Mobilität Autonomes Fahren auf öffentlichen Strassen

Brian Sandoval, Gouverneur von Nevada (rechts) und Thomas Weber, Vorstandsmitglied bei Daimler: Mit der Mercedes-Benz E-Klasse geht es künftig autonom über die Highways im Bundesstaat Nevada.

Bild: Daimler
03.02.2016

In den USA werden die Straßen im Bundesstaat Nevada für Daimler zum öffentlichen Testlabor. In Frankreich testete Valeo sein automatisiertes Fahrzeug unter echten Verkehrsbedingungen.

Der Autohersteller Daimler darf künftig vollautomatisierte Fahrzeuge auf den Straßen im US-Bundesstaat Nevada testen. Erstmalig haben drei neue Mercedes-E-Klassen die Testlizenz dafür erhalten, meldete das Unternehmen. Damit sei die E-Klasse das weltweit erste Serienfahrzeug, das über eine solche Lizenz in Nevada verfügt. Die Fahrzeuge besitzen serienmäßig die Hardware für vollautomatisiertes Fahren. „In Nevada sind wir sehr stolz, mit Daimler einen der führenden internationalen Automobilhersteller gewonnen zu haben, der hier seine Forschungsarbeiten im Bereich autonomes Fahren intensiv testet und weiterentwickelt“, so Gouverneur Brian Sandoval.

Der autonome Testbetrieb ist auf allen Interstates und State Highways in Nevada erlaubt, nur beim Abbiegen sowie beim Auf- und Abfahren müssen die Fahrer noch selbst steuern. Die autonomen Testfahrten im Alltagsbetrieb werden von speziell geschulten Testfahrern absolviert. Zusätzlich schreibt das Nevada Department of Motor Vehicles (NDMV) vor, dass sich bei Testfahrten ein Passagier hinter dem Steuer und ein zweiter Mitfahrer im Fahrzeug befinden müssen. Gekennzeichnet sind die Testfahrzeuge mit einem für autonomes Fahren reservierten, roten Nummernschild.

In Europa hat der französische Automobilzulieferer Valeo sein automatisiertes Fahrzeug Cruise4U unter echten Verkehrsbedingungen getestet. Die Fahrt ging auf einer 10.000 Kilometer langen Strecke quer durch Frankreich, 4.000 Kilometer davon fuhr das Auto selbständig. Es erreichte eine Geschwindigkeit von bis zu 130 Kilometer pro Stunde. Die Fahrt startete in Paris und ging über Calais, Straßburg, Montpellier, Bayonne bis nach Brest.

Im Cruise4U kann der Fahrer zwischen automatisierter oder manueller Lenkung wählen. Bei automatisierter Lenkung wird die Umgebung des Fahrzeugs von einer Kamera (Mobileye) gefilmt und mit einem Laser (Lidarsystem) erfasst. Mit den gesammelten Daten wird eine Karte der Fahrzeugumgebung zur Analyse erstellt, um eventuelle Hindernisse aufzuspüren und möglichen Geschehnissen vorwegzugreifen.

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