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Analyse mit 3D-Druck und Raspberry Pi Damit Trinkwasser nicht krank macht

publish-industry Verlag GmbH

Weltweit haben etwa 884 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Bild: iStock, hadynyah

17.01.2017

Um festzustellen, ob Wasser trinkbar ist, braucht man kein Labor und kein Wissenschaftlerteam mehr, sondern lediglich eine App. Möglich macht es ein tragbares Analysesystem aus dem 3D-Drucker.

Jährlich sterben laut Oxfam mehr als zwei Millionen Menschen an den Folgen von unreinem Trinkwasser, beispielsweise durch Infektionskrankheiten wie Cholera und Typhus. Eine schnelle und kostengünstige Trinkwasseranalyse soll nun ein tragbares Mikroskop aus dem 3D-Drucker ermöglichen.

Dieses Trinkwasser-Kit entwickelt das Start-up Waterscope im Projekt Open Flexure auf Basis von Raspberry Pi. Außerdem enthält es ein Raspberry-Pi-Kameramodul mit einem zusätzlichen No-Infrared-Filter auf der Linse. Dieses Modul eignet sich insbesondere für Infrarot-Aufnahmen und wenig beleuchtetes Umfeld.

So funktioniert das Trinkwasser-Kit

Das System testet Gewässerproben auf die häufigsten Krankheitserreger wie Legionellen und Listerien. Das Test-Kit ist aseptisch und filtriert die entnommene Probe, um eine höhere Konzentration der Bakterien zu erhalten. Diese überträgt das Kit auf ein spezifisches Auswahlmedium. Das Kameramodul nimmt Bilder des Wachstums der Bakterien in einem Zeitraffer auf.

Anschließend werden die Aufnahmen zur Bildbearbeitung an das Raspberry-Pi gesendet: Die Linux-basierte Bildbearbeitung erhöht den Kontrast, entfernt unerwünschte Effekte wie Schatten und speichert die Bilder. Diese lassen sich an einem Computer oder in einer App am Smartphone oder Tablet auslesen. Die Ergebnisse sind schon nach etwa ein bis zwei Stunden auf einem Server verfügbar - inklusive der GPS-Koordinaten des getesteten Gewässers.

Einfache und kostengünstige Analyse

Bisherige Gewässeranalysen sind sehr zeitaufwendig und benötigen viel Energie. Daher fehlen den Datenbanken bisher noch viele Testergebnisse. Von Waterscopes Kit verspricht sich Oxfam eine kostengünstige und einfach verfügbare Testmöglichkeit für Gewässer. Das Waterscope ist auch für Laien bedienbar; es erfordert keine geschulten Arbeitskräfte.

Derzeit testet Oxfam die Beta-Version des Mikroskops. Nach vollendeter Entwicklung soll das Waterscope laut der Organisation das schnellste verfügbare Bakterien-Testset. werden. Bis dahin können Interessierte das Waterscope selbst mit einem 3D-Drucker nachbauen - die Schritt-für-Schritt-Anleitung finden Sie hier.

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