Smart Energy Schritte zum digitalen Energieversorger

Chancen durch Geschäftsmodelle, Umsatzsteigerung und Kostenoptimierung: Einen Überblick über die verschiedenen Herausforderungen gibt das Branchendossier „Future Utility 2030 – Energieversorger auf dem Weg in eine neue Zukunft“, bei dessen Erstellung M3 unterstützt hat.

Bild: Lünendonk
17.04.2015

Die fünf wichtigsten Schritte zur Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie

Welche Strategie sollen die Unternehmen im Kontext von Digitalisierung und „Smart Energy“ verfolgen? Auf Basis ihrer Erfahrungen aus Projekten in der Energiebranche hat M3 Management Consulting fünf Schritte erarbeitet, die Energieunternehmen auf ihrem Weg hin zu mehr Digitalisierung unterstützen sollen:

1. Umfeld-Analyse

Zuerst gilt es, das relevante Umfeld zu verstehen. Dazu gehört vor allem eine Identifikation der strategisch relevanten Kunden und ihrer Erwartungen im Kontext der Digitalisierung.

In einem zweiten Schritt sollten die Strategien und Aktivitäten der aktuellen wie auch der potentiellen Wettbewerber des eigenen Unternehmens analysiert werden, um hieraus sowohl Herausforderungen als auch nutzbare Best Practices zu erkennen.

Auch die Betrachtung verwandter Branchen kann helfen, übergreifende Trends und Best Practices zu erkennen.

2. Analyse der internen Ausgangssituation

Eine solide Bewertung der individuellen Ausgangsbasis umfasst die intern verfügbaren Technologien und Systeme, bereits laufende digitale Projekte und angebotene Produkte sowie Transparenz über die internen Know-how-Träger und verfügbaren Kompetenzen und Kapazitäten. Bestandteile der Bewertung sind eigenen Stärken und Wettbewerbsvorteile, aber auch Schwächen wie zum Beispiel mangelnde Kompetenzen oder eine wenig innovative Unternehmenskultur.

So lassen sich nach Angaben von M3 individuelle Chancen und Risiken für die Zukunft des eigenen Unternehmens identifizieren. Aus dieser Analyse leiten sich die konkreten Handlungsfelder ab, die den Fokus der weiteren Strategieentwicklung bilden müssen.

3. Konzeption von Strategie und digitalen Produkten

Ausgehend von der Bestandsanalyse gilt es als Basis für die Strategieentwicklung eine gemeinsame digitale Vision zu entwickeln. Im nächsten Schritt muss die Konzeption erfolgversprechender digitaler Geschäftsmodelle, Kundenlösungen und/oder Asset-Strategien – je nach gewähltem Schwerpunkt – entlang des abgestimmten Zielbildes erfolgen.

Hierzu gehören laut M3 erste technische Machbarkeitsstudien genauso wie die Erarbeitung von groben Business-Plänen inklusive Marktgrößenabschätzungen, Zielgruppendefinition und Wirtschaftlichkeitsrechnungen.

4. Detaillierungsphase und Gap-Analyse

Nach interner Freigabe durch das Management werden die einzelnen digitalen Ansätze weiter detailliert. Hierzu gehört vor allem die Vertiefung der einzelnen Business-Pläne und der technischen Machbarkeitsstudien.

Die sich anschließende Gap-Analyse legt offen, wo Handlungsbedarf beispielsweise in den Bereichen Organisation, Prozesse und IT besteht, um die geplanten Aktivitäten erfolgreich umzusetzen.

Abschließend werden die projektspezifische Investitions- und Ressourcenplanung sowie das Finanzierungskonzept im Abgleich mit bestehenden und gegebenenfalls konkurrierenden Aktivitäten festgelegt.

5. Strategie-Implementierung

Neben der Definition von Prioritäten, Meilensteinen und klaren Verantwortlichkeiten für geplante Pilotprojekte sind angepasste Zielvereinbarungen und Anreizsysteme sinnvoll, um die Projektarbeit nicht nach einiger Zeit wieder dem Tagesgeschäft zum Opfer fallen zu lassen. Damit das eigene Unternehmen wirklich auf die neue Strategie ausgerichtet wird, ist ein breites Change Management mit adäquaten Qualifizierungsmaßnahmen nötig, das alle Mitarbeiter in differenzierter Weise einbezieht und dabei eine „Zwei-Wege-Kommunikation“ ermöglicht.

Für zu beschaffende neue IT-Systeme und Applikationen sollten potentielle Produkte strukturiert bewertet und geeignete Lieferanten ausgewählt werden. Die Implementierung erfordert häufig auch ein aufwendigeres Customizing, um Applikationen in die bestehende IT- und -Prozess-Landschaft einzubinden.

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