Akustische Decke Neue Schallverkleidung macht U-Bahn ruhiger

U-Bahnstation in Delft: Eine neue Schallverkleidung an der Decke reguliert den Lärm von Zügen und Reisenden.

Bild: Hunter Douglas
01.12.2015

Eine U-Bahnstation im niederländischen Delft ziert eine neue Schallwand-Decke von Hunter Douglas. Sie kann mit einer Sekunde Nachhallzeit den Lärm von Zügen und Reisenden regulieren.

Der Hersteller für architektonische Decken- und Fassadenverkleidungen Hunter Douglas hat eine maßgeschneiderte akustische Decke für eine U-Bahnstation im niederländischen Delft produziert. Sie dient als Antwort auf den Lärm der durchfahrenden Züge. Die Decke hängt mit spitz zulaufenden Schallwänden aus extrudiertem Aluminium über den Bahnsteigen. Die Schallwände absorbieren den Schall von acht durchfahrenden Zügen pro Stunde mit einer Geschwindigkeit von 140 Kilometern pro Stunde. Der Lärm der Züge und hunderter Reisender, die jeden Tag den Bahnhof durchqueren, erfordert eine optimale Schallabsorbierung. Die Aluminium-Schallwände mit einer festen, perforierten Schallwand über der Decke sorgen für eine Nachhallzeit von weniger als einer Sekunde. Der Bahnhof begleitet Bahnreisende auf ihrem Weg. Die Schallwände tragen zu diesem Effekt bei. „Zusammen mit Hunter Douglas haben wir die Schallwände auf eine Art und Weise entwickelt, dass sie sich gewissermaßen zum Lärm der Passanten neigen“, sagt Daniël Jongtien, Architekt bei Benthem Crouwel Architects. „Die Decke beugt sich sozusagen zu den Reisenden. In Richtung des Treppenhauses sieht man, dass sich die vertikalen Schallwände horizontal neigen.“ Diese Komponenten wurden von Hunter Douglas handgeschweißt und handpoliert.

Mit einer ursprünglichen Höhe von acht Metern überschreitet der Innenraum der Bahnstation menschliche Proportionen. Die Lösung des Problems war das Aufhängen von vertikalen Schallwänden vier Meter unter der Decke. „Während des Produktionsprozesses mussten wir eine Balance zwischen Ästhetik und Machbarkeit finden”, sagt Stefano Letterini, Ingenieur bei Hunter Douglas. Die Schallwand ist 600 Millimeter lang und zugespitzt, mit einer Breite von 80 Millimetern an der Spitze und 60 Millimetern am Ende. Der einzige Weg eine solche Form zu ermöglichen, sei eine Extrusion des Aluminiums gewesen. „Das bedeutete aber, dass wir die Schallwände nicht für den Zweck der Absorption perforieren konnten. Das ist der Grund, warum wir separate, perforierte Schallwände zwischen den vertikalen Schallwänden aufgehängt haben.“ In Kombination mit den sogenannten akustischen Heraklith-Platten konnte die Nachhallzeit auf weniger als eine Sekunde reduziert werden. In den meisten anderen Bahnhöfen ist die Nachhallzeit doppelt so lang.

Das Projekt brachte auch logistische Herausforderungen mit sich. Die Nordseite der Plattform verläuft kurvenartig über eine Distanz von 342 Metern und die Decke folgt dieser Kurve. Hunter Douglas musste diesen Bereich in kleinere Teile einteilen, indem die verschiedenen Komponenten Stück für Stück angepasst wurden. Der Transport der einzelnen Komponenten zum Gebäude zur richtigen Zeit benötigte eine genaue Planung. Vor Ort wurden die Komponenten dann am exakt richtigen Ort angebracht.

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel