PV-Systeme vereinheitlichen Wieder mehr PV aufs Dach

Unified Product: „Wenn man das gesamte System unter Kontrolle hat, kann man einzelne Komponenten im Hinblick darauf ideal auslegen“, schildert SAG-Solar-Chef David Hogg das Potenzial für Kostensenkungen durch bessere Abstimmung der Komponenten eines PV-Systems.

Bild: S.A.G. Solar
15.06.2015

Die insolvente SAG Solar startet mit neuem Chef durch. Wir fragten ihn auf der Intersolar nach seiner Strategie.

„Die Intersolar war immer auch eine Messe für deutsche Solarteure“, erinnert sich David Hogg, CEO der Suntech-Tochter SAG Solar. „Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sie mit dem Rückgang im deutschen Markt so geschrumpft ist.“ Doch dieses Jahr könnte alles anders werden; die Stimmung war in vielen Gesprächen, die Energy 2.0 auf der Intersolar führte, recht positiv.

Gesucht ist aber die richtige Strategie: Wo liegen die vielversprechenden Märkte? „Freiflächenanlagen sind gut, um über große Stückzahlen die Kosten pro Kilowattstunde zu senken“, analysiert er den Markt, der sich seiner Meinung nach aber insgesamt immer stärker in Richtung Aufdach-Anlagen bewege – nicht nur in Deutschland, beispielsweise auch in England.

Sind Solaranlagen noch zu kompliziert?

Generell kritisierte Hogg, dass der Kauf einer Solaranlage immer noch zu kompliziert ist: „Von der Idee bis zum Auftrag vergehen im Schnitt neun Monate“, ist seine Erfahrung. Grund dafür sei, dass sich ein Käufer über zahlreiche Komponenten – vom Modultyp über Wechselrichter bis zur Befestigungssystem – Gedanken machen müsse und integrierte Systeme fehlen.

Umgekehrt sieht er in einem „Unified Product“ auch die Chance auf weitere Kostensenkungen, weil Redundanzen entfallen. Als Beispiel nannte er die mechanische Stabilität von Anlagen, die einerseits durch das Modul, andererseits durch den Unterbau bestimmt wird oder Maßnahmen gegen Degradation, die auf Modul- und Wechselrichterseite getroffen werden können. „Wenn man das gesamte System unter Kontrolle hat, kann man einzelne Komponenten im Hinblick darauf ideal auslegen“, so Hogg.

Integrierte Angebote

Dabei sieht Hogg das Firmengeflecht Shunfeng Clean Energy (SFCE) in einer guten Position, weil der chinesische Konzern über Töchter wie Suntech, Sunways, TCNT oder SAG angefangen von Modulen über Wechselrichter, Batterien und Befestigungssystem bis zum Projektgeschäft praktisch alle Anlagenkomponenten und Stufen der Wertschöpfung zusammenführen kann.

Speziell bei SAG gehe es nun darum, das 2014 übernommene Unternehmen „wieder zum Leben zu erwecken“. Schwerpunkt des Geschäfts soll die Projektentwicklung in frühen Phasen in europäischen Ländern wie England und Spanien, aber auch in den USA sein. (kk)

Weitere Informationen

Interview mit dem Suntech-Chef Eric Luo: Batteriepreise fallen schneller als bei Modulen

Firmen zu diesem Artikel
Verwandte Artikel