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Pumpen & Kompressoren Im Gespräch: Jürgen Lutz, Geschäftsführer von Lutz Pumpen

17.06.2014

„Der Mensch steht im Fokus trotz Industrie 4.0“

Herr Lutz, Ihr Unternehmen gibt es seit 60 Jahren. Zum 50. Jubiläum haben Sie eine Förderlösung für die AdBlue-Betankung herausgebracht. Wie hat sie die folgenden zehn Jahre beeinflusst?

Die Entwicklung war ein Spezialprojekt für einen Chemikalienhersteller: ein spezielles mobiles Entnahmesystem für IBCs. Im Zuge dessen konnten wir zusätzliches Know-how auf dem Gebiet der Großgebinde-Entleerung aufbauen und darauf aufbauend weitere Systeme für diesen Anwendungssektor herausbringen.

Ihre Pumpen und Durchflussmessgeräte finden sich in vielen Branchen und Anwendungen wieder, auch in Nischenmärkten. Das Adblue-Betankungssystem verdeutlicht das. Gibt es ähnliche Produkte, mit denen Sie aktuellen Marktanforderungen begegnen?

Unser Anspruch ist ein Produktprogramm, das von der Kleinstmengenentnahme bis zu größeren Fördermengen, von dünnflüssigen bis hochviskosen Produkten alles abdeckt. Angefangen bei der Lutz B2 Vario, einer Pumpe für Kleinmengen-Anwendungen, die wir in unterschiedlichen Werkstoffen wie etwa Polypropylen und Edelstahl fertigen. Darüber hinaus entstand eine Hygienepumpe nach dem aktuellen 3A-Sanitary-Standard; sie deckt die Anforderungen im Food- und Kosmetikbereich ab. Ebenfalls 2011 haben wir unser gesamtes Exzenterschneckenprogramm für höhere Fördermengen bis 120 l/min optimiert. Sehr viel erwarten wir uns auch von der aktuellsten Entwicklung, einem Zählersystem mit Touchscreen. [Siehe dazu nebenstehender Beitrag.]

Bis zum 75. Jubiläum sind es noch 15 Jahre. Welche Strategien verfolgen Sie bis dahin?

Industrie 4.0 ist in aller Munde. Ferndiagnosen über Apps werden heute schon angewandt. Bei unseren Pumpen, die in der Regel nicht stationär eingesetzt werden, steht aber immer noch der Mensch im Mittelpunkt. Deshalb sehen wir Maßnahmen zum sicheren, umweltgerechten Arbeiten auch künftig im Fokus. Die Pumpen müssen noch leiser und sparsamer im Energieverbrauch werden. Und auch die Recyclingfähigkeit der eingesetzten Materialien wird uns in Zukunft beschäftigen. Die Kurzlebigkeit der Normen ist ein weiteres Thema. Auch bei immer kürzeren Intervallen müssen neue Normen umgehend in die Entwicklung einfließen, um unseren Kunden auch künftig Produkte an die Hand zu geben, die sich auf dem neusten Stand der Technik befinden. Potenziale sehe ich in einer weiteren Intensivierung der vorhandenen Synergien innerhalb der Lutz-Gruppe und der Konzentration der Aktivitäten in den Schwellenländern. Gerne werden wir uns der Herausforderung durch Billig­anbieter aus diesen Ländern stellen. Wir haben Innovationskraft, Qualität, Fach- und Beratungskompetenz entgegenzusetzen.

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