Verpackung & Kennzeichnung Bis auf den 
letzten Tropfen

Bild: luismmolina
12.05.2015

Auch den letzten Rest viskoser Flüssigkeiten aus Containern zu fördern ist nicht leicht. Eine neue Containerform soll das nun erleichtern. Dafür sorgen ein schräger Unterboden, ein geschlossenes, formstabiles Stützkissen und eine tiefliegende Armatur.

Farben, Lacke, Klebstoffe, Harze, Öle und Salben haben alle etwas gemeinsam: Sie sind besonders zähflüssig. Reste in Verpackungen – ob für Endverbraucher oder Industrie – sind daher fast unvermeidbar und stets ärgerlich. Denn diese ungenutzten Mengen an pastösen und hochviskosen Füllgütern sind mit wirtschaftlichen Verlusten verbunden, da eine weitere Verarbeitung und Verwendung der im Behältnis verbleibenden Produktanteile nicht mehr stattfindet. Die hierbei entstehenden Einbußen sind nicht unerheblich. Obgleich in großen Mengen produziert, sind diese Stoffe sehr wertvoll: Allein der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL) prognostiziert für 2015 eine Gesamtproduktionsmenge von zwei Mio. t Lacken und Farben im Wert von 6,3 Mrd. Euro.

Diese Branche stellt, ebenso wie auch die Automotive-, Pharma- und Kosmetikindustrie daher hohe Anforderungen an Lagerung und Transport ihrer Güter: Aspekte wie Sicherheit und technische Sauberkeit spielen eine sehr große Rolle. Höchste Sorgfalt gilt somit für die gesamte Supply Chain, von der Produktion bis hin zur finalen Verarbeitung des Füllguts. Als Bindeglied zwischen diesen Prozessen nehmen Verpackungen eine zentrale Rolle ein. Sie werden für hochsensible Produkte wie zum Beispiel moderne Autolacke zu einem unverzichtbaren Qualitätsfaktor. Wenn auch in mehreren Schichten auf die Karosserie aufgetragen, messen diese Coatings insgesamt dennoch nur einen Zehntel Millimeter – das entspricht der Dicke eines menschlichen Haars. Jegliche, noch so kleinste Verunreinigung, zum Beispiel durch silikonhaltige Öle, Fette oder Festpartikel, führt daher schnell zu sogenannten Kratern, die die Schutzwirkung des Lacks einschränken. Das Resultat: aufwendige Folgeprozesse, verbunden mit erheblichen Kosten.

Unter 0,3 l Restmenge

Prozessunterstützend hat Schütz den neuen Ecobulk HX entwickelt und bietet diesen auch in der Cleancert-Ausführung an. Das Modell vereint die Vorteile der Cleancert-Linie wie volle Material-, Produkt- sowie Prozesssicherheit, technische Sauberkeit, Just-in-time-Fertigung und Silikonfreiheit mit den besonderen HX-Features: Dank schrägem Unterboden mit geschlossenem, formstabilem Stützkissen, optimierter Auslaufgeometrie und tiefliegender Armatur sorgt dieser Container auch bei zähflüssigen Medien für eine Restentleerbarkeit von unter 0,3 l.

Für eine gleichmäßige Konsistenz und eine optimale Verarbeitung des Produkts müssen zähflüssige Füllgüter vor der Verarbeitung oft noch aufgerührt werden. Jedoch ist nicht bei jedem Container der Einsatz eines herkömmlichen Rührwerksystems möglich. Zudem war bislang das Restvolumen, für das noch ein gutes Rührergebnis erreicht werden kann, recht hoch. Die Verwendung eines industriellen Rührwerks ist beim Ecobulk HX aufgrund seiner DN 225-Einfüllöffnung absolut problemlos: Die außergewöhnliche Form des Innenbehälters ermöglicht selbst bei kleinen Restmengen von rund 50 l ein optimales Rührergebnis. Des Weiteren ist er auch für den Einsatz in Ex-Bereichen zugelassen.

Der Ecobulk HX wurde speziell für Anwendungsbereiche entwickelt, in denen bislang fast ausschließlich Edelstahl-Systeme zum Einsatz kommen. Im direkten Vergleich verfügt die administrationsfreie Verpackung über zahlreiche Vorteile: Neben geringeren Anschaffungskosten entfallen weitere Ausgaben, zum Beispiel für die Reinigung, Reparaturen, die Logistik bei der Rückführung und die gesetzlich vorgeschriebenen Zwischenprüfungen für Edelstahl-IBCs. Diese sehr hohen Total Costs of Ownership beeinflussten bislang die Kalkulation der gesamten Supply Chain negativ. Damit ebenfalls verbunden: ein erhöhter Aufwand – auch bei der Rückholung. Der HX hingegen ist ein ideales Tool für ein effizientes Kunden-Pool-Management: Nach der Entleerung holt Schütz die Container wieder ab. Die technische Abwicklung erfolgt über den Schütz Ticket Service. Bei der Rekonditionierung erhalten die IBCs neue Innenbehälter, Armaturen sowie Schraubkappen und werden zum Befüllen wieder an den Kunden zurückgeschickt.

Geschützt vor Hitze und Verunreinigungen

Ein weiteres Plus: Die Qualität des Füllguts ist besser geschützt, da Verunreinigungen in der Edelstahl-Verpackung trotz intensiver und teils mehrfacher Reinigung nie ganz ausgeschlossen werden können. Außerdem heizen sich wärmeempfindliche Produkte im HX nicht so schnell auf. Bei der Optik ist der HX Ecobulk ebenfalls klar im Vorteil: Schließlich kommen bei Multi-Trips immer wieder neue Behälter zum Einsatz. Bei der Edelstahl-Variante hinterlassen im Laufe der Zeit Beschädigungen deutlich ihre Spuren. Das Handling vereinfacht sich ebenfalls, denn mit nur 88 kg ist der HX ein echtes Leichtgewicht – im Gegensatz zu den rund 270 kg eines Edelstahl-IBCs. Des Weiteren erleichtert der transparente Innenbehälter aus Kunststoff ganz erheblich die Kontrolle des Füllstands.

Auch die Umwelt profitiert von der neuen Lösung von Schütz, denn das Motto lautet: Innenbehältertausch anstelle von aufwendigen Reinigungsprozessen, die oftmals sogar mit Chemikalien durchgeführt werden. Das im Rahmen der Wiederaufbereitung entstandene HDPE-Rezyklat fließt komplett in die eigene Produktion: Daraus entstehen inhouse Kunststoffkomponenten wie Eckschoner und Paletten, was wiederum wertvolle Ressourcen spart. Die Rückführung über den Schütz-Ticket-Service macht den HX im Vergleich mit einem herkömmlichen Edelstahl-Container zu einem Logistik-Tool mit einfacher Handhabung in einem umweltfreundlichen, administrationsfreien Kreislaufsystem.

Bildergalerie

  • Besondere Präventionsmaßnahmen bei der Just-in-Time-Fertigung der Cleancert-Modelle garantieren volle Material-, Produkt- sowie Prozesssicherheit.

    Besondere Präventionsmaßnahmen bei der Just-in-Time-Fertigung der Cleancert-Modelle garantieren volle Material-, Produkt- sowie Prozesssicherheit.

    Bild: Schütz

  • Die Special Features des HX: schräger Unterboden mit geschlossenem, formstabilem Stützkissen, optimierte Auslaufgeometrie und tiefliegende Armatur.

    Die Special Features des HX: schräger Unterboden mit geschlossenem, formstabilem Stützkissen, optimierte Auslaufgeometrie und tiefliegende Armatur.

    Bild: Schütz

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