News Mehr Onkologie in Leverkusen

16.07.2013

Bayer hat eine neue Zusammenarbeit mit Seattle Genetics bei der Entwicklung von Krebsmedikamenten vereinbart. Der Pharmakonzern erhält weltweite Rechte zur Nutzung der Auristatin-basierten Antikörper-Wirkstoff-Konjugat-Technologie.

Bayer HealthCare hat mit dem Unternehmen Seattle Genetics auf dem Gebiet der Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) eine neue Kollaborationsvereinbarung abgeschlossen. Im Rahmen dieser Partnerschaft erhält Bayer die weltweiten Rechte an der Nutzung der Auristatin-basierten ADC-Technologie von Seattle Genetics für Antikörper, die sich gegen verschiedene Proteine, sogenannte Zielmoleküle oder Targets, im Bereich der Onkologie richten.

"Bayer hat sich zum Ziel gesetzt, die Erkenntnisse aus der Krebsforschung in wirksame Therapien umzusetzen, die Menschen mit Krebs ein längeres Leben und eine bessere Lebensqualität ermöglichen", sagte Prof. Andreas Busch, Mitglied im Bayer HealthCare Executive Committee und Leiter Global Drug Discovery. "Antikörper-Wirkstoff-Konjugate sind für Krebspatienten vielversprechende Ansätze in der Onkologie, die Tumorzellen viel gezielter angreifen können, so dass gesunde Zellen weniger stark beeinträchtigt werden. Antikörper-Wirkstoff-Konjugate gehören zu den Schwerpunktgebieten unserer Onkologieforschung, und wir freuen uns, unser Portfolio in diesem Bereich der personalisierten Medizin durch die Zusammenarbeit mit Seattle Genetics zu verstärken."

ADCs sind monoklonale Antikörper, die genutzt werden, um zytotoxische Wirkstoffe selektiv zu den Tumorzellen zu bringen. Seattle Genetics hat eine proprietäre Technologie entwickelt, mit der synthetische zytotoxische Wirkstoffe mithilfe stabiler Linker-Systeme an den Antikörper gebunden werden. Die Linker-Systeme von Seattle Genetics bleiben im Blutkreislauf stabil und setzen den potenten zellzerstörenden Wirkstoff erst in der Krebszelle frei. Mit diesem Ansatz sollen gesunde Zellen geschont und viele der toxischen Wirkungen der herkömmlichen Chemotherapie verringert werden - bei gleichzeitig erhöhter Antitumor-Aktivität.

"Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit im Rahmen dieser neuen ADC-Partnerschaft. Bayer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit ausgewiesenem Engagement für die Entwicklung von Krebstherapien", so Natasha Hernday, Vizepräsidentin Corporate Development bei Seattle Genetics. "Diese Vereinbarung, zusammen mit den mehr als 15 ADCs in der klinischen Entwicklung, die bereits unsere Technologie nutzen, untermauert die Führungsposition von Seattle Genetics in diesem Bereich."

Im Rahmen der Vereinbarung ist Bayer für die Erforschung, Entwicklung, Herstellung und Vermarktung aller Produkte verantwortlich. Seattle Genetics erhält eine Vorauszahlung und Optionsausübungsgebühren von bis zu 20 Mio. US-Dollar. Zusätzlich wird das Unternehmen - in Abhängigkeit vom Erreichen bestimmter Ziele der Entwicklung und Vermarktung von Produktkandidaten - Meilensteinzahlungen sowie Lizenzgebühren auf weltweite Umsätze aller Produkte, die aus der Multi-Target-Partnerschaft hervorgehen, in Höhe von bis zu 500 Mio. US-Dollar erhalten.

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