Individualisierung der Produktion Erstes Leitsystem nutzt Dima-Konzept

COPA-DATA GmbH

In der Service-orientierten Architektur Dimas ruft das Prozessleitsystem die Dienste der einzelnen Module und damit ihre verfahrenstechnischen Funktionen ab.

Bild: Copa-Data
05.05.2016

Der Automatisierungsspezialist Copa-Data arbeitet als erster Anbieter eines Prozessleitsystems an dem von Wago initiierten Projekt „Dima – Dezentrale Intelligenz für modulare Anlagen“ mit. Ziel ist es, einen Standard für die dezentrale, modulare Automatisierung von Prozessanlagen und für effizientes Engineering und Re-Engineering zu etablieren.

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Die Idee des Dima-Konzepts ist es, eine Gesamtanlage aus mehreren autarken Anlagenmodulen zusammenzusetzen. Ein Anlagenmodul bildet dabei jeweils einen oder mehrere standardisierte Prozessschritte ab, führt Prozeduren, Operationen oder Funktionen aus und leistet damit einen sogenannten Dienst (Service). Ein Modul stellt dem übergeordneten Prozessleitsystem zenon seine verfahrenstechnische Funktion als Dienst zur Verfügung. Es nimmt damit die Stellung eines Serviceanbieters ein. zenon kann die vom Modul angebotene Dienstleistung abrufen und fungiert somit als Servicenutzer. Dima bedient sich damit des in der IT bewährten Paradigmas der serviceorientierten Architektur (SOA).

Intelligenz im Modul

Im Dima-Konzept verfügen die Module über eine eigene „Intelligenz“. Jedes Modul wird dazu mit einer eigenen Wago-Steuerung ausgestattet, die dazu dient, die Dienste auszuführen und den Modulstatus ständig zu überwachen. Um die Dima-Methodik technisch umzusetzen, hat Wago eine neue Definition für die Beschreibung von verfahrenstechnischen Anlagenmodulen definiert, das „Module Type Package“ (MTP). In diesem MTP sind folgende Informationen hinterlegt: Kommunikationsparameter, Beschreibungen der Dienste sowie Informationen zum Bedienen und Beobachten, zum Status, zur Diagnose und zu Historie und Archivierung.

Um den gesamten Engineering- oder Re-Engineering-Prozess so effizient wie möglich zu gestalten, hat Copa-Data ein MTP-Handling- und Managementsystem entwickelt. Mit ihm kann man MTPs einlesen und alle benötigten Variablen und Bedienbilder sowie deren Verknüpfungen anlegen. Namen, Größe, Position und Variablenanbindung der Bildobjekte in den Bedienbildern entstammen dem MTP. Somit ist gewährleistet, dass Bedienbilder von Modulen unterschiedlicher Hersteller im Leitsystem dem kundenspezifischen „Look & Feel“ entsprechen.

Anwender können zudem zu jedem Zeitpunkt nachverfolgen, welche Artefakte in zenon durch welches MTP erzeugt wurden. Dies ermöglicht es, Module im laufenden Anlagenbetrieb anzubinden. zenon bietet auch die Möglichkeit, kundenindividuelle Dienste und Bedienbilder auszuwählen und zu exportieren. So können Unternehmen ein Konzept der Wiederverwendung aufsetzen und projektbezogene Kosten verringern. Neben Variablen und Bedienbildern werden die im MTP enthaltenen Dienste als Grundfunktionen im zenon-Modul „Batch Control“ angelegt. Die Grundfunktionen können parametrisiert und in Form von Rezepten miteinander verknüpft werden. Nach diesem Schritt ist der Produktionsprozess ablauffähig. Bei Bedarf können durch die angelegten Variablen noch modulübergreifende Verriegelungen in zenon implementiert sowie zusätzliche Meldungen angelegt werden.

Bildergalerie

  • Die Bedienbilder von Modulen unterschiedlicher Hersteller werden im Leitsystem zenon im serviceorientierten „Look & Feel“ dargestellt.

    Die Bedienbilder von Modulen unterschiedlicher Hersteller werden im Leitsystem zenon im serviceorientierten „Look & Feel“ dargestellt.

    Bild: Copa-Data

  • Philipp Schmidt, Branche Office Manager, Copa-Data Köln

    Philipp Schmidt, Branche Office Manager, Copa-Data Köln

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