Maschinen- und Anlagenbau Entwicklung vermehrt in Fernost

Bild: Staufen AG
21.07.2015

Bisher haben sich die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des deutschen Maschine- und Anlagenbaus vor allem auf den Heimatmarkt konzentriert. Doch die Unternehmen denken um – vor allem China rückt dabei ins Blickfeld.

Schon heute planen 13 Prozent der Firmen den Aufbau neuer Forschungs-, Entwicklungs- und Konstruktionsabteilungen im Reich der Mitte, in Deutschland wollen nur noch 9 Prozent der Betriebe weitere F+E-Kapazitäten errichten. Das ist das Ergebnis einer Studie der Unternehmensberatung Staufen AG gemeinsam mit dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). 138 Unternehmen der Branche wurden befragt.

China hat sich zwar längst zum wichtigsten ausländischen Absatzmarkt für die deutschen Maschinenbauer entwickelt – die Unternehmen erzielen hier jährlich mehr als 16 Milliarden Euro Umsatz. Doch die immense Bedeutung dieses Marktes spiegelt sich längst nicht in den Entwicklungsaktivitäten vor Ort wider. „Noch immer werden Maschinen und Anlagen für China weitgehend in Deutschland konstruiert und entwickelt“, sagt Studienleiter Dr. Andreas Romberg von der Staufen AG. „Doch immer mehr Maschinenbauer erkennen, dass sie mit Produkten „designed in Germany“ auf dem chinesischen Markt nicht mehr weiter wachsen können. Sie planen daher den Aufbau von Entwicklungsabteilungen vor Ort, um Maschinen und Anlagen gezielt für den lokalen Markt zu entwickeln.“

Insgesamt forscht, entwickelt und konstruiert bereits jede dritte der über 6.000 deutschen Maschinenbaufirmen auch im Ausland. Weitere 23 Prozent planen derzeit den Aufbau entsprechender Standorte. Bisher betrifft das zwar überwiegend mittlere und große Unternehmen der Branche, das düfte aber auf Dauer nicht so bleiben: „Entwicklung und Konstruktion im Ausland ist für den Maschinenbau als größter industrieller Arbeitgeber in der Bundesrepublik zur Notwendigkeit geworden“, sagt Dr. Frank Bünting, Leiter Betriebswirtschaft beim VDMA. Dennoch empfehle es sich für Unternehmen, die wesentlichen Aktivitäten in Deutschland zu belassen und internationale Entwicklung so effizient wie möglich zu gestalten. Man könne beispielsweise weiterhin in Deutschland die Produkte entwickeln und diese dann für den jeweiligen Markt anpassen.

Die Studie „Lean Development im deutschen Maschinenbau 2015“ (Staufen AG und VDMA) kann unter folgender Adresse angefordert werden: m.henne@staufen.ag.

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