Verfahrenstechnik „Single-Use-Business verstehen lernen“

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21.02.2013

P&A: Herr Ko�?hler, seit etwa drei Jahren nennt Ihr CEO Biotechnologie als eine Ihrer Kernzielbranchen. Warum?Klaus Ko�?hler: Wir richten unsere Unter- nehmensstrategie nach den globalen Me- gatrends aus: wie etwa die Ressourcen- knappheit. Biotechnologie ist in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung: als weiße Biotechnologie, die Ersatzver- fahren in der bislang erdo�?lverarbeitenden Industrie ermo�?glicht. In der roten Bio- technologie sind wir mit unseren Mess- technik- und Analytik-Angeboten schon lange aktiv.

Welche Biotech-Trends bestimmen die Technik-Entwicklung in Ihrem Haus?

Bestimmend ist nach wie vor der Pro- duktionsmaßstab mit fest installierten Edelstahlanlagen. Hier sind fu�?r uns die Empfehlungen der ASME BPE die Richt- schnur. Diese fasst die Anforderungen an Prozessequipment sehr kompakt zu- sammen. Daru�?ber hinaus ist fu�?r jedes Entwicklungsprojekt die Frage nach dem Kundenutzen zu beantworten. Beispiels- weise ist die Erwartung an die konsequen- te Nutzung von Zusatzinformationen, die eine effizientere Produktion ermo�?glichen, hoch. Denkbar sind auch Vereinfachun- gen bei der Kalibrierung.

Wie reagieren sie auf den Trend hin zur Single-Use-Technologie?Der Trend ist nicht zu ignorieren. Des- halb haben wir uns entschlossen, die ersten Schritte in Richtung Single Use zu machen - durch unsere Beteiligung an Finesse Solutions. Das US-Unterneh- men entwickelt Sensoren und Software fu�?r Single-Use- und Laborsysteme. Da- durch sind wir in der Lage, Erfahrungen in diesem Gebiet zu sammeln, ohne unser Kerngescha�?ft zu vernachla�?ssigen. Wir mo�?chten technologisch von Finesse lernen und auf der anderen Seite seine Entwicklung unterstu�?tzen. Dabei bringen wir unser weltweites Servicenetz ins Spiel, etwa bei der Kalibrierung.

Eigentlich verwundert es, dass Sie in diesem Sektor auf Akquisitionen setzen.Das trifft es auch nicht. Wir beteiligen uns nur finanziell an einem Venture-Capital-abha�?ngigen Start-Up und nutzen die Synergien. Finesse beha�?lt seine Eigensta�?ndigkeit. Messtechnik fu�?r Single-Use-Technik ist aber etwas so grundsa�?tzlich anderes als das, was wir gewohnt sind zu entwickeln: langlebige Edelstahl-Mess- technik, alles andere als Disposables.

Sie wollen von Finesse lernen - letztlich mit dem Ziel, eigene Single-Use-Mess- technik auf den Markt zu bringen?Fu�?r uns ist es wichtig, fru�?her im Lebens- zyklus einer Biotech-Produktion bei un- seren Kunden zu sein, damit wir u�?ber Konzepte oder innovative zuku�?nftige Prozessmessung reden ko�?nnen - ganz im Sinne der Quality-by-Design-Philoso- phie. Das Finesse-Portfolio deckt diesen Sektor sehr gut ab. Ein zweiter Aspekt ist, das Businessmodell der Single-Use-Tech- nologie verstehen zu lernen. Schließlich haben wir uns auf die Fahne geschrieben, nur Business zu betreiben, welches wir verstehen. Ob wir selbst zuku�?nftig Single- Use-Messtechnik entwickeln werden, kann ich heute noch nicht sagen. Das ha�?ngt un- ter anderem von der Standardisierung der Anschlusstechnik ab, die einen offenen fairen Markt ermo�?glicht.

Ist Ihr Portfolio heute schon fu�?r die weiße Biotechnologie geeignet? Dort ist ja Sing- le-Use-Technik kaum im Einsatz.In den vergangen Jahren haben wir unse- re Messgera�?te bereits konsequent auf die klassischen Verfahrenstechniken ausge- richtet und an die jeweiligen Branchen angepasst. Das spiegelt sich auch darin wider, dass wir viele Biotech-Neuanlagen weitgehend komplett ausgeru�?stet haben, insbesondere mit Analysenmesstechnik, die wir in den letzten Jahren mit Blick auf die Bedu�?rfnisse der Biotechnologie optimiert haben. Dazu betreiben wir in Kooperation mit Hochschulen Bioreaktoren, optimieren bestehende Messverfahren und entwickeln neue, auch solche fu�?r ganz neue Messgro�?ßen.

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