Großauftrag Überregionaler Windstrom-Transport in China

ABB AG

ABB-Anlage: Das Unternehmen hat Aufträge im Wert von über 300 Millionen US-Dollar für die Lieferung von zentralen Energietechnologien für zwei neue Ultrahochspannungs-Gleichstromübertragungsleitungen in China erhalten.

Bild: ABB Ltd.
31.10.2015

ABB liefert Technologien für zwei 800-Kilovolt-Leitungen zur verlustarmen Fernübertragung von Strom in das Reich der Mitte.

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Der Energie- und Automatisierungstechnikkonzern ABB hat Aufträge im Wert von über 300 Millionen US-Dollar für die Lieferung von zentralen Energietechnologien für zwei neue Ultrahochspannungs-Gleichstromübertragungsleitungen (UHGÜ) in China erhalten. Die beiden 800-Kilovolt-Leitungen werden jeweils 8.000 Megawatt Elektrizität aus Wind- und Wärmekraft von Shanxi nach Nanjing und von Jiuquan nach Hunan übertragen können. Ausgehend vom chinesischen Durchschnittsverbrauch ist diese Kapazität ausreichend, um 26 Millionen Verbraucher mit Strom zu versorgen.

ABB liefert hoch entwickelte HGÜ-Stromrichter (HGÜ steht für Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung), Stromrichtertransformatoren und Komponenten, Kondensatoren, Filter sowie Hochspannungsleistungsschalter für die zuverlässige Fernübertragung von Strom. Die Stromrichtertransformatoren für die beiden Projekte bilden die zentrale Schnittstelle zwischen dem Wechselstromnetz und den Gleichstromleitungen. Der Einsatz von 800-Kilovolt-UHGÜ-Leitungen ermögliche eine erhebliche Reduzierung der Übertragungsverluste, heißt es bei ABB. Diese Anwendung zeige, dass Wechselstromnetze mit HGÜ-Technologie wirksam gestärkt werden könnten. Die Leitung von Jiuquan nach Hunan ist die zweite Verbindung einer 800-Kilovolt-Gleichstromleitung mit einem 750-Kilovolt-Wechselstromnetz sowohl in China als auch weltweit. Im Frühjahr 2015 wurde ABB bereits mit der Lieferung von 800-Kilovolt-UHGÜ-Stromrichtertransformatoren und Komponenten für die erste Verbindung dieser Art von Lingzhou nach Shaoxing beauftragt. Stromrichtertransformatoren für die Verbindung von Höchstspannungs-Wechselstromnetzen (750 Kilovolt) mit Ultrahochspannungs-Gleichstromleitungen (800 Kilovolt) stellen technisch eine große Herausforderung dar.

„Die Projekte werden die Integration von erneuerbaren Energien fördern und das chinesische Übertragungsnetz stärken“, sagt Claudio Facchin, Leiter der Division Energietechniksysteme von ABB. Seit einigen Jahren setzt China zur Erhöhung der Übertragungskapazität und Netzeffizienz verstärkt auf den Bau von UHGÜ-Stromleitungen. Diese machen es möglich, größere Strommengen aus den Kraftwerken im Westen Chinas über weite Entfernungen verlustarm in die großen Verbrauchszentren im Osten des Landes zu übertragen. UHGÜ ist eine Weiterentwicklung der HGÜ-Technologie. Sie stellt in Bezug auf Kapazität und Effizienz laut ABB den größten Technologiesprung seit über 20 Jahren dar.

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