Pumpen & Kompressoren Fein dosierter Trinkgenuss

11.09.2013

Gutes Trinkwasser zeichnet sich nicht nur durch die Abwesenheit von Chemikalien aus. Je nach Ausgangsbasis braucht es oft zudosierte Stoffe, um eine gute, gleichbleibende Qualität sicherzustellen. Im Süden der kanadischen Provinz Ontario am Westufer des Lake Simcoe hilft dabei ein neuer Dosierpumpentyp.

Kontinuierliche Prozessoptimierung hat für Ron Baumgart oberste Priorität. Ein Problem blieb für den Kanadier, der im Wasserdezernat seiner Region für die Grundwasserversorgung zuständig ist, jedoch lange ungelöst. „Weil wir es in der Region Barrie mit einer hohen Eisen- und Mangankonzentration zu tun haben, benutzen wir Natriumsilikat als Sequestriermittel für das Trinkwasser“, erklärt er. „Durch Sequestrieren werden Eisen und Mangan dem Wasser nicht entzogen, sondern in löslicher Form gebunden, um zu verhindern, dass die Verbindung bei Kontakt mit Luft oder Chlor oxidiert. Dies geschieht in erster Linie aus optischen Zwecken, um zu verhindern, dass Eisen und Mangan keramische Gegenstände wie Spülbecken und Toiletten verfärben.“ Für die Dosierung der üblichen Menge Natriumsilikat wurden bis vor kurzem Membranpumpen verwendet. Aufgrund hoher Wartungskosten war man im Wasserdezernat allerdings schon seit geraumer Zeit auf der Suche nach einer geeigneten Alternative. Dafür interessierten die Kanadier sich auch, weil Natriumsilikat oft eine harte Beschichtung auf den Kugelventilen in den Membranpumpen des Wasserwerks hinterlässt. „Das führt zu Verstopfung - und letztlich dazu, dass die Pumpen zerlegt und repariert werden müssen.“ Baumgart und seine Kollegen geben viel Geld für Ersatzteile aus, hinzu kommen Arbeits- und Anfahrtszeit, denn sie unterhalten Einrichtungen in der gesamten Stadt. Ein weiteres Problem war, dass das Silikat austrocknet, wenn die Membranpumpen nicht in Betrieb sind - ein Effekt, der die Membran bei Wiederaufnahme des Pumpvorgangs beschädigen kann. Das führte zu weiteren Kosten, da die betroffenen Teile in einigen Fällen bis zu dreimal pro Jahr ausgetauscht werden mussten. Zur Lösung dieser Probleme trat Metcon, der kanadische Vertragshändler von Watson-Marlow, an das Wasserdezernat heran und bot die neue Dosierpumpe Qdos zum Test an. „Ständige Verbesserung ist einer unserer zentralen Werte. Verspricht der Markt technisch bessere Lösungen, bin ich stets bereit, diese in einem Test zu überprüfen“, sagt Ron Baumgart. „Die Investition in eine neue Technologie lässt sich für uns dann ganz einfach rechtfertigen, wenn sie die Wasserqualität und -bereitstellung verbessern kann.“ Eine Qdos-Dosierpumpe aus der Vorserienfertigung von Watson-Marlow wurde daher schon im Juni 2011 in einer der Trinkwasserstationen in Barrie installiert. Sie lief bis zum Ende der Testphase im April 2012 störungs- und wartungsfrei. „Nachdem wir die Pumpe auf die richtige Dosierung eingestellt hatten, waren keine weiteren Schritte notwendig“, sagt Baumgart. „Im April erhielten wir eine Serienversion der Qdos30 mit der ReNu-Pumpenkopftechnik. Auch bei dieser Pumpe mussten wir bislang keinerlei Wartung vornehmen.“ Da die Pumpe über keinerlei Dichtungen oder Ventile verfügt, die verstopfen, undicht werden oder korrodieren können, steigert die Qdos30 die Prozesseffizienz deutlich. Sie liefert dabei eine präzise, lineare und wiederholbare Förderleistung von 0,1 bis 500ml/min bei bis zu 7bar. Selbst problematische Medien, die ätzend, abrasiv, viskos, scherempfindlich oder ausgasend sind, können sicher verarbeitet werden. „Wir planen nun den Austausch von weiteren Membranpumpen, wenn sie das Ende ihres Lebenszyklus erreichen oder wenn wir unsere Scada-Steuerungssysteme aktualisieren“, erläutert Baumgart. „Dank der Einsparungen im Hinblick auf Ersatzteil- und Arbeitskosten ist der Amortisierungszeitraum der Qdos sehr kurz - insbesondere, wenn man bedenkt, dass sie im Vergleich zu Membranpumpen preislich ohnehin konkurrenzfähig ist.“

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