Smart Traffic & Mobility Vom Dampfkessel zum Elektroauto

06.02.2013

Elektromobilität auf die Straße zu bringen ist ein großes Anliegen TÜV Rheinlands. Darum widmet er sich den Aufgaben und Herausforderungen für die Entwicklung zukunftsfähiger Elektromobile. Mit dem Anspruch, dass Elektrofahrzeuge genauso sicher sein müssen wie ­konventionelle Fahrzeuge. Begonnen hat aber alles ganz anders.

Im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert kamen immer mehr Dampfmaschinen zum Einsatz. Durch deren Explosion kam es häufig zu Unfällen mit Verletzten und Toten. Um Arbeitskräfte davor zu schützen, wurde 1872 der "Verein zur Überwachung der Dampfkessel in den Kreisen Elberfeld und Barmen" gegründet (DÜV). 1877 schlossen sich verschiedene Vereine im Rheinland zum "Rheinischen Dampfkesselüberwachungsverein Köln-Düssel-dorf" mit Sitz in Düsseldorf zusammen. Nicht lange danach wurden bereits die ersten Kraftfahrzeuge unter die Lupe genommen. 1900 startete TÜV Rheinland mit der technischen Prüfung von automobilen Verbrennern und Elektroautos. Denn bereits ab 1881 gab es erste elektrisch betriebene Fahrzeuge von Siemens, Lohner-Porsche oder 1888 das erste deutsche vierrädrige Elektroauto von der Coburger Maschinenfabrik A. Flocken. Auch wenn die "Benziner" bald die Oberhand gewannen, wurden E-Fahrzeuge lange Zeit im Transport-wesen eingesetzt: etwa der Bergmann-Paketzustellwagen und der Elektro-Lkw CL5 von Hansa-Lloyd. 1936 wurden aus den DÜVs in Deutschland die TÜVs (technische Überwachungsvereine). Aus dem Rheinischen DÜV wurde TÜV Köln und 1962 schließlich TÜV Rheinland.

Die Eröffnung des Testlabors in Nürnberg 1982 stellte für TÜV Rheinland einen weiteren Meilenstein dar, denn hier wurden und werden Batterien von der Größe einer Zelle bis hin zu Modulen getestet und Einwirkungen der Umwelt auf sie simuliert.

Aufgrund der steigenden Ölknappheit Anfang der 1990er Jahre gewann die Elektromobilität weiter an Bedeutung. Mit dem Batso-Prüfzeichen ging man 2002 einen weiteren Schritt Richtung Batteriesicherheit, ebenso mit dem Testlabor in Japan 2007.

Daraufhin wurde der globale Bereich Elektromobilität gegründet, der sich seitdem mit der Begleitung der Entwicklung rund um die Sicherheit der Elektromobiliät beschäftigt. Seit 2010 bietet TÜV Rheinland auch spezielle Schulungen für Feuerwehren und die Automobilindustrie an. Denn die Hochvolt-Technik in Elektrofahrzeugen stellt besondere Anforderungen an alle Autohersteller, After-Sales-Bereiche und an das Rettungspersonal.

2012 wurde das zweite Batterielabor in Osaka/Japan eingeweiht. Dort müssen Batterien zeigen, ob sie Witterungen, Feuer und Erschütterungen aushalten, ohne den Fahrer zu gefährden.

Derzeit erreicht die Elektromobilität durch veränderte Rahmenbedingung in der Technik, Wirtschaft und Gesellschaft die nächste Stufe der Entwicklung und Akzeptanz. Es gibt mehrere Serienmodelle, die Batterien werden effizienter, die Akzeptanz in der Bevölkerung wächst. Zudem setzen immer mehr Kommunen auf Elektrofahrzeuge - sei es zur Verkehrsüberwachung, bei Müllabfuhren oder der Fuhrpark der städtischen Mitarbeiter. Um dieser Tatsache Rechnung zu tragen und Elektromobilität im urbanen Umfeld noch beliebter zu machen, veranstaltet TÜV Rheinland zusammen mit den Stadtwerken Düsseldorf und der Energieagentur NRW am 19. März 2013 die "3. Kommunalkonferenz Elektromobilität". Anmeldung unter www.kraftstoffe-der-zukunft.de.

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