anwenderprozesse und -bedürfnisse eine immer größere Rolle.

Ziel ist es, auf der untersten Ebene der Automatisierungs­pyramide mit kommunikationsfähigen, intelligenten Geräten ein durchgängiges System zu schaffen, das Daten einsammelt, analysiert und eigenständig auf anstehende Probleme reagiert sowie nötige Informationen auf Anfrage bereit stellt. Gelingt dies, dann eröffnen sich auch für den Maschinen- und Anlagenbauer neue Geschäftsmodelle. So ist es denkbar, dass ein Endkunde über sein Smartphone und ein Cloud-Modell den Stromverbrauch seiner Maschine in den letzten 24 Stunden abfragen möchte. Eine solche Dienstleistung kann der Maschinenhersteller als optionalen Service in Rechnung stellen.

Mit dem Schweizer Solution Partner ATP Hydraulik entwickelte Eaton ein an die Cloud angebundenes intelligentes Hydraulikaggregat. Es dient als Beispiel dafür, wie man mit SmartWire-DT Maschinen IoT-ready machen kann – unter Einsatz von intelligenten Komponenten, die Informationen erfassen, auswerten und managen.

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