Fachbeitrag Energiemanager trifft Smart Home

Zwei Welten vereinen: Elektrische Energieflüsse steuern ist die eine Aufgabe, Komfort- sowie Sicherheitsfunktionen für das Haus regeln die andere.

Bild: Imilian/iStockphoto
26.01.2015

Ein Energiemanager steuert und reguliert längst nicht nur die Energieflüsse im Gebäude. Einige Systeme können heute viel mehr und sind flexibel erweiterbar. Diese Eigenschaften machen sie besonders für Smart-Home-Anwendungen attraktiv.

Wer regelmäßig über seinen Energieverbrauch informiert wird, verbraucht weniger Strom. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Deutschen Energieagentur [1]. Die Untersuchung zeigt, dass mehr Informationen zum Stromverbrauch schon zu mehr Energieeffizienz führen können.

Detailliertes Wissen über die Energieflüsse und den Verbrauch im Haushalt liefert ein Energiemanager. Das System informiert über den Stromverbrauch und reguliert die Energieströme im Gebäude. Bei der Nutzung einer Photovoltaikanlage verwaltet das System die Energiekomponenten des Haushalts, um eine effiziente Eigennutzung des selbst erzeugten Stroms zu gewährleisten.

Multifunktionale Helfer

Energiemanagement-Systeme sind Alleskönner und flexibel einsetzbar. Über das ganzheitliche System können die Nutzer ihre Solaranlage regeln, die Energieflüsse und den Energieverbrauch messen und optimieren sowie die Geräte im Haushalt steuern. Die erste Funktion, die ein Energiemanager dabei erfüllen kann, ist die Energieoptimierung: Das System liefert Informationen über die Energieflüsse eines Gebäudes und stellt diese über eine Bedienoberfläche dar. Per Smart­phone, Tablet oder Computer steuert der Kunde entsprechende Großverbraucher wie Klima- und Heizungsanlagen oder Pumpengeräte abhängig von einer Solaranlage.

Der Energiemanager sorgt so für einen möglichst effizienten Verbrauch des selbst erzeugten Stroms. Ein Energie­management-System ist allerdings auch ohne PV-Anlage nutzbar: Der Endkunde kann beispielsweise eine Lampe oder eine Waschmaschine über Funksteckdosen in das System einbinden und diese überwachen oder steuern. Diese Nutzung des Systems hat eher eine Komfortfunktion, kann aber auf Kundenseite ebenfalls zu energieeffizientem Verhalten führen.

Mit den Applikationen die bisher über die Nutzerober­fläche des Energy Managers von Solarwatt verfügbar sind, lassen sich vor allem die Stromerzeugung und der Stromverbrauch im Auge behalten. Hinzu kommen Programme, die den Lade­status eines angeschlossenen Elektrofahrzeugs oder die Speicherkapazität eines Batteriesystems anzeigen. Interessant ist darüber hinaus eine Prognose-App: Sie zeigt an, ob und in welchem Umfang in den nächsten Tagen Solarstrom zur Verfügung steht.

Als dynamisches System erweiterbar

Ein Energiemanager ist dabei kein statisches System, es ist dynamisch. Der Energy Manager ist beispielsweise bewusst als offenes Linux-System konzipiert, das heißt, er ist in verschiedene Richtungen erweiterbar. Die Entwickler haben so die Möglichkeit weitere Funktionen zu integrieren und neue Apps zur Steuerung zu programmieren.

Dabei werden verschiedene Ziele verfolgt: Erstens soll die Gerätebasis erweitert werden, um das Konzept des offenen Systems immer weiter mit Leben zu füllen und die kontaktlose Funkverbindung mit verschiedenen Geräten zu ermöglichen. Zweitens soll die Funktionalität des Systems weiter gesteigert werden; Applikationen, die dem Endkunden ein Zusatznutzen bringen, können stetig integriert werden – beispielsweise Smart-Home-Anwendungen.

Laut einer Umfrage von Bitkom nutzt momentan nur jeder siebte Deutsche Smart-Home-Komponenten [2]. Experten glauben allerdings, dass dem Smart Home bis 2016 der Durchbruch zum Massenmarkt gelingt. Die Anwendungen werden sich in der breiten Masse jedoch nur dann durchsetzen, wenn sich für die Kunden ein Mehrwert ergibt – wenn sie beispielsweise durch den Einsatz von Smart-Home-Komponenten Kosten sparen können.

Stromfresser aufspüren

Bei den meisten der bisher am Markt erhältlichen Anwendungen steht momentan allerdings das einfache Schalten von Licht, Heizung und so weiter im Mittelpunkt. Ein Energiemanager geht einen Schritt weiter, denn er bietet dem Kunden einen Mehrwert: Neben der Steuerungsfunktion liefert das System konkrete Zahlen darüber, wie viel Strom die einzelnen angeschlossenen Geräte im Haushalt tatsächlich verbrauchen. Der Energiemanager spürt so Stromfresser im Haushalt auf und hilft dem Nutzer auf einfache Weise Kosten zu sparen.

Weitere Informationen

[1] Deutsche Energie-Agentur: Dena Aktuell, Nr. 3/2014, S. 6

[2] Dr. Christian P. Illek: Smart Home in Deutschland, Dezember 2014, S. 4

Energiemanagement versus Smart Home

Unter dem Begriff „Energiemanagement“ wird in der Regel verstanden, dass alle elektrischen Energien im Haushalt oder bei einer Gewerbefläche zentral von einem System gesteuert werden – von der Erzeugung des Stroms bis zum Verbrauch. Die Energieflüsse können zur Kostenoptimierung über ein Bedien­element (oft per Smartphone, Tablet oder Computer) gesteuert werden.

Smart Home verbindet in der Regel Funksteckdosen oder Sensoren in Haushaltsgeräten mit intelligenten Lichtschaltern, Tür-Fensterkontakten, Alarmanlagen und so weiter. Smart Home bindet keinen Solarstrom oder Großverbraucher ein. Über das System werden Verbraucher im Haushalt mit dem Ziel der Komforterhöhung gesteuert.

Bildergalerie

  • Zentrale Schaltstelle: Das Energy Portal dient zur Steuerung des Energy Managers.

    Zentrale Schaltstelle: Das Energy Portal dient zur Steuerung des Energy Managers.

    Bild: Solarwatt

  • Energiemanager für zuhause: Der Energy Manager von Solarwatt steuert und optimiert die Energieflüsse im Haushalt.

    Energiemanager für zuhause: Der Energy Manager von Solarwatt steuert und optimiert die Energieflüsse im Haushalt.

    Bild: Solarwatt

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