Verpackung & Kennzeichnung Mehr Milch, mehr Formate

Bild: Gerhard Schubert
26.03.2015

Eine Anlage für verschiedene Kartonformate: Diese Lösung hat ein finnischer Molkereiprodukte-Hersteller gewählt. Möglich macht das eine Verpackungsanlage im Baukastensystem mit eigener Intelligenz. Das Befüllen und Verschließen der Kartons wird so zu einer ganz einfachen Aufgabe.

Das 1905 gegründete Unternehmen Valio ist ein führender Hersteller von Milchprodukten in Finnland und auch unter anderem in Russland, Schweden, den Baltischen Staaten, in den USA und in China vertreten. Im Rahmen seiner Kapazitätserweiterung von Milcherzeugnissen für den Export hat Valio im Sommer 2014 an den finnischen Produktionsstandorten Riihimäki und Tampere jeweils eine neue Schubert TLM-Kartonier- und Palettieranlage für Getränkekartons mit verschiedenen Milchprodukten in Betrieb genommen. Schubert baut robotergestützte Verpackungsanlagen, die spezifisch für jeden Kundenauftrag aus wenigen Baugruppen konfiguriert werden.

Die beiden gelieferten TLM-Verpackungsanlagen sind baugleich und bestehen aus vier Teilmaschinen. Die Anlagen sind für diverse Produkte, Formate und Leistungen eingerichtet. Zum Beispiel können dort Milchprodukte im Getränkekarton in den Größen 750 ml, 1000 ml und 1500 ml abgefüllt werden. Ebenso werden drei Kartonformate mit sechs Produkten (zwei Reihen mit drei Getränkekartons der Größen 750 ml, 1000 ml und 1500 ml) und zwei Kartonformate mit zwölf Produkten (drei Reihen mit vier Getränkekartons der Größen 750 ml und 1000 ml) unterstützt. Jede Anlage verpackt bis zu 233 Produkte pro Minute und stellt bis zu 20 Kartons pro Minute her. Insgesamt können bis zu fünf Kartonlagen palettiert werden und 24 Paletten pro Stunden. Dank der modularen TLM-Technologie von Schubert kann Valio die Anlagen jederzeit für neue Anforderungen ausstatten lassen. Zum Beispiel mit zusätzlichen Teilmaschinen für eine höhere Leistung oder mit neuen Werkzeugen für weitere Formate.

Fertigungslinie für Kartons

Zwei einspurige Produktbänder führen die stehenden Getränkekartons zu. In der ersten Teilmaschine findet das Aufrichten der Kartons aus dem flachliegenden Zuschnitt statt. Ein TLM-F3-Roboter entnimmt zwei Kartonzuschnitte mit anhängendem Deckel aus dem Magazin und übergibt sie an einen TLM-F2. Der Zweiachsroboter führt die Zuschnitte an einer Heißleimdüse vorbei, richtet sie in einem Faltrahmen auf und stellt die Kartons auf ein darunter bereitstehendes Transmodul ab. Das Transmodul fährt mit den beiden Kartons zur nächsten Teilmaschine vor.

Bei dem Transmodul handelt es sich um schienenbasierte Transportroboter mit eigener Intelligenz. Die Module bewegen sich autonom. Der Schienenstrang kann durch beliebig viele Teilmaschinen führen. An jedem Ende befindet sich eine Wendeeinheit. Entladene Module fahren auf einer Unterspur an das andere Ende zurück. Auf den Transportschlitten werden wechselbare Formatplatten aufgesetzt. In diesem Fall passend für die Kartons in den verschiedenen Abmessungen. In der zweiten Teilmaschine leiten die beiden Produktbänder die Getränkekartons jeweils einer NC-Achse zu. Die NC-Achsen bilden mit einem Rechen je nach Format zwei oder drei Reihen mit drei oder vier Getränkekartons pro Teilung.

Sicher befüllen und verschließen

Für den Füllvorgang stoppt ein Transmodul mit zwei Kartons in der zweiten Teilmaschine. Zwei TLM-F2-Roboter nehmen die Produktgruppen auf und setzen sie in ihrer Verpackung ab. Das Transmodul fährt ab und stoppt in der dritten Teilmaschine, wo der Deckel des Kartons geschlossen wird. Bei der Durchfahrt werden die Kartons seitlich gekennzeichnet. In der Verschlussstation klappt ein TLM-F2-Roboter die mit Heißleim versehenen Seitenteile des Kartons um und drückt sie an. Der Roboter nimmt die Kartons auf und setzt sie abwechselnd auf zwei Auslaufbänder ab. Der Palettiervorgang findet in der vierten Teilmaschine statt. Der Vierachsroboter TLM-P4 nimmt mit einem leistungsstarken Saugwerkzeug zwei Reihen Kartons auf und stellt sie auf der Palette ab. Die fertige Palette wird ausgeschleust. Mit den Anlagen hat der Kunde auch ein Elektronisches Service Modul (ESM) erhalten, das anstehende Wartungsarbeiten anzeigt und meldet, wenn Verschließteile auszutauschen sind. Zu jeder Fehlermeldung erhält der Bediener eine Anleitung für die Fehlerbehebung.

Bildergalerie

  •  Ein TLM-F2-Roboter setzt Kartons auf die bereitstehende Palette ab. Anschließend werden die Kartons noch seitlich gekennzeichnet

    Ein TLM-F2-Roboter setzt Kartons auf die bereitstehende Palette ab. Anschließend werden die Kartons noch seitlich gekennzeichnet

    Bild: Gerhard Schubert

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